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Sonntag, 29. Mai 2022

In die Kampffelder der Ukraine geblickt

Wollen wir einen kurzen Einschub vornehmen, und den Blick auf die direkten Kampfhandlungen im Osten und Süden der Ukraine richten. Den uns ein Ukrainer (mit natürlich entsprechender Ausrichtung, also auch der propagandistischen Art und Weise, Ereignisse zu bewerten) ermöglicht, der praktisch täglich Updates vornimmt, und auf Youtube samt detaillierter Karten fast jeden Straßenkampf kommentiert. Die Eindrücke, die man daraus gewinnen kann, sind allerdings umfassender und vielsagend.

Wer aber führt überhaupt diesen Krieg?

Angersichts solcher (laufend erfolgter) Meldungen in diesen Privatvideos stellt sich die Frage nach dem "gerechten Maß" als Bedingung eines "gerechten Krieges" umso mehr. "Now, the Ukrainian strategy is to wait for the supplies from our friends from Europe and USA," heißt es nämlich auch am gestrigen Tag wieder.

Man muß dazu nicht mehr viel sagen. Auch nicht dazu, daß nun klar ersichtlich wird, welch immensen Preis die Menschen der Ukraine dafür zahlen, den Krieg zu einem wahren "Volkskrieg" gemacht bekommen zu haben. Was eindeutig Teil einer von vorneherein überlegten Strategie gewesen ist, natürlich, denn erst so wurde das gesamte Land und jeder einzelne Ukrainer zu Teilnehmern an den Kämpfen gemacht, wofür schon das "möglich" reicht.

Immer wieder fällt folgerichtig in diesen (ich wiederhole: Ukrainischen, Pro-Ukrainischen) Berichten auf, daß die Armee der Ukraine sich in jedes Dorf, in jedes Haus festsetzt, um es als Verteidigungsposition zu nützen. Was soll daraus anderes folgen als daß die Menschen der Ukraine- und zwar potentiell alle - mitten im Kampfgeschehen stehen? 

Daß ihre eigenen Häuser und Vorgärten und Straßen zu Verteidigungsstellungen ausgebaut werden, daß die Ukrainer (und das wird in diesen Berichten ganz offen erzählt, man sieht, wenn man diesen Berichten eine Zeit lang folgt, was hier wirklich geschieht) selbst es sind, die laufend die Infrastruktur ihres Landes vernichten, um den Russen den Vormarsch zu erschweren. Brücken oder Bahnvebindungen sprengen, soweit sie sie nicht für eigenen Nachschub oder als allfällige Rückzugsstraßen (!) benötigen. 

So nebenbei parliert der Mann dann auch davon, daß nun ein Kraftwerk - auch dieses bietet eine Übergangsmöglichkeit für die Russen über den  Fluß "Nördlichen Don", neben der Eisenbahn- und neben der Straßenbrücke im Kampfgebiet - sprengen würde. Was relativ geringe Schäden (für das zivile Umfeld, meint er wohl) haben würde. Klingt das nicht shcon nach der Taktik der "Verbrannten Erde"? 

