Es ist doch so, daß der völlige Verzicht auf das, was von einem verlangt ist gleichermaßen, wie es das Leben des Menschen zur Vollgestalt bringt, dem Baume durch Würgen, durch den Tod abgepreßt wird. Eine Drahtschlinge wird ihm um die Mitte gelegt, und der Bauer dreht mit seinen klobigen Händen das Stück Latte, an das er die Enden des Metallstreifens geknotet hat, wieder und wieder, und noch einmal, bis nichts mehr geht. Dann wartet er zwei Atemstöße lang, denn es geht nun noch einmal, das entscheidende mal. Erst jetzt ist es getan. Der Baum kämpft ab hier still ums Überleben.
Nur der aber, der der Gewalt unterliegt, bringt die Blüte, in der er sich zusammenfaßt, um sich in der Frucht fallend vom Baume zu lösen. Nur der, der im Herbst zum Sterben geht, schließlich das Haupt in den Nacken sinken läßt, und zur Leiche erstarrt.
So ist er zum Sklaven geworden, zum Sklaven des Bauernlümmels, der aus dieser Sklavenfrucht dann den Schnaps brennt, an den langen Winterabenden, mit dem er seine herben Feste feiert. Vielleicht zwei Stunden währt der Rausch, oder acht, dann folgt die Stille, und's Vergessen. Zur Weihnacht, zum Jahrauskehr, zur Frostesnacht, in der die Geister umgehen. Die Maische wirft man dann den Schweinen vor. Die lachen und spotten und unterhalten sich angeregt, während sie schmatzen und schlürfen.
So viel Macht über so wenig das einmal so viel, haha, sagen sie. Und der Eber erzählt von der Garotte, von der ihm sein spanischer Fellkollege berichtet, wie lustig es aussehe, wenn die Delinquenten die Zunge heraushängen ließen, so! Und er macht es nach. Worauf die Lehne ungehalten lacht, während ihre Farken auseinanderstieben um nicht erdrückt zu werden: Letzthinnig hat sogar sie mehr Rechte, gehört sogar sie mehr zu als der Rechtlose, der Außenseiter, der ein Sklave ist.