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Samstag, 18. Mai 2019

Gottes eigenes Volk (6)

Teil 6) Warum wurde Jesus als Jude inkarniert? - 
Der Versuch, den Katholizismus zu kapern



Jesus hat damit Natur (Juden, und über die anfängliche Verbundenheit mit den Juden - als reales Menschenschicksal, das nur so durchlebt werden kann - für alle Menschen, hier aber nun geistig) und Übernatur vereint und in die Welt getragen, als unseren Augen ("defekten Sinnen") nicht mehr sichtbare, aber reale Wirklichkeit, an der wir durch den Geist (erst) teilhaben. (Es ist auch der Geist, durch den wir erst sehen bzw. sinnliche Eindrücke zur Wahrnehmung heben.) Er ist somit über den Heiligen Geist präsent. Nicht als irdischer Mensch, denn der ist im Himmel und wird von dort wiederkommen, am Jüngsten Tag, wenn alles Nicht-Kirchliche verstoßen, die Kirche als Neue Schöpfung alleine bestehen bleiben wird.*

Was kennzeichnet ein Volk? Seine geistige Einheit, seine Verankerung in einem Geist, der es vom Vater über den Sohn im (Heiligen) Geist in die göttliche Trinität hineinnimmt, so wie die Schöpfung von Anfang an gedacht war, und worauf sie und alles, was in ihr ist, sehnsüchtig wartet. 

Kein sonstiges Merkmal, wie "Blut", wie Schoeman behauptet. Juden sind nicht "per naturam" Christen, weil sie "vom selben Blut" stammen!** Das klingt wie das, was es sogar vermutlich ist: Als Versuch, die Besonderheit hinüberzuretten, ja den Katholizismus zu kapern, sich an dessen Spitze zu setzen. Entsprechend hängen ihm (explizit oder implizit) vor allem jene an, die sich für Auserwählte, aber nicht ausreichend Gewürdigte halten, ihren Hochmut meist sogar unter geheuchelter Demut verbergen, aber nur auf den Tag warten, an dem ihre Besonderheit ausgespielt werden kann. Kein Zufall, daß Vertreter des Judaismus vor allem unter Bevölkerungsschichten Gehör fanden und finden, die sich als "Minderheit, die aber mehr zu sein bestimmt wäre" sehen. Juden waren immer und in allen Bewegungen vertreten, die Revolutionen anstifteten, die diesen Gruppen "Gerechtigkeit" bringen sollte.

Ein Auserwähltheitsdenken, das den Juden als Teil des Judentums eigen ist, sodaß sie als Anhänger des Judaismus als in allen Völkern nicht assimilierbar galten, und sich selbst nicht assimilieren wollten. Weil sie sich selbst abgesondert haben und als revolutionär, als subversiv gegen die (immer mehrheitliche) Ordnung galten und gelten, weil sie den logos, also die gottgewollte Ordnung, die in Jesus Christus auf die Welt kam, ablehnen. Dies war seit je und ist nach wie vor die Haltung der Kirche. Gewiß, man darf keinem Juden Leid zufügen. Aber man muß nüchtern hinsehen und die Ordnung, die auf dem inkarnierten logos beruht, also die christliche Kultur schützen.

Somit braucht es eine fast schon bewunderungswürdige Chuzpe, daß man wie Schoeman dann allen Ernstes (und mit dem Raunen einer "ontologischen Tiefenwahrheit") behaupten kann, daß der "Haß auf die Juden" deshalb so manifest gewesen und präsent sei, WEIL es in Wahrheit ein Haß auf den Erlöser sei, der von den Juden käme und mit ihnen so verbunden sei, daß er sogar bei seiner Wiederkunft am Jüngsten Tag ALS Jude kommen würde. Schoeman stellt damit überhaupt die (ontologische) Wahrheit auf den Kopf! Moment, wie nannte man immer den, der alles durcheinanderwirbelt? Hieß der nicht Diabolos?) Denn spätestens bei diesen wirklich absurden Stellen des Buches stieg dem VdZ ein ganz anderer Verdacht auf, warum dieses Buch geschrieben worden sein könnte.

