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Dienstag, 24. Mai 2022

Es läuft nicht nur auf Euthanasie hinaus (1)

Es ist das einzige, das wirklich zählt: Die Beschränkung und Reduktion der Weltbevölkerung. Dieser Gedanke, der seit der Geburt des Übermenschen, seit der Konjunktur des Genies zu Anfang des 19. Jahrhunderts (und als Aftergeburt der Renaissance-Idee, die den viel zu wenig reflektierten Gednnken zum Programm machte, daß das Heil der Menschheit in der Neuaktivierung der - heidnischen! - Antike läge) die Köpfe und Agenden jener bewegt, die sich als Führer der Menschheit berufen fühlen, ist auch von Bill und Melinda Gates wieder und wieder betont.

Da sollte es doch stutzig machen, wenn sie sich wie so viele andere mit dem Bewußtsein, zu den Auserwählten der Moderne zu zählen, seit fünfzig Jahren in "Anthropophilie" engagieren, und offenbar Wege fördern, die die Gesundheit und damit die Lebenserwartung wie (dieser Anspruch wird schon lange kombiniert) Wohlstand und Lebensqualität (die auf die Gesundheit zugespitzt wird) erhöhen.
 
Wo ist hier der Pferdefuß versteckt? Wo wir doch zur Kenntnis nehmen müssen, daß es KEIN Land der Erde gibt, das ein bestimmtes, über Geld und in Geldwert gemessenes Bruttoinlandsprodukt pro Kopf kategorisiertes Wohlstandsniveau erreicht hat, und noch über eine Fertilität verfügt, die den Durchschnitt von jenen famosen 2,2 Kinder pro Frau erreichen, die erst den demographischen Fortbestand (!) einer Gesellschaft garantieren. 

Liegt die Geburtenrate aber unter dieser Größenordnung (die in unseren Ländern in den 1970ern durch die Sozalistischen Parteien ganz offensich gefördert wurden, die die Chuzpe hatten, erst die Zwei, dann die Einkindfamilie ganz öffentlich zu propagieren) beginnt ein Volk zu schrumpfen. Nicht nur das, sind die entstehenden Probleme der Altersvorsorge nicht mehr wirklich lösbar. Sie werden dann nur noch aufgeschoben, und eine Frist verlängert, deren Endpunkt ganz einfach nur nicht ausgesprochen und im Dunkel gehalten wird: Die des demographischen Zusammenbruchs, die ohne Wenn und Aber von einem wirtschaftlichen Niedergang begleitet wird. 

Denn was immer man uns als letzter Schrei der Ökonomie erzählt haben mag, werter Leser, eines ist ganz sicher: Daß WERT eine Kategorie des Humanen ist. Ohne Menschen - keine Werte. Ohne Werte aber - kein Wohlstand. Ohne Wohlstand - keine ökonomische Solidarität unter den Generationen die nicht darauf bauen müßte, daß die Kinder einen beträchtlichen Einschnitt in ihrem Wohlstand auf sich nehmen, wollen sie ihre Eltern noch ernähren. Auch wenn diese nichtmehr arbeitsfähig, krank, gebrechlich und müde sind, wenn diese nicht mehr die (theoretisch notwendige)ständige Produktivitätssteigerungsraten mitmachen können, die so ein demographischer Reduktionismus automatisch einberechnen muß. soll er wenigstens auf dem Papier aufgehen, und die nicht nur keinen Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt mehr liefern können, sondern von diesem sogar knabbern. Weil sie mehr kosten als bringen. 

Mit anderen Worten wird eine Menschenfreundlichkeit verkündet, die auf der anderen Seite - nur weniger oder noch kaum sichtbar - auf die Notwendigkeit hinzielen, die unprodukitivenKräfte einer Gesellschaft ... sagen wir so: Irgendwohin zu verschieben, wo sie "leistbar" werden. 

Was immer man uns erzählt haben mag, die Wahrheit ist ganz simpel: Die Reduktion der Fertilität, die in Wahrheit die Unterwerfung der Lebenskraft eines Volkes unter rationalistische Gesichtspunkte bedeutet, läuft AUF JEDEN FALL auf die Entsprechung zu Verhütung und Abtreibung (als die definitiv einzigen technischen Mittel der Geburtenreduktion) hinaus, und das ist die Euthanasie. 

