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Donnerstag, 19. Mai 2022

Gegenwart festnageln, um zu sein (2)

Generelle Blindheit heißt: Auf allen Gebieten - Wir erleben im aktuellen Ukraine-Kontlikt beispielhaft, wie sich nun auch alle diese "Realitätsabbildungen" auflösen, die sich aufs Einzelne stützen. Weil sie nicht vermitteln, WAS überhaupt gesehen und aufgenommen wird. Sodaß der Streit sich nun auf die Deutung ausdehnt, in der wir allem auf den Grund gehen müssen (und bald erfahren werden, daß daraus gleichermaßen keine "Sicherheit in der Deutung" erwächst), um überhaupt noch etwas zu "sehen". Es ist also absehbar, daß wir es bald mit einem völligen Erblinden zu tunhaben, dem wir verzweifelt mit einer noch größeren Datenfülle zu begegnen versuchen. Was sich in China mit dem "social credit"-System bereits abzeichnet.

Eine Welt, die in lauter Einzeldinge auseinanderfällt, die selbst immer weiterin ihre Bestnadteile auseinanderfallen, ist aber keine Welt mehr. Ihr fehlt, was wir als "Landschaft" bezeichnen knnten, ja eigentlich fehlt ihr das "Natursein", das alle Landschaften selbst wieder "umgibt". Wenn wir also nun davon ausgehen, daß dies der vorläufige Endpunkt einer langen Entwicklung war, stehen wir zugleich vor dem Problem, daß wir immer weniger umfassende Entscheidungen zu treffen vermögen. Ganz einfach, weil es an Urteilsvermögen dazu fehlt, das sich nicht aus Einzelnem zu einem Insgesamt zusammenkleben läßt, sondern eine Kategorie ganz eigener Art ist. Die mit dem Vereinzeltnen nur zu tun hat, aber nicht daraus zu konstituieren ist.

Am Beispiel einer wahren Katastrophe namens Corona - Wem das noch immer zu abstrakt ist, der möge sich nun ganz anderen Fragestellungen widmen. In denen sich auf andere Art dasselbe Problem zeitigt. Denn in diesem vorgezeigten Weg liegt auch beschlossen, was wir in den Krisen der vergangenen Jahren so fulminant vorgeführt bekommen haben: Daß die Politik in der "Bekämpfung der Covid19-Pandemie" nicht nur zu Maßnahmen gegriffen hat, die in keinem Verhältnis zu einem eventuellen Gesamtnutzen standen und stehen, sondern daß sie das Gesamte verspielt hat, um Einzelnes zu retten. Sie ist ANALOG ZUR MEDIZIN nicht mehr in der Lage, überhaupt die Relevanz von Erscheinungen zu bewerten, weil sie nicht mehr in der Lage ist, aus Daten Fakten, aus Details Einheiten, also Dinge zu bilden, weil ihr die Fähigkeit des Sehens abhanden gekommen ist die Digital-Massen-Bilder aber keine Deutung "ergeben".

Im Verlust der Landschaft, als den man das beschreiben kann, erleben wir, daß endgültig Blinde Blinde führen. Denn um eine Gesamtlage zu beurteilen, muß die STIMMUNG einer Landschaft als Allererstes erfaßt werden, und muß sich jede Detailentscheidung diesem Kriterium fügen und eingliedern. Denn die Stimmung einer Situation, in der aus dem amorphen Datengeräusch der Welt ein Ding formiert wird, drückt sich auch erst jene Einheit aus, in der eine Einzelhandlung möglich (!) ist, die im Ganzen entspricht. Denn "die Natur" im Ganzen vermag der Mesch niemals zu beurteilen. Ihm bleiben nur Kriterien, die eine andere Dimension der individuellen Entscheidungsfindung berühren. Und die ist hier das Sittlich-Persönliche, das im Eigentlichsten also ein "ästherisches Kriterium" ist das auch Urteilende verlangt, die die entsprechende Persönlichkeitsreife haben, die dem Umfang dessen erreicht haben und besitzen muß, den ein Urteil berührt. Wird dieses Kriterium aber nicht erfüllt, wird auch das Ganze ge- und zerstört. Und geanu das erleben wir jetzt.

Wo immer wir heute hinsehen, haben wir es mit solch einem Verlust der Landschaft zu tun. Wo das Ganze zugunten eines Einzelnen, das nicht mehr einordenbar ist, zerstört und aufgelöst ist. Ob ind er Energiefrage mit Windrädern und Solarflächen, ob in der Architektur, aber auch auf sämtlichen anderen Ebenen, wo wir es im übertragenen Sinn mit Landschaftsverlust zu tun haben, wo man nicht einmal so konkret greifen muß wie am gleichermaßen betroffenen Beispiel der Familie.

