Gerne komme ich der Bitte nach, und kündige an dieser Stelle ein nächstes Konzert der (nunmehr sich so bezeichnenden, bislang als "Dornrosen" bekannten) "Schick-Sisters" für den 7. Mai, 20,00 Uhr, in den Klagenfurter Kammerlichtspielen an.
Das Theater ist uns wohl bekannt, und war Schauplatz der Uraufführung meines Stücks "Ich bin doch (nicht) Elvis" vor nunmehr über zehn Jahren. Inszeniert von Michaela Mahrhauser, hat der sich heute im Kärntner Lokalraum gut etablierte (ehemalige Freizeit-) Elvis-Imitator "Buzgi" Michael Buchacher eine Kabaretttragödie rund um die fixe Idee gespielt und gesungen, einfach BERÜHMT zu werden. Zwar auch, weil man etwas gleich oder besser kann, als es ein anderer kann. Wobei, das Womit der ruhm erreicht wird eher eine Nebenrolle spielt und die Frage eines Karriereplans ist.
Das Lebensglück ist aber insofern bestimmt, als es mit der Sendung an den Ort zu tun hat, in den hinein man geboren ist. Nur dort ist man dann auch geborgen, nur dort kann sich ein Leben erfüllen.
Unten findet der Leser eine Kostprobe der Kunst der drei musizierenden Mädels, die nicht nur mit ihrem Äußeren spielen (behaupte ich), um das Schicksal des Elvis-Imitators (s.o.) DOCH zu durchstoßen, und ein eigenes zu erlangen. Das mehr ihren Phantasien entspricht. (Aber die Gretchenfrage ist, ob diese eigene Vorstellung mit der Vorsehung Gottes übereinstimmt.)
Vielleicht ist es aber genau umgekehrt, als man über die Namensänderung vermuten könnte. Und sie haben gar jene Läuterung durchgemacht, die ich seinerzeit auch dem "doch (nicht) Elvis" in einer ziemlich folgerichtigen (und sich bis heute verblüffend bewahrheitenden) Dramaturgie auf den Leib geschrieben habe.
Das Theater gibt es heute nur noch, weil es durch Corona-Hilfsgelder am Leben erhalten wurde. Statt Kunst darzubieten, haben die Angestellten "rund um die Uhr" an Förderanträgen gearbeitet und hart gekämpft, damit die Institution im Rahen des Systems überlebt. Ob sie das ehemals an Publikumsresonanz und Etablierheit nach (nicht einmal sicher dauerhafter, uns überhaupt nur fragmentarischer) "Befreiung von Corona" bereits Erreichte wieder einfangen, steht aber in den Sternen.
Klagenfurt ist ja nicht New York, und Kärntner Kunstenthusiasten (das Bundesland hat im Ganzen rund 600.000 Einwohner, die Hauptstadt Klagenfurt knapp 100.000), die das Theater jeder Home-Filmvorführung vorziehen, sodaß sie auch Nebenbühnen gerne besuchen, weil es ihnen gar bedeutendes Lebensexlexier ist, gibt es wohl nicht zu Zehntausenden.
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Klagenfurt ist ja nicht New York, und Kärntner Kunstenthusiasten (das Bundesland hat im Ganzen rund 600.000 Einwohner, die Hauptstadt Klagenfurt knapp 100.000), die das Theater jeder Home-Filmvorführung vorziehen, sodaß sie auch Nebenbühnen gerne besuchen, weil es ihnen gar bedeutendes Lebensexlexier ist, gibt es wohl nicht zu Zehntausenden.
Aber was kümmert das Henkelpisstöpfe, die dauerdelirieren und auf Kosten der Welt Leben simulieren. Und denen das Theater sicher nicht mehr wert ist als ein Haken am von supercleveren und dauerstudierten Projektmanagern ausgearbeiteten Konferenz-Positionspapier.
Jedenfalls - wem (wie mir) die Corrs etwas sagen, der wird auch an der Musik der Schick-Sisters Gefallen finden, und gewiß einen schönen Abend einfahren.
Sa, 07.05.2022, 20h
SCHICK SISTERS
Klagenfurt, Kammerlichtspiele
Erstellung 2. Mai 2022 - Ein Beitrag zur