Deshalb wird nicht nur der Beginn des Lebens - das hat man ja bereits erreicht, ich schließe aus, daß es noch junge Mädchen und Burschen gibt, die NICHT verhüten, die NICHT an Abtreibung denken, die das Fehlen dieser "Reflektiertheit" als Fehler werten, wenn sie mit Sexualität konfrontiert werden - als auch der Verlauf wie auch (dieser Schritt ist erst zaghaft gesetzt, obwohl er sich schon längst weil immer häufiger als Nachricht findet, an deren Botschaft und Inhalt sich die Menschen längst gewöhnt haben: Selbstmord) das Ende des Lebens der menschlichen Willkür unterworfen werden. 

Mit dem Mittel- und Bindeglied zwischen Anfang und Ende haben wir uns ja ohnehin bereits angefreundet. Seine essentielle Botschaft ist ebenfalls längst etabliert, es ist die Gesundheit, die der Manchbarkeit unterliegt. Die Medizin ist bereits zu dieser Machbarkeitsmaschinerie geworden, die nun nahtlos die gesamte menschliche Lebensführung umspannt UND BESTIMMT. In den Disputen zu den Corona-Impfungen hat sich das ganz offen gezeigt: Wer einer bestimmten mechanistischen Menschheitsideologie (die eine Anthropologie ist) nicht zustimmt, wird sozial so unter druck gesetzt, daß es auf den Zustand des lebendig Gehäutetseins hinausläuft. 

Die Ausgegrenzten weil Verweigerer einer Gemeinwohlauffassung, die zuerst an der Gesundheit ansetzt, sind fortan bei lebendigem Leib Gestorbene. Denn der Mensch, der seinem Wesen nach auf Gemeinschaft ausgerichtet ist, ist sie doch die ihm einzig angemessene Form des Bestehens, ist wie der unter schlechtesten Bedingungen gehaltene Sklave ein Toter.

Ich habe oft und oft beobachtet (und in der Innenarchitektur hatte ich defacto gewerbsmäßig mit Reichen zu tun), daß jeder wirklich Wohlhabende, sobald er über ein bestimmtes Maß von Geld und Kapital verfügt, einen nächsten Schritt setzt. Er beginnt, sich für "ideelle" Ziele einzusetzen, und versucht nun, sich über das bloße Geld hinaus eine Identität als Wohltäter in allgemeinen Bereichen zu erwerben. 

Das ist an sich keineswegs ungewöhnlich, denn der Pensionär, der sich im Alter sozialen Aufgaben widmet, ist ja nicht nur keine Ausnahme, sondern für viele ein regelrechtes Lebensprogramm. Aber es ist dennoch falsch. Und das zeigt sich darin, daß es erst einmal einen Identitätsbruch bedeutet, der auch die Nachkommen betrifft. 

Der Unternehmer, der (sagen wir) nun in der Pension soziale Projekte anschiebt, verbirgt damit, daß er sein Vermögen unter schizophrenen Gesichtspunkten erworben hat. Daß aus seinem wirtschaftlichen Gebahren das Soziale ausgeschlossen war, und er sein Unternehmen als Geld-Maschine geführt hat, die anderen Gesetzmäßigkeiten unterliegt als das "gute" Leben. Während sich das Alter durch geringere bis fast kaum noch vorhandene Arbeitskraft auszeichnet, aber niemals durch ein völliges Ende der Sinn- und Nutzenhaftigkeit einer Existenz. 

Wenn man in der Ethik von "sozialer Verantwortung" des Kapitals spricht, dann ist damit nicht das Für-sich-stellen von Geld und Bewegungskraft (das ist ja Kapital: es hat Raumkraft) gemeint. Das würde ein Auseinanderreißen des Lebens in eine hier moralische, dort weltlich-materielle Hälfte bedeuten. Sondern es ist gemeint, daß derjenige, der durch Kapital bewegen kann, dies IMMER SCHON zur Stärkung und Ausgestaltung des Gemeinwohls einsetzen muß. Damitkann auch gemeint sein, daß der "reiche" Unternehmer einmal im Monat eine Musiksoiree in der Eingangshalle seiner Villa gibt, aus der jeder, der ihr beiwohnt, erhoben wieder hinausgeht, und nunmehr auch mit neuer, erhöhter Kraft sein Leben durchgestaltet, weiter in die Schönheit hebt, und dem bloßen Nutzendenken entreißt. 

Morgen geht es weiter: Die verlängerte Sinnlosigkeit. Aber die Alten wissen davon: Es gibt einen Gegenentwurf, Werden sie getötet, wird er aber vergessen