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Montag, 2. Mai 2022

Worin wir irren, wenn wir irren (2)

Wenn wir in diesen Tagen und Wochen nach der Auferstehung Christi also von der Wirkung der Kirche in der Welt hören, von den vielen Heilungen und Bekehrungen hören, die nun auch durch die Apostel und die Anhänger Christi eingetreten sind, also durch den Heiligen Geist, der in der Himmelfahrt Christi dann definitiv den Geist Gottes in der nun und damit irdisch werdenden, realen, also immer DURCH PERSONEN repräsentierten (dabei mehr oder weniger verschatteten) KIRCHE verankert, wenn wir also von allen diesen Wundern hören (und Wunder sind das eigentliche Wesen der Schöfung, denn nichts "muß", nichts "ist einfach WEIL" irgendwelche physischen Dinge so uns so konstituiert sind, dann ist uns vielleicht nicht recht klar, in welche Welt diese Erlsung hineingeplatzt ist.

Uns ist nicht klar genug, in welch furchtbaren, schrecklichen Zustand die Menschen waren, und mit welcher Sehnsucht sie also nach einer neuen Schöpfung gewartet haben, die (auf geistige Weise) durch die Erlösung Christi in diese Welt gekommen ist. Und die in der Versammlung des Erdkreises, der Ökumene, die Kirche, die ecclesia ist, diese als Erdkreis (und hier ist auch das All gemeint, das in der Erde hängt, nicht umgekehrt) geschlossen aus den Getauften und der über sie (personal!) in die Neue Schöpfung hineingenommene Welt.

   QR Einstein et Gödel in Princeton
Wenn Kurt Gödel (der den mathematischen Nachweis führte, dabei durchaus nicht der allererste, erst wenige Jahrzehnte vor ihm hat Henry Poincaré, der dafür sogar nobelpreisgeschmückt wurde, denselben Nachweis, nur auf andere Weise, geführt) also mathamatisch gesichert hat, daß es keine wirkliche Begründung der Welt aus sich heraus gibt, sondern daß die Welt und die Physik und die Mathematik als die sicherste Erkenntnisquelle sämtliche auf Postulaten beruhen, die also AUSZERwissenschaftlich (Siehe Anmerkung*) sind, die Glaubenstatsachen sind, in jedem Fall vom Menschen gesetzte Wirklichkeiten (warum auch immer), dann weist sich dieser überragende Denker, dessen tägliche "Denkspaziergänge" mit Einstein in Princeton, dieser Denkfabrik der USA der 1940er und 50er Jahre legendär sind, selbst als Glaubender aus.

Gödel macht das voll bewußt, und es ist dokumentiert, daß er Einstein damit gehörig ins Wanken brachte. Gödel, geboren als Jude, griff immer bewußter zu Geglaubtem, und weil er kein verünftiges Glaubensbild fand (sprich: KeineN, dem er glauben konnte oder wollte), so verstieg er sich immer mehr in willkürliche Obskuritäten, fiel in Spuk- und Geisterglauben, und endete im Grunde in geistiger Umnachtung. Wie es jedem Geist passiert, der keine Person zur Anbindung findet, die selbst Repräsentant der Wahrheit ist. 

Ich weiß, ich wiederhole mich, weil ich immer wiedr auf Gödel zurückkomme. Der Leser glaube mir, es geschieht weil ich hoffe, daß doch eines Tages der eine oder andere Rationalist auf den Gedanken verfallen könnte, sich durch dessen strikte Beweisführung durchzuarbeiten, um zu sehen, wie sehr Denken MIT MATHEMATISCHER SICHERHEIT in vorausliegenden, aber in sich nicht mehr "rationalen" Annahmen gründet. Was sich dort findet, findet sich dann auch in der konkreten Ausgestaltung dessen, was wir als "Denken" bezeichnen. NICHTS SONST. Was also in der Person enthalten ist an deren Gestalt wir hängen, das findet sich auch in unseren Worten und Gedanken. 

Das Gerede vom "selbst Denken", das heute so modern ist, ist also leer und substanzlos. Es ist aber auch gefährlich, und das ist der Grund für dessen Popularität, weil es durch PERSONEN repräsentiert wird, die Anbindekraft (und Autorität) haben, die in Wahrheit eine Verwirrung der ihnen Anhangenden möchten. Um so einen Anhang (Siehe Anmerkung**) zu kreieren, eine eigene Kirche zu bilden, sozusagen, weil darin ausweiclich Gott gleich zu sein. Als Versteigen in die Gottähnlichkeit, die uns als Geschöpfe mitgegeben ist, ja die der Anlaß war, warum Gott uns überhaupt schuf. Denn nichts außer ihm kann SEIN, und nichts außer ihm kann also auch seine Freude erfahren, also an ihr teilhaben. 