Denn in der ersten Begegnung erfolgt immer die Begegnung von Gestalten, die aber noch diffus sind. Es sind somit "Sympathien", die uns zuerst zu einem Grad der Liebe bewegen, und aus diesem heraus ergibt sich wiederum die Ausgestaltung des Einzelnen in einem BEREITS VORGEFÄLLTEN Urteil. Was immer dann folgt ist eine Frucht der Fähigkeit, sich persönlich so weit über alles Einzelne zu heben, daß wir eine Entscheidung mit immer besserer Teilkenntnis ausgestattet auf die Ebene heben, auf der sie getroffen werden muß. Damit ist klar, daß der Entscheider sittlich reif genug sein muß, um sich von allen Veruschen der Teile, die ganze Aufmerksamkeit des Begegnenden zu binden, frei zu machen um das Einzelurteil in seiner Rolle in einem Gesamturteil nicht falsch zu bewerten.

Der Entscheider in einer Angelegenheit, die "den ganzen Staat" betrifft - und etwa ein Bundeskanzler darf im Grunde nur beurteilen, was den ganzen Staat betrifft, sonst hat er es abzugeben - muß somit auch die Ästhetik, die Stimmung eines ganzen Staates als Urteilziel haben, niemals das Einzelne. Nur so kann er die Einheit des Ganzen bewahren. Was tun wir aber, wenn der Entscheider ein SmartPhone-Photographierer ist? Was tun, wenn eine ganze Generation der Entscheider (mit allen sozialen Dynamiken also) eine Genration der Teildatensammler ist?

Wir stehtn somit vor der Tatsache, daß die Beurteilung solcher Situationen wie "Corona" wie zuvor bereits "Klima", oder nun "Ukraine" eine Dimension der Entscheidungsreife weil -kriterien braucht, die der Gegenwart gar nicht mehr zur Verfügung steht. Denn wir können, wie ich es immer ausdrücke, diese Zeit nicht mehr denken. Über die Gründe dafür haben wir hier eben gehandelt. Wir sind nicht mehr in der Lage, das Ganze zu denken, das ist das Problem, warum sich weltweit Regierungen zu "Gesundheitslösungen" hinreißen haben lassen, die das Insgesamt zerstört haben. Nur der, der das Ganze beurteilen kann, nur der kann auch das Detail richtig entscheiden, weil er sich nicht vom Vereinzelten überwältigen läßt.

Denn zwar ist die Welt eine Welt des Fraktalen: Es ist in allem, im Kleinsten wie im Größten, die gleiche Grammatik tätig, aber diese Grammatik als Muster wird nur aus dem Großen, dem (meinetwegen) Abstrakten, aus dem Abstand erkennbaren Gemeinsamen, alles Durchziehenden erkennbar, das sich dann ins Vereinzelte absenkt, diesem gewissermaßen die Stimmung mitgibt. Dieses Ganze als Bild zu erkennen und durchzutragen ist somit immer, auch im "bloßen Erkennen", ein schöpferischer, also immer auch ein gestalterischer Vorgang, keineswegs eine "Folge" aus passiv hingenommenen Detailaufnahmen.

(Es ist also kein Zufall, daß diese weltweite Katastrophe, die ausschließlich dem fatalen Schicksal zuzuschreiben ist, das entsteht, wenn man einerseits das Amt auflöst und auf ein Subjekt überträgt, also den SChwanz mit dem Hudn wedeln läßt, und dann vor der Situation steht, nur noch unfähige hohe und höchsten Amtsträger zu haben, seinen Ursprung in einer Änderung der Regeln genommen hat, in dem das Einzelne die Kriterien für eine "Pandemie" vorzugeben begonnen hat. Dieser Irrtum zieht sich bis hinein in die "Erkennung" eines "Coronavirus", der ein noch dazu völlig unspezifischer "Hochrechenvorgang" wurde.)

Die Qualität einer Entscheidung ist somit eine Frage der Ebene, auf der jemand als integere Person - und das heißt: In einer geschlossenen, also festen Identität - der Welt zu begegnen vermag. Und die liegt bei Regierungen auf der Ebene des Ganzen einer in einem Staat organisierten Gesellschaft. Was aber tun, wenn einem Staat aber nur noch Personen als Amtsträger zur Verfügung stehen, die das Ganze nicht mehr sehen und deshalb (!) auch nicht gestalten können, sondern nur noch darauf warten können, was "irgendwann einmal (von irgend jemandem)" aus den Daten zu einem Bild geformt wird?


Erstellung 9. Mai 2022 - Ein Beitrag zur