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Dienstag, 31. Mai 2022

... und steigen im 21. Jahrhundert heraus (2)

An den Kronen, an den Reichsideen also zweifelte niemand, die WAREN, die gab es, die boten die Strukturen, unter die sich alle Völker und Stämme, die davon umfaßt waren, sofort und selbstverständlich unterordneten. 

Aber nun ging es um die Personen, die diese Kronen und Reiche an ihre Häupter steckten. Sie hatten alle dasselbe Problem: Wie sollte man dem Volk und den einzelnen Stammesfürten beweisen, daß der Wechsel an der Spitze von Gott (zw. den Göttern) gewollt war?

Und zwar für die Franken jetzt unter Chlodwig, und wie später noch einmal unter Pippin bzw. dessen Sohn Karl, Dabei hatte auch der Papst ein ähnliches Problem! Denn der Anspruch Ostroms auf die erste Geige in Politk wie Kirche (die als Institution dem Herrscherhaus eingegliedert, also dem Herrscher untergeordnet waren; die Frage ist nur wie weit das zu gehen hat) war auch außer Frage. Selbst die heidnischen Germanenstämme hatten anstandslos das alle Stämme und Königreiche übergreifende Kaiseramt in Konstantinopel anerkannt, und sehr rasch nicht nur der römischen Rechtsordnung, sondern auch einem römischen Kaiser als Weltenherrscher anerkannt. Die Faszination und Überlegenheit der römischen Kultur, die sie empfunden haben, hat auch die Bewunderung enthalten, die man einem Herrn der Welt entgegenbringt.

Aber die Herrscherhäuser waren in ihren ständigen Konflikten mit äußeren Feinden abgenützt, und nach innen schwach geworden. Sodaß eine alle umgreifende Ordnung kaum noch gegeben war. Die einstmals regierten Reiche waren somit nach und nach labil geworden. Die Einzelfürsten waren zu stark, hatten sich mit den Zeiten zu viele Sonderrecchte herausschlagen können, die sie exempt machten, sodaß die großen, die eigentlichen Imperien ihre Aufgabe als Schützer und Wahrer von Reich, Rechtssicherheit und Religion bzw. Kirche nicht mehr wahrnehmen konnten. 

Wie immer in solchen Zeiten, lockt das tüchtige Figuren auf cie Szenerie, die sich als ihren bestehenden Herrschern überlegen erlebten, und zugleich die brachliegende Macht witterten. Nur war Gewalt und kriegerische Macht kein taugliches Mittel, sie an sich zu reißen. Der Mensch beginnt bei Gott, in der Religion, nicht bem Schwert. Dieses hat nur Wert, wenn es vom Arm Gottes geführt wird.

Ihnen allen standen nun aber Herrscherhäuser gegenüber, an deren Legitimation nicht die gerinsen Zweifel bestehen konnten. AUSZER es gab Gründe, handfeste Gründe, die diese göttliche Sendung, die am Blut dieser Herrscherhäuser klebte, als obsolet und nunmehr ungültig beweisen konnten. 

Und genau darauf begannen sich also nun diese Emporstrebenden zu konzentrieren. Wenn aber die bestehende Ordnung dazu überwunden werden mußte, dann mußte zuerst einmal die Religion überwunden werdne, udn das heißt: Durch eine neue, eione bessere, eine überlegene Religion! Und das war bei Chlodwig das Christentum, so wie es bei Karl dem Großen die "katholischere Kirche" war (Karl selbst hat einen theologischen Beweis ausgearbeitet, daß die Bischöfe von Konstantinopel Häretiker sind), weil Byzanz häretisch geworden und damit der göttlichen Sendung verlustig gegangen war. So entstand das Frankenreich, einmal, zweimal, und später wieder und wieder, in immer kürzeren Abständen, mit immer derselben Begründung. 