Was wir mit unserem "Denken" leisten können ist freilich, das Widersprüchliche auszusortieren, uns also den Widersprüchen zu stellen, Die jedem Denken einwohnen, das nicht direkt in Gottes Wahrheit stehen will. Denn das kann nicht aus Gott sein - Gott MUSZ denknotwendig widerspruchsfrei sein.
Gott ist vollkommen wiederspruchsfrei. Aber er ist ein Paradoxon. Deshalb kann niemand seine Logik abnehmen, wie man einen Arbeitsmantel umwirft, um damit an der Welt zu werken, sondern er muß in ständiger Zug- und Stoßspannung stehen, um dem Göttlichen Paradoxon gerecht werden zu können. Denn nur ein Mometn der Verschließung, und Gott ist von der Welt ferngehalten.
Es es liegt also an uns, ihn verstehen zu wollen, nicht an ihm, sozusagen, auch wenn die das Verstehen von ihm erbitten müssen. Deshalb liegt es auch an uns, sich ihm personal offen zu halten und immer weiter öffnen zu wollen - was alleine schon eine immense sittliche "Leistung" ist, weil nichts schwerer ist als das Ertragen der möglichen Wahrheit. Wenn wir uns Gott verschließen und sagen "Wir verstehen ihn nicht!". dann wollen wir ihn nicht darum bitten, daß er uns verstehen läßt. Während wir ihn in Wirlichkeit SEHR WOHL verstehen!

Wahrheit ist furchtbar, und die Offenbarung nach Johannes beginnt damit, daß die Wahrheit "die wie ien Menschensohn aussah", ihm begegnete, und er daraufhin "wie tot zu Boden fiel". Erst der Wille des Heiligen ließ ihn dann Kraft finden, sich zu erheben, und niederzuschreiben, was er nun sehen würde. 

An dem dann "der Jünger, den Jesus liebte", teil hatte, weil Gott es ihm ermöglichte. Nicht primär aus denkerischer Leistung, sozusagen, und schon gar nícht, weil Johannes fünfmal die Tibeter getanzt oder drei Stunden Yoga betrieben hatte. 

Der Jude Gödel fand (wie jeder, der sich heute als Jude bezeichnet) niemanden, dem er anhangen konnte. Auch dieser Tatsache der Juden selbst widmet sich der Evangelist Johannes auf so besondere Weise, daß man ihm heute Antisemitismus vorwirft und es schon Stimmen gab, die der Kirche vorschreiben wollten, das Johannes-Evangelium überhaupt aus dem Codex der Heiligen Schriften zu streichen. (Wie die Paulinischen Schriften, diese aber wegen ihres "Frauenbildes".) 

Derselbe Johannes, der sein Evangelium mit "... und das Wort war Gott" beginnen läßt. Der also jedem seiner Leser sofortt in die Spreichen greift, und sagt: Wenn du dieses Geheimnis nicht vorauswirfst, wirst du nichts von dem verstehen, was nun berichtet werden wird. Der also die Voraussetzung betont, die alles Erkennen hat, sodaß alles Erkennen eine Auseinandersetzung um die Vorausetzung des Erkennens ist: Die Liebe zu Gott. Die unbedingte Bereitschaft, ihm zu folgen, wie er, der Jünger, der Göttlichen Person sofort und bedingungslos bis unters Kreuz gefolgt ist. Der also (durch Gnade) wußte, woran wir irren, wenn wir irren. An der Wahl der Anhänglichkeit.


Anmerkung* - In rationalistischem Sinn. Und seit beinahe einem Jahrhundert wird Wissenschaft schon ausschließlich so, also rationalistisch definiert. Auch hier übrigens durch maßgeblichen Einfluß eines Österreichers der Wiener Schule (bekanntester Stern dieser Runde: Ludwig Wittgenstein) der 1930er Jahre, nämlich Karl Popper.

Anmerkung** - Das ist der Grund, warum den Hochmütigen immer und ausschließlich etwas Dämonisches, Böses anhaftet. Denn sie wollen Quelle selbst sein, und ihr ganzes Behaben ist dem nach zu durchschauen: Als Selbstermächtigung, als Anhangen an den (natürlich irrigen, siehe Genesis: vom Teufel eingeredeten) Wahn, sich selbst jene übergeordnete Anhang-Person sein zu können, aus der dann die Wahrheit stamme. Während Hochmütige sich untereinander nur deshalb ertragen, weil sie hoffen, vom anderen etwas zu erfahren oder profitieren zu können, da sie noch überlegener macht, als sie sich ohnehin bereits wähnen. 


Erstellung 24. April 2022 - Ein Beitrag zur