Dieses Blog durchsuchen

Donnerstag, 5. Mai 2022

Auf der Suche nach einer Ordnung (1)

Alle die Theorien, die an deren Wiege stehen und standen, sind zwar durchaus ernst zu nehmende Irrtümer, aber sie konnten sich nur deshalb so rasch ausbreiten (der Mensch erst nur ein Zellklumpen, usw. usf.) weil die Bereitschaft, die eigene Vernunft zu verwirren, also das eigene Denken so weit von der erfahrbaren Realität zu entfernen und es im Irrationalen zu belassen, schon so groß war. 

Denn die Generationen der Nachkriegsgeburten, die nun an der Schwelle zur soliden eigenen Existenz stand, hatte schlicht und ergreifend Angst. Sie hat erstmals erfahren, daß es eine Weltlage geben kann. In der das Undenkbare a eintritt, daß sie tatsäclich nicht gebraucht werden, in der Leben also tatsächlich keinen Sinn haben konnte. 

Auch das widerspricht natürlich der elementarsten und ersten menschlichen Erfahrung. Aber weil Sinn eine erste Erfahrung ist, die allernatürlichste Erfahrung sogar, ist sie durch Rationalität leicht zum Verblassen zu bringen. 

Aber was dann einsetzte, diese viel zu leicht als "Protest-Stimmung" klassifizierte Haltung, ist phänomenologisch betrachtet das genaue Gegenteil zum Behaupteten. Es ist nämlich genau KEIN Austreten aus dem Gesellschaftsganzen und kulturellen Gefüge, sondern es ist im Kampf GEGEN das Etablierte und in dessen Gegenreaktion eine INTEGRATION. 

Es ist die Aufnahme an einen Ort, auch wenn dieser wild und ungeordnet aussieht, weil er die Umgebung damit beschäftigt, sich mit ihm zu befassen, ihn also zu integrieren. Und in der Tat hat sich ja die etablierte Gesellschaft viel einfallen lassen, um diese Überzhligen nun doch voll zu integrieren, indem sie einfahc auch viele Orte ERFUNDEN hat. Wo akademische Laufbahnen eine Rolle spielten, die man den Jungen auferlegt hatte, um sie zu beschäftigen, also das Problem der fehlenden Orte zu verzögern und zu strecken. 

Aber die damals Jungen haben das natürlich gespürt, gewußt, geahnt! Und es hat sie deshalb auch nie ruhig und sicher gemacht, sondern immer diese Angst geschürt, daß ihr Dasein extrem gefährdet und labil ist. Also haben sie die Rationalisierungen (die Ideologien, die "Ideen"), die sie damals angeblich als erstes Vernunftziel ausbrechen hatten lassen (wir könnten uns nun denken, daß es viel elementarer, also viel simpler gewesen ist), zu immer monströseren Ideologiepostulaten ausgearbeitet. 

Wozu sogar die Verfestigung verschiedener (angeblich "wissenschaftlich bewiesener", also wahren) Ideen, die ganze Weltbilder tragen müssen, wie der der Evolutionismen. Die (der VdZ erinnert sich noch sehr gut, wie sie zu Anfang der 1970er - die von manchen völlig zu Recht "das verrückte Jahrzehnt" genannt werden - als Allgemeingut aufkamen, und gleichermaßen binnen weniger Jahre Allgemeingut wurden) 

Der sogenannte Marsch durch die Institutionen ist doch genau das! Es ist die posthoc-Rationalisierung und Legitimierung des ganz normalen Bürgertums, mit den ganz normalen Laufbahnen und Lebenswegen, der stinkonormalen und berechenbaren Existenz, ind er der 25jährige sich bereits die Pension in vierzig Jahren ausrechnen und sein Nestbauverhalten danach ausrichten kann.  

Wie wenig es den Jungen aber tatsächlich um die vorgeschobenen ideellen Änderungen ging, die sie auf die Plakate und Transparente schrieb, die sie vor sich her trugen, zeigt sich darin, daß diese damals Jungen (die im Jahr 2022 an der Schwelle zur Pensionierung stehen oder meistens sogar schon in Pension sind) in einem regelrechten Werteverrat (der umso leichter fällt, als es NIE ein wirklich durchgängiges rationales Konzept einer Weltsicht gegeben hat, wie ja oben beheuptet, sondern um die Scheinlegitimierung des gewaltsamen Kampfes um einen Ort im Normalen) von den heute Jungen, von ihren eigenen Nachkommen also, verlangen, daß diese die übliche Last der Jungen den Aloten gegenüber tragen. Somit also die Last der Normalität stemmen, und ein normales, ruhiges, geordnetes Leben ermöglichen, für die die Geburtenboomer ja so "hart gearbeitet" hatten. 