Aber auf welchem Territorium undin welcher Situation wendet man diese an? Und nicht umso leichter, als man ohnehin alles den Russen indie Schuhe schieben kann, die westlichen Medien würden schon dafür sorgen?
Haben wir es nicht auch in solchen Detailüberlegungen mit demselben Grundssatz zu tun: Daß hier ein Krieg geführt wird, dessen Mittel wie dessen Folgen dem eigenen Land, das es zu verteidigen gilt, nicht mehr angemessen sind? 
Ist "Verbrannte Erde" als Taktik wirklich das rechte Maß, will heißen: Ist das Ziel der russischen Attacke die Inbesitznahme, die Vernichtung der Bevölkerung oder deren Lebensgrundlagen und Produktionsmittel, also die Zerstörung der Ukraine? 
Und würde "Verbrannte Erde" an einem Kriegsausgang samt einem irgendwann ja zu schließenden Frieden auch nur irgendetwas ändern, das nicht jetzt schon (bzw. vor Monaten) durch diplomatische Verhandlungen erreichbar wäre? Riecht dies alles nicht verdammt penetrant nach einem Kriegsziel, das mit der Ukraine gar nichts mehr zu tun hat, sodern nur noch der Schädigung der Russen dienen soll?
Während der Vormarsch der Russen wie ein langsames, aber stetiges, nie aber mit äußerstem Mitteleinsatz geführtes Drücken erscheint, der die wirkliche großen Gefechte meidet, aber "einfach immer da" ist. 
Denn die Ukrainer verteidigen längst (und wer weiß wie lange schon) über ihre Kragenweite hinaus. Sie führen den Krieg mit Mitteln, die Folgen haben, über deren Ausmaß nachzudenken lohnte. Denn wie immer, wenn die eingesetzten Mittel dem eigenen Konfektionsmaß nicht entsprechen, tun das dann auch die Folgen der Tat. 
Und überfordern in noch einmal und deutlich gesteigertem Maß die Kraft, diese Folgen auch zu tragen. So, wie es offenbar auch die Politik VOR dem Kriegsausbruch getan hat, die auf eine ENTORTUNG der Ukraine hinauslaufen sollte, denn so müßte man es bezeichnen, auf das Schaffen eines komplett künstlichen Umfeld nur noch zu imaginierende "Nachbarschaften", nämlich mit "dem Westeen Europas", unter Annihilierung der gewachsenen Verortung.
Oder rechnen hier bereits alle (westizistischen) Seiten damit, daß nicht nur die Kriegsführung, sondern auch die Folgenbeseitigung durch den Westen erfolgt? 
Mit dem kleinen Schönheitsfehler, daß das seitens der Zivilbevölkerung geflossene Blut niemand "reparieren" kann.
Alleine die Zahlen an notwendigen schweren Waffen, an Artillerie, an Geschoßen und an Munition, die der junge Mann da laufend nennt, sind horrend. Momentan ist entsprechend alles auf die großen "Land-Lease"-Verträge (nach dem Vorbild der Verträge USA-England in den beiden vergangenen Weltkriegen, sodaß ein definitiver Parlamentsbeschluß umgangen wird) mit den USA abgestimmt, von denen man dann die große Verbesserung erwartet, durch nachgelieferte schwere Waffen. 

Aber die ukrainische Armee selbst scheint kein Konzept zur Verteidigung zu haben, das auf ihre eigenen Möglichkeiten abgestimmt ist. Und das wirkt auf den Betrachter doch ein wenig eigentümlich.
Es wurde schon mehrmals die Frage gestellt, ob man angesichts eines Angreifers, der mit weit überlegenen Waffen droht (darunter auch Atomwaffen), tatsächlich politisch kapitulieren soll, noch ehe man die eigene Armee zur Verteidigugn einsetzt. Und ebenso häufig habger ich die Antwort gehört: NEIN. Denn wo kämen wir denn da hin! 

Genau. Wo kämen wir hin, wenn wir in Konflikten mit möglichen Feinden nicht auch berücksichtigen würden, wie stark und mächtig dessen Mittel sind, mit denen er seinen Forderungen den gehörigen Nachdruck verleihen könnte. Etwa gar zu einer wieder realistischen Politik? In der sich Staaten (die quasi Personenstatus haben) darauf bescheiden müssen, in welchem geographischen, in welchem strategischen und politischen Raum sie sich befinden? 

Darf man fragen, was DARAN dann ungewöhnlich oder gar ehrwidrig wäre? Wäre das nicht vielmehr das, was man altmodisch genug einmal KLUGHEIT nannte? Wäre es nicht deshalb auch angebracht, die Brötchen etwas kleiner zu backen, und dafür andere Wese zu suchen, auch geduldigere, gewisse Veränderungen oder Anpassungen zu erreichen? Hat nicht aber die Ukraine seit zwanzig Jahren eine Politik gefahren, die man nur mit dem Verhalten eines Puberiterenden unter Meth-Einfluß steht, der erst noch seinen Platz in der Welt finden muß? 

