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Mittwoch, 30. November 2016

Zinsen schaden immer dem Gemeinwohl

Das Argumetn des Hl. Bernhard v. Siena gegen die Zinsnahme ist eigentlich einfach, und er folgt einer langen Linie, die seit Aristoteles auch schriftlich tradiert wurde: Geld ist steril. Es schafft keinen Wert. Das einzige, was Wert schafft, ist menschliche Arbeit und Leistung. Deshalb gebührt der Mehrwert, der mit Geld erarbeitet wird, auch dem Arbeitenden. Zinsen zu nehmen ist damit der Raub des Erarbeiteten, Zinsen sind Diebstahl. Der noch dazu fast immer die Notlage des anderen ausnützt. Auch liegt ein Unrecht darin, für ein unsicheres Gut wie Geld ein sicheres wie Arbeit und Wert einzufordern. Ebenso wird der Geldschuldner vom Geldleiher gezwungen, seine Wertschöpfung gewissermaßen enteignen zu lassen. Zinsnahme ist IN SICH schlecht (intrinsisch), also in jedem Fall und völlig unabhängig vom Grund, aus dem ein Darlehen vergeben wird.

Für Christen besteht ohnehin die (moralische) Pflicht, Geld, das man besitzt und nicht direkt benötigt, Brüdern in Christus zu leihen (oder gar zu schenken). Geldverleih bewirkt aber das genau Gegenteil dessen, was ein Organismus tut und braucht: Er funktioniert nur, wenn das Eigeninteresse GEGEN das Gemeinwohl ausgespielt wird. Damit schadet Geldverleih gegen Zinsen IMMER dem Gemeinwohl, das er schwächt, und zur Kapitalkonzentration in den Händen Einzelner führt. Geld aber ist das "Blut" des Gemeinwohls, es muß wie dieses ständig fließen. Geld zu horten entzieht dem sozialen Organismus also das lebensnotwendige Blut, senkt die Wirtschaftsleistung als Ganzes. 

Kommt es zur unproduktiven Konzentration, stockt das Geld wie das Blut in einem Körper, dem ein Arm oder ein Bein mit Blutstockung das Gleichgewicht raubt - er wird krank und richtet sein ganzes Interesse nur noch auf den Körperteil aus, der ihn zu bestimmen versucht und letztlich töten wird. Im Organismus eines Wirtschaftsgefüges heißt es, daß der Hauptteil des Organismus, das Wohl der Vielen, mit der Zeit abstirbt und das Volk in Armut und Sklaverei versinkt, weil er von einem peripheren Organ bestimmt und benützt wird. Mittel- und langfristig führt deshalb Zinsnahme immer zu einem Gesamtniedergang einer Wirtschaft.

Warum aber haben die Päpste des 15. Jhds. mehr und mehr begonnen, die Zinsnahme zu tolerieren?Denn auch kein Papst kann eine "in sich schlechte Tat" rechtfertigen. Sie taten es, indem sie es scheinheilig auf die Juden beschränkten und begründeten es mit einer Art "geringerem Übel", das einfach faktisch notwendig sei "wie das Brot des Bäckers". Der Grund lag freilich nur bei den Päpsten selber, die im Namen persönlicher Interessen und Lebensweise von den Krediten der Juden zunehmend abhängig wurden. Wenn Juden von Päpsten nicht direkt ihre Privilegien in diesen Hinsichten gestärkt wurden,  so haben sie doch die Gebote betont, daß Juden kein Haar gekrümmt werden dürfe.

Dennoch bleibt der theologische Disput um die Frage, ob ein Volk, eine Volkswirtschaft "Wucher" (Geldverleih mit Zinsen) nicht sogar BRAUCHT, als geringeres Übel gewissermaßen, interessant. Das überzeugendste Argument DAGEGEN ist, daß damit die Vorsehung Gottes für jeden Menschen in Frage gestellt wird, Wucher also blasphemisch ist.  Denn es kann niemals Gottes Wille sein, jemanden in einer Position zu sehen, in der er in sich Schlechtes gar als notwendig (für das übrige Gute, Bessere) zu tun hätte. Es gilt also das Bernhardschen Argument, daß Zinsnahme nicht nur gegen die christliche Nächstenliebe verstößt, sondern auch eine wirtschaftlich gedeihliche Entwicklung, das Gemeinwohl zerstört. Die Nachsicht, die man dem Zinsverleih entgegenbringt sieht Bernhard darin begründet, daß es daneben immer auch einen (zinslosen) Geldverleih aus bloßer Nächstenliebe, als Hilfe dem Nächsten gegenüber gab und gibt. Diese beiden Verleiharten haben aber nichts miteinander zu tun.

Damit nimmt Bernhard auch Stellung gegen die aufkommenden "Staatsanleihen (gegen Verzinsung)", die von manchen sogar als eine Art "Aussteuer-Ansparen" betrachtet wurden. Geldverleih gegen Zinsen ist in jedem Fall ein Angriff auf Gottes Güte und Vorsehung.

Dennoch setzte sich allgemein die gewohnheitsmäßige Ansicht durch, daß der Geldverleih als Geschäftszweig notwendig ist. Fast jede Stadt vergab Lizenzen (an Juden).