Mit allen Begleiterscheinungen. Denn aus dieser Gewaltbereitschaft, die die 68er zweifellos signalisiert haben (das Warum haben wir aber oben gedeutet) ist zugleich wie bei jeder Gewalt (und auf eine Weise ist sogar jede Sünde ein Akt der Gewalt) das Schlechte Gewissen genährt worden. Das sich im eigenen Rücken zu einem Rucksack ausgeweitet hat, der nun jeden Schritt, jedes Gerichtsurteil NACH VOR TREIBT. Sodaß also den Jungen gewissermaßen alles das erspart werden soll, das man ihnen zuerst freilich zugemutet hat (und in Wahrheit nach wie vor zumutet. 

Deshalb auch diese pausenlose Suche nach neuen pädagogischen Konzepten, in denen ständig neue Wege gesucht werden, die Ausreden aufrechthalten zu können - es ginge ja nur ums Wohl des Kindes - was praktisch immer ausgerechnet die brüllend fordern, die entweder gar keine Kinder haben, oder viel zu wenige, die also bereits viele Konkurrenten aus dem Feld geschlagen haben (siehe: Schlechtes Gewissen!) - und um deren Wohlgefühl (denn die Weltanschauung der 68er war, wie gesagt, nie rational, wie hätte sie das auch sein können, zu viele widesprüchlichste Ideen schossen da durch die Welt) vor allem. Weil mit einer fast niederträchtig zu nennendne Schläue sehr gut bekannt ist, daß man Menschen über Gefühle am leichtesten manipulieren und gefügig machen kann. 

Warum gefügig? Weil diese Jungen ja die Last der eigenen Forderung nach einem guten, ja besseren, normalen Leben (das in Wahrheit die Ernte ungerecht erworbener, also gestohlener Frucht ist) Also steckt auch hinter der Tatsache, daß diese nunmehrigen Jungen, die Nachzucht der Nachkriegs-Geburtenschwemme, so dermaßen verblödet wurden (und zwar GENAU aüber die angeblich bevorzugt genossene "hervorragende" und nie enden wollende Ausbildung) eine bestens verborgene, böse Absicht. 
Dem Mangel an Vertrauen in die vorgefundene Ordnung folgt die Angst vor dem Nichts. Denn Sinn kann nur von einem übergeordneten Horizont stammen, der den Ort des Einzelnen als Ort in einer Gesamtordnung - also mit Sinn - erkennen läßt. Erkennen, aber nicht direkt erfahren, denn Sinn ist kein Gegenstand direkter Erfahrung. 
Ordnung und Ort aber heißt nicht mehr und nicht weniger, als daß lediglich das Eigensein gefordert ist. Fehlt diesem Eigensein aber die Aufgabe, wird die Suche nach einem Ort zu einem verzweifelten Akt des Willens zum Selstsein. Die mobilisierbare Energie, die in der bloßen Tatsache eines Daseienden begründet liegt (vereinfacht: Als Quantitätsproblem der lebenden, also aktiven Zellen) bleibt aber in Summe dieselbe, sie wendet sich aber anderen,nicht aufgabenbezogenen Zielen zu. 
Menschsein heißt doch im Grunde nur, "aktiv" zu sein, den Motor "laufen zu lassen. Die Frage nach dem Reiseziel ist ein ganz anders gelagertes Problem, und für die Existenz des Motors ohne Bedeutung."  (AdC, aaO.)
Alle die Progressiven, also die sogenannten 68er, sind heute deshalb die "Stützen der Gesellschaft", und Hardliner in sämtlichen Fragen, die ihnen früher angebliche Feindbilder waren. Bis hin zur Amerikafeindschaft, die angesichts der Ukraine-Krise schlagartig zum (beängstigend unausgewogenen und sachlich zur Wahrheit regelrecht reziproken) Vexierbild wurde. Wo man das angeblich "geringere Übel" ratoinalisiert, und mit immenser Aggressionsbereitschaft den Schulterschluß der gesellschaftlichen Gesamtheit einerseits anbietet, und anderseits fordert: JETZT haben auch die in der Coronakrise noch renitenten Schichten die Möglichkeit, ohne großen Gesichtsverlust wieder der Einheitsfront beizutreten, 

JETZT hängen die Früchte der strunzdummen Schlagworte, die die letzten 70 Jahre so dominiert und vor allem vernebelt haben, so tief wie noch nie, sodaß sie jeder ganz leicht und ohne Aufwand pflücken kann. Wo doch so deutlich erkennbar "Kriegsverbrechen" geschehen (ohne daß überhapt nur klärbar wäre, was überhaupt geschehen ist), wo doch Gut und Böse so leicht und apriorisch zu unterscheiden ist. (Siehe Anmerkung*)

Weil man dazu nur die Lüge der Nachkriegszeit weitertrommeln muß, die da fortsetzte, wo man im Nachhaß auf die deutschen Völker nach dem 1. Weltkrieg den "aus moralischen Gründen ungerechten Krieg" erfunden hat. Und seither bis heute aus dem Völkerrecht jede Ambivalnz und Ambiguität verbannt, um es auf simpelste, propagandagerechte Formeln zu reduzieren.  