Freilich, die große Perspektive wird bei so viel Detailkram leicht aus den Augen verloren. Und es ist nicht unbedingt leichter, sich mit solcher Fülle von Informationen ein Bild davon zu machen, was im Großen und Ganzen nun dort WIRKLICH geschieht. Aber wenn es (wie in unseren Medien täglich zu lesen) heißt, daß die Russen alles in Grund und Boden gebombt und jede Stadt, jedes Dorf, jedes Haus zerstörthaben, sodaß (Zitat) "nichts mehr steht", dann erhebt sich für den Detailkenner bald eine andere Frage.

Und dazu sind diese täglichen Updates (manchmal sogar im Abstand weniger Stunden, je nach Ereignissen) gut geeignet. Man lernt sehr rasch, sämtliche unserer Massenmedien vollkommen zu ignorieren. Und diese Ignoranz wird zur generellen Haltung, denn ich meine daß sich nun mehr, und mit einem riesen Schritt nach vor, die hiesigen Medien zur völligen Irrelevanz gelogen oder mißbrauchen haben lassen. Was sie selbst wohl nicht weiter stört, denn es ist mittlerweile ohnehin nur ein nächstes und weiteres Feld einer völlig artifizierten Lebenslandschaft. Mit einer Wirtschaft, die nur noch über Staatsintervention funktioniert, und vom Steuerzahler (mit Staatsgarantie für die Unternehmen) alimentiert wird.

Der auch deren Produkte nicht mehr kauft, sodaß der Staat - also der Steuerzahler - sowohl die Produktionskosten als auch den anschließenden Scheinverkauf trägt. "Bürger, Du willst diese künstlichen, ungebrauchten Produkte nichtkaufen? Es ist uns gleichgültig, Du wirst sie dennoch bezahlen." Es läuft bei den Massenmedien mittlerweile nicht mehr anders. Sie werden nciht eingehen, nein. Sie werden aber zu broßen Staatsblättern umfunktioniert. Den Eigentümern, den Kapitalbesitzern und Investoren? Ach, denen ist das egal, denn ihre Renditen sind auf diese Weise sicherer denn je.



Hier noch ein Bericht eines amerikanischen Senders, zum Vergleich, bei dem das Beobachtungsobjekt die Art des Kommentars sein sollte. Denn mehr ist er nichtz wert, und nur darum kann es uns noch gehen, wenn wir hiesige Medien konsumieren. 

Und wir versehen diesen Hinweis gleich mit einer großen Ausrufeklammer versehen. Denn über die so offensichtlich manipoulative Art der Brichterstattung, mit er wir übesät werden - ohne die Gegenseite zu kennen (deren Konsum in Österreich mit horrenden Strafen von bis zu 30.000 Euro belegt sind, insgesamt aber sowieso eine äußerst befremdliche Maßnahme, die an Zeiten von "Feindsendern" erinnert) deren Berichte wohl kaum anders wären. Erst daraus aber könnte sich eine Art "Gleichstand" ergeben, auch in den Sympathiewerten. 

Aber wieder einmal beißt sich der Irrwitz des Westens ins eigene Hinterteil, und wo geschieht das mittlerweile nicht? So, angesichts der so offensichtlichen Lüge, erkennbar alleine an der Art der Brichterstattung vor dem Hintegrund der wirklichen Geschehnisse, wird wie in einer Beipacklieferung automatisch eine Sympathie mit der russischen Seite selbst gebildet. Entstanden aus der Antipathie gegen ... unsere eigene politische, ökonomische, und vor allem medialen Seiten, als der Sprachrohre und -werkzeuge von Interessen, die wir nicht als die wirklich unsrigen identifizieren.