Übrigens kann man über die Tatsche, daß es seit je vor allem Juden waren, die in die Geldwirtschaft einsteigen - die den Sinn hat, arbeitsloses Einkommen zu generiere, also den Wert der Arbeit anderer für sich zu beanspruchen - durchaus dahingehend nachgedacht werden, es findet sich immer wieder in der Literatur, daß in den Juden ein bestimmter Ethos der Antike weiterlebte. Wo es im gesamten Mittelmeerraum (und darüber hinaus) allgemeine Haltung geworden war, daß Arbeit "schlecht", menschenunwürdig ist und nur den Sklaven zugemutet werden kann. Während der freie, edle Bürger sich damit zu befassen hat, "sein Kapital für sich arbeiten zu lassen". 

Weil in der nachrömischen Zeit die Juden das einzige alle diese Zeiten überspannende, geistig völlig gleichbleibende und stabile Element waren, hat sich in ihnen auch dieser Ethos (wenn auch in der Erbsünde und dem "Arbeitsfluch" der Genesis begründet, während der Geldverleih an Fremde von Moses selbst gestattet wurde) erhalten. Er ist in der Renaissance, die sich ja als Rückgriff auf die Antike verstand, im Abendland neu belebt worden. Und zwar natürlicherweise von jenen Gebieten ausgehend - der Lombardei (Venedig!) und der Toskana - die auch über die Wirren der Spätantike hinaus einen gewissen internationalen Handel (und das hieß: mit dem Orient, und das hieß: Geldwirtschaft) bewahrt hatten und frühzeitig im Mittelalter sogar international arbeitsteilig geworden waren.





*121016*

Recht ist Begrifflichkeit

Die hier vor einer Woche angezogene Frage wird durch solche Stellungnahmen ncith gerade leichter zu beantworte. Denn da zeigt sich eine Begriffsverwirrung, die der monierten Begriffsverwirrung in Staatsangelegenheiten um nichts nachsteht.

Ganz besonders soll etwas aufgegriffen werden, das heute immer üblicher wird, und ein höchst beklagenswerter Unsinn aus Begriffsverwirrung ist: Indem ein "Menschsein" AUSZERHALB des Personseins reklamiert wird. Nun gibt es "den Menschen" aber nicht, sondern es gibt ihn eben als Person. DARIN gründet seine Würde, und nur darauf kann sich Recht überhaupt beziehen! Gerechtigkeit ohne Realität - und die Realität des Menschseins ist das Personsein - gibt es nicht. Und nur als Person kann er Subjekt des Rechts sein. Ja, es geht überhaupt noch weiter: Recht kann es überhaupt nur geben, wenn die Rechtssubjekte zu "Rechtspersönlichkeiten" objektiviert werden. Und damit kann auch, ja NUR eine "juristische Person" Rechte haben. Darauf gründet das Staatsrecht, darauf gründet das Völkerrecht, ja JEDES Recht.

Freiheit, welcher Begriff da so herumschwirrt daß es einem in den Ohren schnackelt, ist genau NICHT die Befreiung vom (in tausend Facetten ins Konkrete heruntergebrochenen) Personsstatus, vom Objektstatus, sondern GANZ IM GEGENTEIL - die Fähigkeit zur Selbstobjektivierung. Eine Rechtsverletzung empfindet deshalb der Mensch völlig richtig nicht, weil "sein Menschsein" verletzt wurde, sondern weil sein Hund von jemandem getreten wurde, oder sein Topfenkuchen kleiner ist als beim Kauf versprochen. Erst als Abstraktum kann man davon sprechen, daß Rechtsverletzung auch "Menschseinsverletzung" ist. Ist das Leben nicht konkret, zieht sich jemand völlig zurück, kann es nur noch wenige weil seltene Möglichkeiten zu Rechtsverletzungen geben.

Umso bedauernswerter ist diese Verwirrung, die hier zu herrschen scheint, als die Rede Papst Benedicts XVI. vor dem Deutschen Bundestag zitiert wird. Die an sich ein großartiges Dokument ist, die eine gründlichen Lektüre verdient. Der VdZ hat den Text vorliegen, er hat ihn mit Genuß gelesen. Aber wenn der Papst den Begriff "Mensch" zitiert, dann mit absoluter Sicherheit im Bezug, daß das Wesen des Menschen eben Person IST. Ohne Personsqualität gibt es gar keine Menschlichkeit, erstere definiert letztere. Daraus "versteckte Botschaften" zu machen läßt an jedem Verstand zweifeln, da wird's sogar lächerlich.

Man stelle sich "das Tier" und ein "Tierschutzgesetz" vor. Wenn es nun darum geht zu überlegen, wie man denn "ein Tier" behandeln solle, denn daran erst, am konkreten Objekt (das immer in einer Beziehung steht, darauf erst bezieht sich Recht) unterscheidet sich Recht von Unrecht, so ergibt sich sofort, daß "tierische Gerechtigkeit" nur in Zusammenhang mit der Konkretion möglich ist. Es ist ein Unterschied, ob man einem Vogel, einem Wollschaf, einem Pferd, einem Hirsch im Wald, oder einem Delphin im Ozean gegenübersteht.