Denn die Tage der kollektiven Paranoia sind zurückgekehrt. Deren totalitärer Zerstörungswahn sich darinhzeigt, als man das Antinomische, das Gegnerische, das Andere, das Feindhafte überhautp vom Antlitz der Erde bannen will. 

Darin sieht man am deutlichsten, wie blind der Haßmachen kann. ((Und vom Haß werden wir in den nächsten Tagen och einige male sprechen) Denn die Rolle der Konflikte wird völlig unterschätzt. Sie erschließt sich aber bei der (wie gesagt) phünomenologischen Betrachtugn. Das heißt bei einer Betrachtung, in der wir sehen, daß alles nur isset 

Als ein Seiend-sein, das nur im Aktiven der Selbsttranszendenz, nur in der Hingabe an die Herausforderung durch das, was im Anderen durch mich zu ergänzen erkannt wird, seiend ist, weil nur so am Sein Anteil hat. 

Nun ist der Schritt fast schon zu setzen, in dem wir erkennen können, daß es das Andere, das Gegnerhafte, das Fremde, das Nicht-Ich braucht, weil es ein Teil jenes Ortes ist, AN DEM ICH stehe! Auf den ich gestellt, zu dem ich berufen bin, kraft Zeugung bzw. Schöpfung. Fällt der Ort - fäll auch das Ich! Nicht ontologisch, natürlich, der Tod des Feindes ist nicht auch mein Tod, das wäre unsinnig. Aber die reale Gstalt des Ich, das In-der-Welt-sein, das Welt-sein überhaupt, ist ein Zueinander von jeweiligen "Selbsten", die alle im eigentlichen oder übertragenen Sinn ein "Ich" sind. 

Und ich muß dieses Ich auch sein wollen. Was sich nur dann SCHENKT (weil nur dann kann es zu einem Ich werden, es ist nicht positiv von einem selbst konstruier- oder machbar) wenn ich meine vorgegebene Aufgabe (die mir anfanghaft im Namen  wie ein Hut aufgesetzt wird, also vom Vater stammt, und meine Grund-Identität ist, die ich dann individualisieren muß, in dem ich sie einfach, ganz einfach TUE) ausfüllen will. 

Das heißt, die Aufgaben erledigen will, die sich mir stellen - und sie stellen sich! Sie stellen sich sogar klamm- und heimlich, also naturhaft. Keiner muß sie also (in der Regel) "suchen" oder gar "erfinden", sondern jeder kann sie (nur) im Reifen finden. 

Sodaß ich sie mit dem begriffen habe, was man dann Erwachsenheit nennt. Wenn also meine körperliche Gestalt definitiv ausgewachsen, von den leiblichen Potenzen her "fertig" ist, sodaß der Leib mit dem Geist (bzw. umgekehrt) sein Tänzchen beginnen kann. Ein Tänzchen das täglich und sogar minütlich von mir verlangt, daß ich mich ständig neu aussetze und hingebe, um so meine Gestalt aus dem Wirklichen heraus entgegenzunehmen bzw. anzunehmen.
Nun ist hoffentlich verständlich, wenn es da heißt, daß zu jedem Leben auch das "Andere" gehört. Die Kritik, die Gegnerschaft, das Anderssein, das Nicht-Ich. Wo also ein Ich (ein Eigensein) alles auslöschen will, das anders ist, löscht es sich selbst aus.

Wenn also Europa, also der Kern des Abendlands sich auslöscht, wie man sagt, zeigt sich gerade im Augenblick, wo es kurz davor steht, im Osten sein Gesamtdebakel zu erleben, ja wie in einem Sturz von den Klippen einen Selbstmord zu vollziehen. Wo es einem Rußland gegenübersteht, das es auf Geheiß Amerikas hin auszulöschen bereit und immer bereiter ist. 

*Anmerkung? Anmerkung*? Ein nächstes Kapitel, und dann noch eines, und dann noch eines. Setzen wir dazu MORGEN mit der Ukraine fort