Natürlich hat der Film etwas recht "Didaktisches", natürlich ist er vor allem eine Botschaft. Aber er hat auch etwas sehr Liebes, und vor allem etwas sehr Richtiges in seiner Menschensicht. Er ist allemal wert, gesehen zu werden, auch heute noch. "Der Pauker" (1958) mit Heinz Rühmann in einer seiner Paraderollen läßt uns auch heute in einem kleinen Traum von letztlich doch heiler Welt leben, die durch Leiden und Bosheit durch muß, um sich dann zum Guten zu heben. Aus sich selbst heraus. Und er zeigt, wie eine Jugend gerade im Umbruch zur Adoleszenz hin zu "holen" wäre, darin ist er kein Märchen.
Aber er hat natürlich noch ein Gut, ein Kapital, das heute schon dünn geworden zu sein scheint. Er baut auf einer Söhnegeneration auf, die noch einen guten Schluck vom alten Anstand unserer Völker mitbekommen hat. Diese Substanz nicht weitergebaut und weitergegeben zu haben ist der wohl schwerste Fehler gewesen, der in den 1960er Jahren dann Generationen herangezogen hat, die diese Stufe zum Erwachsensein gar nicht mehr überwinden konnte. Sondern immer unerwachsen bleiben zu können meinte.
Im Film ahnt man den Umbruch schon, an der Kleidung (v. a. der der Mädchen), am Gehabe, an den neuen Gewohnheiten und Umgangsformen, die einbrechen. Man ahnt den großen Vaterverlust, der sich gut 150 Jahre lang aufgebaut hatte und nun kulminierte: In einer Jugend, die erstmals mit allem Alten, Tradierten brach. Das drückt sich in der Kleidung aus: Niemand streckt sich mehr nach den Schultern auf, auf denen dennoch alle stehen. Aber der Pauker - als Ersatzvater, wie gute Lehrer es sein können - schafft es gerade noch, diesen ersten Brand zu löschen. Und die Unschuld, die das Gute immer hat, einmal noch zu retten. Es mündet in Vaterliebe.
Im Film ahnt man den Umbruch schon, an der Kleidung (v. a. der der Mädchen), am Gehabe, an den neuen Gewohnheiten und Umgangsformen, die einbrechen. Man ahnt den großen Vaterverlust, der sich gut 150 Jahre lang aufgebaut hatte und nun kulminierte: In einer Jugend, die erstmals mit allem Alten, Tradierten brach. Das drückt sich in der Kleidung aus: Niemand streckt sich mehr nach den Schultern auf, auf denen dennoch alle stehen. Aber der Pauker - als Ersatzvater, wie gute Lehrer es sein können - schafft es gerade noch, diesen ersten Brand zu löschen. Und die Unschuld, die das Gute immer hat, einmal noch zu retten. Es mündet in Vaterliebe.
Entzückend und wie immer sehenswert Gert Fröbe. Aber auch ein ganz ganz junger Peter Kraus. Der nicht singt, also keine Angst. Aber immerhin hat er später mit seiner Musik versucht, den Rock 'n Roll zu zähmen, ihn in seine Herkunftskultur des Anstands hinüberzuholen. Gelingen konnte das freilich nicht. Sein Rock 'n Roll wurde weder Fisch noch Fleisch und war eher eine Echokammer des Kleinbürgertums. Man kann aus einem Kreis kein Quadrat schnitzen. Man kann keine Auflösung in Subjektivismus in die Konstruktivität des Objektiven überführen. Nacht bleibt Nacht, auch wenn die Scheinwerfer gleißen. Und was der Nacht gehört, wird am Tag fahl und durchsichtig.
*120219*