Deshalb gibt es kein Menschenrecht, das nicht die Beziehungen der Person regelt. Und hierin sofort die geschlechtliche Polarität. Denn es ist auch ein Unterschied, ob ein Person weiblich oder männlich ist. Recht kann es erst ab der Ebene der Konkretion geben, es braucht immer eine Realität, und damit irgendeine Art von Beziehnung. Nur Personen können eine Beziehung haben, nur Geschlechter, nur Identitäten. Und Naturrecht kann nur konkrete Beziehungen regeln. Ein Recht, das sich auf "Menschen" bezieht, kann es gar nicht geben. "Menschsein" ist ein Abstraktum, dem aber selbst keine Realität zukommt.*

Am Jüngsten Tag werden wir nicht "nach dem Menschsein" gerichtet, sondern ob wir an unserer Arbeitsstätte in Britzenau-Dürlach den 49. Doppelmüffel im 78. Steigstößel richtig fixiert, ob wir am 23. Jänner 2014, 13 Uhr 33 Minuten, im Lokal in der Grüdnitzer Stauffenstraße 23 Tür 5 den Verkauf von einem Kilo Bananen an den Sohn des Hausmeisters aus der 48er Straße gerecht abgeführt haben.

Umgekehrt kommt kein Recht aus, so wie keine Erkentnis damit auskommt, wenn es das zu Erkennende nicht "objektiviert", zum Objekt macht. In diesen Vorgang, der das Wesen des Erwachsenwerdens, ja des Menschwerdens überhaupt ist, weil er aus dem Traumhaften, dem Traumzustand in die Begrifflichkeit und Sprache/Denken distanziert, moralische Implikationen hineinzugeheimnissen ist blanker Unsinn. Ohne diese Objektivierung ist ein Denken und Urteilen gar nicht möglich.

Fazit solcher Videos: Heillose Verwirrung. Denken heißt: Begriffsklärung. Nicht Begriffsentleibung. Sehenswert ist es für jenen, der beobachten will, wie sich aus mehr oder weniger großen oder kleinen Teilrichtigkeiten in Summe ein völlig verwirrtes Gesamtbild ergibt. Denn das ist heute sehr sehr häufig. Denken kommt eben ohne jene Sittlichkeit nicht aus, die auf den logos, die lebendige Mitte aller Begriffe, abzielt und im Wahrnehmenden von logos ausgeht. Nur manches richtig fühlen - und das ist hier auch da und dort der Fall, ganz sicher sogar, und da ist das Denken sätzeweise auch stimmig - ist einfach zu wenig. Hier haben wir sie, die Esoterik, die wir vorige Woche nur ahnten, als Hobby Geistesschwacher, Denkfauler und -unfähiger, die ihre subjektiven Antriebe nicht ordnen können - und damit haben wir die Unsittlichkeit selbst vor uns.










*So wie "Klima", "Friede", etc. Rosmini weist schon im 19. Jhd. auf die Gefahr hin, die damit heraufdämmerte, daß sich mehr und mehr eine Verdinglichkeit eines Abstraktums aufbaute, die zu heilloser Verwirrung führen würde. Das haben wir heute auch.





*091016*

Die Reformation brachte Armut

Es ist nur auf den ersten Blick seltsam, nur auf den ersten, daß niemand davon spricht und seit hunderten Jahren davon sprach - sieht man von einzelnen wenigen Buchautoren, Ökonomen ab, die aber nie die Massen erreichten, auch das seit hunderten Jahren - daß die Reformation sowohl in Deutschland als auch in England und Irland (nur über diese Länder verfügt der VdZ über spezifische Literatur, es wird woanders nicht anders gewesen sein) eine ganz bestimmte Folge hatte. Noch im 20. Jhd. greift es Max Weber, ein Protestant, in seiner berühmten Untersuchung der Zusammenhänge zwischen "Protestantismus und Kapitalismus" auf, ohne freilich diesen speziellen Aspekt besonders herauszustreichen. Welchen Aspekt?

Daß die Reformation ÜBERALL bewirkte, daß binnen weniger Jahre und Jahrzehnte der Großteil der Bevölkerung in Armut und sogar tiefstes Elend stürzte. Und zwar durch die Reformation. Denn mit der Zertrümmerung der Kirche hatte man die einzige Instanz zertrümmert, die mächtig genug gewesen war, der bloßen Kapitalakkumulation aus Eigenzwecken, der "vertraglich fixierten Aneigung des durch Arbeit hergestellten Mehrwerts", wie manche Wirtschaftstheoretiker "Kapitalismus" definieren, dem Wucher also, Einhalt geboten hatte. Der zweite Grund war, daß die Enteignung der Kirchengüter, die ja der Hauptgrund dafür war, daß die Reformatoren überall so "großmütige" Unterstützung durch die Herrschenden und Reichen gefunden hatte, die Konzentration von Kapital schubartig beförderte. Die die alten Lehensverhältnisse, die zur Kirche bestanden, natürlich übernahmen und nun aber deutlich "geldorientierter" arbeiteten. Die Einkommen der einfachen Bauern (und das waren damals 90 % der Bevölkerung) sanken von Jahr zu Jahr.