Dazu paßt dann das Gerede um den jüdisch-christlichen Dialog, der der Kirche regelrecht die Gehirne vernebelte, sodaß ihre wahre Position nicht einmal mehr benannt werden darf. Wie sie, übrigens, Nostra Aetate am Zweiten Vatikanischen Konzil noch festhält. Wo da steht, daß NICHT ALLE Juden am Tod Christi Schuld trugen. Richtig, denn die, die es nicht taten, nannte man fortan Christen, wie die Schriftsteller dieser Zeit melden.

Diese Anti-Haltung ist es ja überhaupt erst, was man als Judentum definieren kann, und was es zugleich so schwierig macht es zu definieren. Denn die Ablehnung, die Anti-Haltung definiert sich nicht aus eigener Substanz, sondern als Bezug auf das Sein, den logos. Das macht das Judentum so revolutionär und subversiv, deshalb wurde es überall als gefährlich angesehen und abgelehnt. Was man als "Substanz" des Judentums bezeichnen könnte, ist im Grunde Gnosis und Okkultismus (Kabbalah!)

Der VdZ meint sogar, daß eine der Haupthäresien des Christentums, die ihm im 3. Jahrhundert fast das Licht ausgeblasen hätte, aus dieser Anti-Haltung kam, der Arianismus. Wenn nicht sogar der anti-trinitarische Islam ("Christus, der Gesandte - Mohamed heißt genau das - ist nur Prophet!") unter jüdischem Einfluß entstand. Beides sind Religionen bzw. Haltungen, die nur "fassen" wollen, was eben rein irdisch reduziert, also ohne Glaubensgnade, zu fassen ist, und ihr Glaube ist auch logos-los, rein fideistische, also menschengemachte Haltung.

Das Hereinkommen des Übernatürlichen (als Transzendentem, das sich mit der Natur, dem Irdischen verbindet, es durchtränkt, es überhöht und in seine volle Dimension - auch im Erkennen - erhöht), die Fleischwerdung des logos (als Sinn, Vernunft, Ordnung, Sprache, logischer Zusammenhang), muß damit abgelehnt werden. Dieser Anti-Logos als Haltung ist der Grundzug dessen, was man als "Judentum" bezeichnet. Und der Talmud, der seit bald 2000 Jahren dieses Judentum formt, ist dessen Anleitung.

Die Natur des Menschen geht vom Geist aus. Hier hat Schoeman auch das Wesen des Messianischen, der Erlösung völlig miß- bzw. gar nicht verstanden. Und dieser Streit hat sich in der ersten Zeit der Christen auch real und genauso abgespielt, ist aber entschieden: Der Christ, der Getaufte, der zum Reich Gottes als Gottes Volk Gehörende muß nicht erst Jude werden, und er ist auch nicht an die Gesetze Moses gebunden. 

Denn was davon ewige Grundzüge der Schöpfung, der Welt darlegte, ist durch Jesus erfüllt und vollendet, was nicht, was also rein historisch-pragmatische Regelung war, um zum Beispiel wie bei der Ehe (und der Entlassung der Frau) der Tatsache der verhärteten Herzen irgendwie zu entsprechen - fällt sogar weg. Von nun an wird der Ort der Sünde in den Geist des Menschen verlegt, nicht mehr (nur) ins Äußere, so viele Verbindungstaue es dazwischen auch gibt.

Damit irrt auch Schoeman (und die gesamte "messianische Judentum-Bewegung", die nicht zufällig und in den meisten Fällen auf die "evangelikale", also protestantische Seite fällt, auch wenn Schoeman behauptet, eine Ausnahme weil "katholisch" zu sein), wenn er so tut (oder damit täuscht?), als sei diese Form des Christentums wie eine Süßkirsche, die man nun dem Judentum einfach draufsetzt. Denn das würde davon unberührt. Auch das ist nicht wahr.