Die Französische Krankheit - Frankreich ist über seine Geschichte in den letzten 1500 Jahren aber sogar zum Spezialisten für die Überwindung bestehender Ordnungen geworden, und das hat sich in der Französichen Revolution sogar zum definitiven Konzept sämtlicher Völker Europas entwickelt. Unsere Länder und Staaten huldigen heute einer FRANZÖSISCHEN RELIGION, und hben die französischen revolutionären Geist zum Geist des Alltäglichen gemacht. Das steht noch vor und über allem, was man sonst an Teilgeschehnissen identifizieren könnte. 

Denn selbst die Gründung des neuzeitlichen England war zuerst und vor allem eine französische Idee - die Trennung von Herrschaft und Blut durch Wilhelm den Eroberer (William The Conquerer) im Jahre 1066, und die Festigung der Herrschaft über den Vertrag, über das Wort, über den positiven Willen, und über das Bewußtsein als der einzigen Sphäre des Menschlichen. Weil als dem Ort, in dem sich alle die zuvor genannten Handlungsbereiche abspielen, und Herrschaft nicht "erbeten", sondern über "Richtigkeit" von jeder Gnadenhaftigeit und Gotteswahl von der etablierten Person losgelöst, die eigene Machtusurpation aber sogar erzwingbar und "alternativlos gemacht" wurde. 

Dem wurde dann im Evolutionsgedanken sogar noch eine absolute Legitimation übergehängt - weil der Positivismus, die willkürliche Behauptung, die faktische Gewalt als DAS Weltenprinzip in Steintafeln gemeißelt (also als Gesetz Gottes ausgegeben) wurde. Wo sonst also hätte sich sogar ein Absolutismus wie unter den späten französischen Ludwigen  (XII. bis XVI.) entfalten können, wo hätte der solche idealen Bedingungen vorgefunden? 
Höchste Brisanz für die Gegenwart - Wir sehen hier Vorgänge, die bis ins Detail Schemata historischen Handelns sind. Die heute um NICHTS weniger gültig sind und die Szene beherrschen, wie vor eintausendfünfhundert und mehr Jahren. Dazu gehört aber auch, daß diesen Vorgängen in ihrer jeweiligen Zeit IMMER der Mantel es Einmaligen, "natürlichhier völlig anderen" umgehängt wurden. Auch heute. 
Wenn wir uns aber darauf einigen könnten zu sehen, daß die großen Bewegungen exakt dieselben sind wie immer schon, könnten wir vielleicht die Gegenwart nicht nur begreifen, sondern auch die Akteure identitifizeren. Denn die sind es ja, die uns heute abhandengekommen sind. 
Alle die Verschwörungstheorien etc., alle diese Mythen, die geschaffen wurden um "Erklärungen" und in Wahrheit "Legitimationen" für neue Machthaber zu liefern, zielen ja auf Versuche ab, verantwortliche Personen zu finden. Und warum? Weil sich menschliches Handeln IMMER auf Personen beruft, denen man anhängt. 
Das ist heute um nichts, wirklich um nichts anders als früher. Nicht einmal darin ist heute etwas anders, diese Ansprüche auf Gefolgschaft vom Persönlichen "zu reinigen", und auf abstrakte, aber ABSOLUTE, also göttliche Legitimation und Sendung zu berufen - durch eine überlegene "neue Moral", durch ein Recht, bis in die einzelnen Stuben der Menschen hin durchzugreifen und sogar deren Innerstes, deren Gedanken zu regeln und zu beherrschen. 

Die "Neue Welt Ordnung" (NWO) zeigt außerdem, wie sich diese Neue Moral und Legitimität, die "gewaltfrei" neue Herrscherpersonen, -häuser und -kreise etablieren soll, auf ein weiteres Prinzip stützt: Das die Überwindung einer bestehenden Ordnung nicht nur zum Recht, sondern sogar zur (subjektiven) Pflicht macht.


Erstellung 18. Mai 2022 - Ein Beitrag zur