Schlagartig galten andere Kriterien für die Bemessung von Preisen und Löhnen. Fortan hatte ein gerechter Lohn nicht mehr sämtliche sozialen und individuellen Kosten des Arbeitenden zu umfassen, sondern schlagartig war er ein zufälliges Ergebnis aus Angebot und Nachfrage. Was bei Arbeitern, Handwerkern, die nicht die Produktionsmittel besaßen, um durch eigene Produktion zu bestehen, natürlich vom Gesetz der Not diktiert war. Denn selbstverständlich ist es ein fauler Mythos zu behaupten, gerechte Preise wären immer ein Ergebnis von Angebot und Nachfrage. Sind sie nicht, und waren sie niemals, diese Aussage ist dem Zynismus des Liberalismus entsprungen.

Nun setzte noch etwas ein, und das ist eines der Schlüsselmomente, warum Kapitalismus (wie schon so oft: Damit ist NICHT prinzipiell ein Freier Markt gemeint!) nicht in einem Staat funktionieren kann, der auf Gemeinwohl achtet, also ist, was er zu sein hat: INTERNATIONALISIERUNG als einer der massivsten Armutsgründe. Denn damit wird das Geld, das der Wucher einnimmt, nicht merh unter jenen Menschen wieder ausgegeben, die es erarbeitet hatten (denn ohne Arbeit gibt es kein Geld, weil nur Arbeit Wert schafft.) 

Der Besitzerwechsel, von Kirche auf Privateigentümer, die nur auf ihre Interessen achteten, brachte binnen zweier Generationen sämtliche klienen Landbesitzer in eine unhaltbare Situation: Sie konnten vom Ertrag ihres Bodeneigentums nicht mehr leben. Sie waren abhängig geworden, und gezwungen, ihre Arbeitskraft zu den Bedingungen des Kapitaleigners zu verkaufen.²

Die Beseitigung der Kirche durch die Reformation hatte das größte Bollwerk gegen die unmenschliche Handhabung von Kapital beseitigt. Nun gab es niemanden mehr, der die Interessenverfolgung Einzelner (Kapitaleigner) beschränken und regulieren konnte. Die Regierungen, meint der Leser? England hat es vorgezeigt: Binnen weniger Jahrzehnte war die Krone Englands vollständig überschuldet und in der Hand der Geldverleiher. Die auch politisch ihre Interessen verankerten, denn ohne sie wäre die Krone pleite gewesen.

DAS ist der Beginn des neuzeitlichen Kapitalismus - die Preisgabe der Kirchengüter durch die Reformation, deren Raub es war, der dem Kapitalismus Tür und Tor geöffnet hatte und binnen weniger Jahrzehnte die gesamte Wirtschaftslandschaft Europas umbaute. Und Armut und Elend brachte, wie historische Untersuchungen belegen. 

Raub und Diebstahl steht am Anfang des Kapitalismus, und seine gesamte Geschichte ist ein Geschichte des Raubes geblieben. Bis 2008, dem nächsten gigantischen Raubzug der Banken und des Großkapitals. Traditionell. Denn es war nichts anderes, als historisch alle 30 Jahre spätestens wieder und wieder und wieder passiert ist.

Warum darüber so gut wie nie geschrieben und gesprochen wird? Weil der Protestantismus von allem Anfang an die modernen Massenmedien besaß, benützte und bestimmte! Ja, ohne diese neuen (abstraktiven) Massenmedien, ohne den damals entstehenden gewerblichen Buchdruck, und vor allem durch die von außerhalb jeder Regierungsgewalt eingerichteten Druckereien (die von England und Belgien her den Rhein hinauf geliefert wurden) ausgehende subversive Kraft hätte es gar keine Reformation - zumindest nicht in diesem Ausmaß - geben können. Denn der Verlust des Realen, ja der Realität aller Dinge, mußte durch einen ständig frisch genährten Vorhang der Virtualität, der nur noch im Bewußtsein als Gedankenkonstrukt existierte, ausgeglichen werden: Die Wahrnehmung mußte entwertet werden. Dazu braucht es hautnahe, hermetische Wortwelten. Eine neue Form von Herrschaft begann. Auch wirtschaftlich.








²Man kann die Geschichte sogar umdrehen, auch da wird ein Schuh draus: Die Kirche traf in der auslaufenden römischen Antike auf ein zutiefst brutales Wirtschaftssystem des Raubtierkapitalismus und der Kapitalkonzentration. Gegen den persönlichen Reichtum eines Kaiser Augustus wäre Bill Gates überhaupt ein armer Schlucker gewesen. UNTER DER MORALISCHEN ÄGIDE DER AUFSTEIGENDEN KIRCHE ist es dann passiert, daß sich das Wirtschaften allmählich wieder mit Ethik durchtränkte, und allmählich hat sich wieder ein gerechteres Wirtschaften aufbauen können - das dann Europa zu jener kulturellen Höhe und jenem allgemeinen Wohlstand führte, der das Mittelalter war (auch wenn es aus naheliegenden Gründen in regelrechten Geschichtsfälschungskreuzzügen ganz anders dargestellt wurde und bis heute wird - die Fälschung der Vergangenheit ist heute ja nicht gerade unüblicher geworden.) Nur zur Erinnerung: Im 13. Jhd. arbeitete der normale Mensch selten mehr als 3 bis 4 Tage in der Woche. Der Rest waren Feiertage.