Morgen Teil 7) Wer sich bekehrt und taufen läßt, kann kein Jude mehr sein!


*Illustrieren wir das, um es hoffentlich begreifbarer zu machen: Man wird nicht Fußballer eines Vereins, indem man dem Verein als Mitglied beitritt, sondern indem man ... gut Fußball spielt, und schließlich in der Mannschaft spielt. Sie können nur Fußballer werden und sein, wenn Sie einem Verein beitreten. Aber Sie können nicht einem Verein beitreten, wenn Sie das nicht als Fußballer tun. Anderes Beispiel: Sie sind Europäer nicht, weil sie Europäer sind, sondern weil Sie Sachse, Bayer, Wiener, Burgenländer sind. Und nur WENN Sie Burgenländer, Sachse, Berliner etc. sind, sind Sie auch Europäer. Weiteres Beispiel: Sie sind nicht Mensch, wenn Sie "Mensch" werden, sondern Sie sind Mensch immer, weil sie Bayer, Münchner, Wiener, Grazer, Tiroler etc. sind. Ja, Sie sind sogar ERST dadurch Mensch. Zu sagen, ich will aber kein Bayer, Türke, Ungar, Wiener, Gruchelstädter sein, sondern "nur Mensch", ist unsinnig und gar nicht möglich. Sie werden immer "als ..." geboren. 

Und Ihre Aufgabe liegt in diesem "als - sein", darin sind Sie Mensch. Also mußte Gott, um Mensch zu sein, ALS irgendjemand in irgendeinem Volk (Jude, Nazarener, Sohn des Zimmermanns etc.) auf die Welt kommen. Und innerhalb dieser Beziehungen war sein Ort, an dem er "wahrer Mensch" sein konnte und mußte. Das hätte sich nicht erfüllt, wenn er von Nazareth aus ins Internet eingestiegen wäre und begonnen hätte, China zu missionieren, während ihm die Juden rundum gleichgültig gewesen wären. Mit seinem Tod, seiner Auferstehung, seiner Himmelfahrt aber hat sich diese lokale Bindung, sozusagen, "aufgehoben", überhöht, und auf die Menschheit im Ganzen - ALS MENSCH - ausgedehnt. Man ist eben als irdischer Mensch, als Fleisch, erst Mensch, wenn man konkret an einem Ort etc. lebt. Aber dann IST MAN MENSCH, stellvertretend für alle Menschen, sozusagen.

Mit dem Judentum aber hatte damit seine universale Erlösung "der Menschheit" NICHTS darüber hinaus zu tun. Jesus wird NICHT ALS JUDE wiederkommen, wenngleich er auch aussehen wird wie ein Semit, denn so sah er aus. Wenngleich ihn jeder Mensch auf der ganzen Welt als "einen der seinen" sehen wird. Denn er wird als der wiederkommen, der er ist: Als der, in dem alle Form enthalten ist. Aber dann werden ihn vermutlich auch die (heutigen) Israeli, die dem Judentum als Religion angehören, schon gar nicht als einen der Ihren erkennen. Denn die Aschkenasim sind ja gar keine Semiten.

**In welcher Bredouille aber das Judentum steckt, zeigt (vor dem Hintergrund des bisher Gesagten), daß genau dieses Blutsargument das entscheidende Kriterium ist - das ist Rassismus pur. Und alles wird von den Rabbinern kontrolliert. Mittlerweile ist es so weit, daß in Israel der Rabbiner per DNA-Test (das berichtet eine jüdische Zeitung!) feststellt, ob jemand ein Jude ist oder nicht. Und deshalb heiraten kann, sich scheiden lassen kann, etc. Wer in diesem Test nicht zeigen kann, daß er "Jude ist", kann keinen Juden in Israel heiraten. Bitte schön, was baut sich da in Israel auf?!