*Der VdZ hat selbst in einem Zisterzienserstift jene Bücher gesehen, in denen die klösterlichen Zehentenverwaltungen bis ins Mittelalter dokumentiert waren. Und festgestellt, daß auch hier immer eine soziale Gemeinschaft bestanden hatte, wo das Kloster auch in seinen "Kapitalerträgen" unmittelbar mit dem Schicksal der Pächter und Menschen verbunden war. Gab es schlechte Ernten, trug das Kloster selbstverständlich die Lage mit, ohne die guten Zeiten umgekehrt auszunützen. Ein völlig anderer Wirtschaftsethos, als er dann in Ländern der Reformation einsetzte.

Ja, auch die Kirche hatte Kapital akkumuliert, Betriebsmittel, sie war sogar durch die Arbeitsteiligkeit in den Klöstern, durch kluges und umsichtiges Wirtschaften, jene Kraft, die ganz maßgeblich unsere Länder auch wirtschaftlich in die Höhe brachte. Ohne Klöster, ohne Mönchswissen wäre alleine die Landwirtschaft niemals auf jenen Hochstand gekommen, den sie mit den Jahrhunderten annahm, und nur in den Klöstern hat das Wissen der Antike überlebt, das bewirkt hat, daß selbst der Kahlschlag des Endes der Antike, der Frühzeit des Mittelalters, mit den katastrophalen Folgen der Völkerwanderungen, den Hunnenstürmen, usw. usf., relativ rasch wieder überwunden werden konnte. 

Aber immer hatte sie dieses Kapital sozial nützlich eingesetzt, ein erstes Netz der Sozialfürsorge aufgebaut, mit Alten- und Krankenhäusern und Armenfürsorge, und Kulturgüter errichtet, die der Allgemeinheit nützten, ja von denen ganze Landstriche lebten (man denke an die oft kaum zu glaubende Wirtschaftskraft von Wallfahrten; im 18. Jhd. etwa hatte der "Sonntagberg" im Mostviertel/NÖ jährlich bis zu 1 Million Pilger verzeichnet, die ein gewaltiger Wirtschaftsfaktor für das ganze Ybbstal waren; es gibt sogar die These, daß der Wirtschaftsaufschwung, der etwa ab 1100 in Europa einsetzte, nur der allgemeinen Pilgerfreudigkeit zuzuschreiben war - ganz Europa war damals "unterwegs"; nun, für einzelne Landstriche mag das tatsächlich zutreffen, allgemein ist es eher fraglich, denn bei aller Liebe: Der Pilger selbst ist unproduktiv, und Wohlstand kann NUR durch Arbeit entstehen, die seinem Herkunftsort aber damit entzogen ist, sodaß die viele Pilgerei sogar zunehmend als Gefahr für das Gemeinwohl angesehen wurde) und sie geistig zu jener Höhe aufbauten, die die abendländische Kultur zu jener Höhe führten, die sie einst hatte. Und immer war "unter dem Krummstab gut leben". 





*061016*

Dienstag, 29. November 2016

Amoklauf gegen die Natur

Das gigantischeste Betrugsprojekt seit 1945 zerstört ein ganzes Land.










*121016*

Da ist schon viel Gutes dabei

"Wir brauchen eine Wende. Nicht nach rechts, sondern zur Vernunft, zu einer Politik des Machbaren und des Augenmaßes." Frauke Petry in einer hörenswerten, ja textlich beachtlichen Rede zum Tag der Deutschen Einheit 2016 in Stuttgart. Die umso mehr wirkt, als Frau Petry rhetorisch so zurückgenommen agiert, daß sie den Text fast nur "vorliest". 

Aber das in Verbindung mit dem Umstand, daß Frauke Petry hier wirklich als Frau auftritt (man beachte alleine ihre Beinstellung!), nicht als Politikerin, ob sie das weiß oder nicht und ob sie diese Wirkung wollte oder nicht, klingt so etwas wie eine fast berührende Vision an. Als Traumbild von Normalität für Deutschland vorgestellt, das im Aussprechen als Sehnsucht des Volkes (der Frau, der Mutter ...) bewußt wird, und damit umso eindrücklicher zeigt, wie weit wir bereits davon entfernt sind.

Vielleicht, ja wahrscheinlich ist es Petry nicht bewußt, daß diese Vision aber nicht wirklich neu ist. Sie war die Vision vieler Deutscher in der Zeit vor 1871 und nach 1945, und Inhalt heftiger innenpolitischer Konflikte, auch rund um Adenauer. Denn damals war der Weg zwischen dem realpolitisch Machbaren und dieser Vision noch weit weniger klar, unterlag Deutschland noch viel offener staatspolitischen Außenzwängen, die sich innenpolitisch fortsetzten. Zwänge, die es mittlerweile aber nicht mehr hat oder - haben dürfte. Durchgesetzt haben sich in den späten 1960ern andere, und sie taten es durch die vielfache Bestechung durch Konsumismus. Diese Weichenstellung fiel mit dem Umschlag auf sozialdemokratische Politik zusammen. 

Es geht also heute auch um die Korrektur eines falschen Weges, den Deutschland eingeschlagen hat, und der deshalb vielleicht wirklich in vielen ostdeutschen Bürgern wirkmächtiger erhalten blieb. Der deshalb vielleicht auch die Chance bietet, den Geburtsfehler den dieses Deutschland hat zu erkennen und zu korrigieren. Denn die Identität der Ostdeutschen Länder ist mit Sicherheit verwurzelter und damit lebenskräftiger als die der westlicheren Länder. Und davor hat das Establishment Angst. Denn nichts braucht es so wie eine entwurzelte "allgemeine" Menschheit, die bereit ist, ihre Wurzeln zu kappen, und in die schöne neue Zweitwirklichkeit bloßer Vorstellungen wie ein Ballon aufzusteigen. Nur in dieser Regionalität könnten die deutschen Völker aber wieder zu dem werden, was sie einmal waren - einem Deutschland das mehr ist als nützliche, verführerische Ideologie.









*061016*

Montag, 28. November 2016

Es gab die frühen Warner vor dem "River of Blood" (3)

Teil 3) Überall dasselbe. Italien.


Hier ein Bericht aus Italien, bei einem Ort in der Nähe von Neapel beginnend. Auch die Italiener erleben, daß sie zu Fremden im eigenen Land werden. Die Bilder gleichen sich, werden fast schon langweilig. Denn die dafür Zuständigen, die Verantwortlichen - gibt es solche noch? Nicht nur Schuldlige? - ignorieren hartnäckig die Realitäten, oder sehen sie zynisch als "Kollateralschaden" ihrer persönlichen Auslegung von "Religiosität". Weitere Kommentare sind überflüssig. Aus ganz Westeuropa lassen sich solche Berichte in fast beliebiger Zahl anfertigen, sie haben alle denselben Tenor: "Living has been transformed by immmigration." Die Einheimischen fühlen sich sogar wie mitten in einem Krieg, in den sie gestürzt wurden und wo sie ums blanke Überleben kämpfen.

Und was macht die Linke? Warum verteidigt sie nicht die einfachen Menschen, das Volk, dessen sie sich sonst doch rühmt, ja was ihre Legitimation ist? Weil sie sich mit den Kriminellen, dem Chaos verbrüdert.

Interessant die Aussage des italienischen Außenministers: Hierher kommen viele Menschen (etwa rumänische Roma), die für dasselbe (!) Verhalten, das sie hier an den Tag legen, in ihren Heimatländern schwerstens bestraft würden. 

Und: Auffallend viele der Immigranten (v. a. aus Afrika) wünschen, nie hierher gekommen zu sein. Denn die Situation in Italien hat etwas von Realismus. Hier kommen Nichtse, und werden in Italien als Nichtse eingestuft. 

Was aber hindert sie, zurückzukehren? Etwa gar die Aussicht, in Deutschland und Österreich andere Bedingungen zu finden?

Es ist politisch gewollt, ohne jede Frage. Wie in einem Casino, wo die Spieler fremdes Kapital verspielen und unlimitiert Schecks ausstellen, die das Volk zu begleichen hat. Und wenn nicht, ist es Ausweis einer politischen Inkompetenz. Beides genug, um jede Maßnahme zur Absetzung eines nur noch schmatotzenden Establishments zu rechtfertigen.










*091016*

Und wieder, diesmal aus der Physik: Es gibt keine Globaltemperatur

Wir haben uns fast schon daran gewöhnt, von einer "Durchschnittstemperatur der Erde" zu sprechen. Aus der die These einer sich erwärmenden Erde genährt wird. So sehr, daß man meist vergißt, daß es eine solche "Erd-Temperatur" GAR NICHT GIBT. Wir haben hier aus anderen Sichtweisen bereits mehrfach darauf hingewiesen. 

Nun gibt es eine hervorragende Arbeit mehrerer Physiker und Mathematiker, die im Netz abzurufen ist, die sich mit einer "Durchschnittstemperatur der Erde" auseinandergesetzt hat und zu genau diesem Ergebnis kommt bzw. es in fachspezifischer Weise belegt. Denn aus physikalisch-mathematischen Bedingungen heraus ist der Versuch, einer "Globaltemperatur" auch nur irgendeine Aussage beizumessen völliger Unsinn. Es gibt keinen Weg, solchen statistischen Daten auch nur irgendeine physikalische Realität beizulegen. (Ganz am Ende dieses Beitrags findet sich die Konklusio.)

Das ist deshalb nicht möglich, weil man einem System die dem der Erde, das nicht die Eigenschaften eines geschlossenen Körpers mit einheitlicher Eigenschaft aufweist - nirgendwo auf der Erde, an keinem Punkt, in keiner Höhe, kann man von Standard-Bedingungen sprechen, sämtliche Punkte der Erde sind völlig unterschiedlich vom nächsten zu betrachten - keine einheitliche Eigenschaft zusprechen kann. Genau das tut man aber, und es ist ein Mißbrauch, denn man verschweigt diese physikalische Grundbedingung, und man verschweigt die begrenzten Möglichkeiten der Statistik, die nur bei absolut vergleichbaren Voraussetzungen und deshalb nur in kleinem, beschränktem, beherrschtem Rahmen bestimmte Aussagemöglichkeiten bietet.

Naturgemäß fehlt auch jeder wissenschaftliche Beweis darüber, daß eine Weltdurchschnittstemperatur etwas über konkrete lokale bzw. verortbare Bedingungen auszusagen vermag.  Der Sinn einer solchen Aussage ist bis heute nicht definiert, er ist reine Fiktion - WAS man damit aussagt weiß niemand. Schon die Auswahl der Methode einer Durchschnittsrechnung, die Art eines Durchschnitts also, ist eine Vorentscheidung über das interpretatorische Ergebnis, ohne daß man wissenschaftlich Kriterien angeben könnte, die diese bestimmte Methode nahelegen.

Einer der Gründe dafür liegt in der unzulässigen Vermengung von "extensiven" und "intensiven" Variablen. Es ist sinnvoll, extensive Werte wie das Gewicht von Passagieren zu ermitteln und im Durchschnitt zu sehen, um etwa die Beladung von Flugzeugen zu steuern, weil sich daraus technische Werte ableiten lassen. Es ist aber nicht mehr möglich, aus dem Gewicht der Passagiere auf deren sich aus Einzelerhebungen ergebenden "durchschnittliche Körpertemperatur aller" zu schließen, einem intensiven (qualitativen) Wert. Eine Verknüpfung dieser Daten ist deshalb sinnlos, weil diese Variable (Temperatur) unabhängig von den extensiven Daten ist. Deshalb ergibt auch eine Summierung oder eine Bezugsetzung intensiver zu extensiven Daten (durchschnittliche Temperatur zum durchschnittlichen Körpergewicht) keine Aussage, egal wie viele Einzeldaten dieser statistischen Operation auch zugrunde liegen. 

Und das beweist die erwähnte Arbeit mit mathematischer Beweisführung. Weil die Bedingtheiten der Einzelsysteme jeweils anders sind und nicht einmal zusammenhängen, läßt sich keine relevante statistische Aussage treffen. Nicht einmal ungefähr. Nicht anders verhält es sich mit lokalen Temperaturbedingungen auf der Erde. Die ein Gesamtsystem aus unzähligen Einzelsystemen ist, deren Gesamtzusammenhänge nicht nur niemand kennt, sondern die auch nicht beherrschbar sind. Es macht keinen Sinn, aus Temperaturverläufen in Florida mit Durchschnittstemperaturen von sagen wir 25-30 Grad und Toronto mit 6-11 Grad einen "Durchschnitt" zu bilden. Die Temperaturen dort verhalten sich jeweils und noch dazu von einem Tag auf den anderen völlig anders, mit je ganz eigenen,. nicht abgrenzbaren Zusammenhängen mit den jeweiligen angrenzenden Luftschichten und Räumen. Nimmt man nun noch ein Gebirgstal in den Alpen dazu, wo jeder weiß, daß sich das Wetter binnen Minuten völlig ändern kann, und den Wienerwald in der Nähe der Großstadt Wien an der Grenze zum Steppenland wird der Unsinn erkennbar.

Zur Illustration: Was sagt eine Durschschnittstemperatur aus, wenn man zwei Dinge nebeneinanderstellt, angrenzen läßt, und bei dem einen 30 und bei dem anderen 50 Grad mißt. Haben "beide" nun 40 Grad? Und warum nicht? Was bedeutet es, wenn ein Ding (mit 5 ccm Volumen, der und der Zusammensetzung etc. etc.) auf 33, das andere auf 45 Grad (mit 39 ccm Volumen, der und der Zusammensetzung etc. etc.) variiert, sodaß nun der Durchschnitt 39 Grad ist? Daß "es" kühler wurde? Oder rechnen Sie es auf Volumsäquivalente um? An der Oberfläche? Im Inneren? Sofort erkennt man: Es fehlten fast unbegrenzte Mengen an Parametern. Und jetzt verlängern Sie das sogar noch, machen die Objekte dynamisch, fast zahllos, und öffnen das System ins Weltall. Gewiß, Sie werden dann noch eine Durchschnittstemperatur aus zahlreichen (und noch mehr) Objekten ermitteln können, keine Frage, aber: was sagt die überhaupt aus? Niemand weiß es.

Das ist alles deshalb angeführt, weil z. B. die Art der Ermittlung dieser "Globaltemperatur" an sich bereits unwissenschaftlich und Unsinn ist. Man nehme nur die Hochrechnung von Einzelmeßdaten über Quadratfelder, die oft Seitenlängen von sogar 1000 km haben. Das ergibt zwar alles einen statistischen Mittelwert, der sich schön rechnen läßt, aber ... welchen? Niemand kann sagen, was da überhaupt ermittelt wird, das man am Schluß aber als "Durchschnittstemperatur" ausgibt. Dasselbe gilt für Durschnittstemperaturn über Monate ("Septembertemperatur" etc.), oder Regionale Durchschnittstemperaturen, wie "Sommertemperaturen in Österreich ... über Jahre/Jahrzehnte ...". So etwas sind physikalisch-wissenschaftlich völlig sinnlose Aussagen, auch wenn sie der Papst dogmatisiert.

Aus all diesen Durchschnittstemperatur läßt sich nicht die geringste Aussage destillieren. Das zu glauben beruht auf einem kapitalen Denkfehler, der aus kleinen Objekten auf große Systeme schließt. Ein häufiger, sogar sehr häufiger Fehler, gerade bei ungeschulten Geistern (wie man bei der Bevölkerung annehmen muß), der sich etwa bei der Verdinglichung geistiger Abstrakta (die man mit Vorstellungen des täglichen Erfahrungsraumes besetzt und nicht als Sinnbilder sieht, sondern als Konkretionen simplifiziert) am verhängnisvollsten auswirkt und ganze Weltbilder sinnlos und falsch macht. 

Als Selbstversuch: Versuche der Leser, sich "Geist" vorzustellen. Er wird feststellen, wie sich sofort Verdinglichungen einmischen wollen und es hohe Disziplin (Sittlichkeit) braucht, um das zurückzudrängen, sich davon freizumachen, sofern man das überhaupt kann, weil es von der Sittlichkeit abhängt, ob man es überhaupt erkennt, also nicht von bestimmten Absichten und Willen blindgehalten wurde. Anders repräsentiert aber die Vorstellung von Geist nicht mehr Geist, sondern Materie. Aber genau damit "denken" die meisten nun "weiter". Das Ergebnis kann nur Unsinn sein.

Nichts anderes passiert in der Klimadebatte, und zwar ununterbrochen. Ganz handfest beobachtbar an Klimaforschern selbst, die ausnahmslos und ständig zwischen "Wetter" und "Klima" hin- und herspringen. Obwohl sie wissen müßten, daß eines mit dem anderen wissenschaftlich betrachtet nichts zu tun hat, weil unterschiedliche Aussagekategorien sind. Das Ergebnis ist bekannt. "Klimaerwärmung" wird zum Wurstel für alle Fälle. Egal was an Wetter oder Phänomenen auftaucht, immer findet sich jemand, der es mit der Klimaerwärmung in Zusammenhang bringt. Kalt, heiß, trocken, feucht, ... die Aussagen sind Legende (und außerdem höchst amüsant.)

Die Klimathesen haben sich mittlerweile sogar schon zu wahren Universalformeln für das gesamte Weltgeschehen ausgeweitet. Und so gut wie allen diesen Thesen fehlt eines: Ihre streng logische Nachweisbarkeit, die immer auch empirisch-physikalisch belegbar sein muß. Das verwundert nicht. Denn sie HABEN eben keine Begrenzung am Objekt. "Klima" ist kein "Ding". Sodaß Aussagen darüber schon eine andere Kategorie von Aussage sind - und auf keinen Fall "Empirie". Es fehlt bis heute an wissenschaftlich fundierten Thesen über jene Bedingungen, unter denen Zusammenhänge herausinterpretiert werden könnten. (Siehe dazu die Konklusio am Ende dieses Eintrags)

Aussagen über eine "Durchschnittstemperatur der Erde" sind deshalb empirisch völlig irrelevant. Nichts, und zwar buchstäblich nichts läßt sich daraus ableiten. Sie sind ein reines statistisches Geschehen, dessen Realitätsrelevanz gleich null ist, weil man sie einfach nicht weiß, dessen Verwendung deshalb einer Lüge gleichkommt. 

Deshalb gibt es auch bis heute keine Rückfolgerungsmöglichkeit von Veränderungen in den statistischen Daten auf reales klimatisches (Wetter-)Geschehen. Wie sollte man auch. Von "Erwärmung" oder "Abkühlung" der Erde zu sprechen ist aus wissenschaftlicher Sicht also völlig aus der Luft gegriffen und unseriös, eine solche Aussage ist wissenschaftlich betrachtet schlicht nicht möglich.

Aber wir haben uns schon fast routinemäßig an diesen Unsinn gewöhnt, der sich allmählich sogar schon zu einem Generalproblem in Wissenschaft und Politik entwickelt hat. Denn er findet sich in vielen Bereichen. Mit überall demselben Grad an Irrelevanz. Sich mit dem Verhalten des Einkommens eines Einzelnen zu befassen mag noch Sinn haben, weil die Bedingungen irgendwie eingrenzbar und Zusammenhänge erkennbar sind, vorausgesetzt man kennt dieses kleine System in allen Aspekten wirklich gut. Und tagtäglich werden wir dennoch mit Aussagen über angeblich statistisch erkennbare Eigenschaften überschüttet. Das gilt für eine angebliche "Erdtemperatur" genauso wie für Aussagen über angeblichen "Gender-Gap im Einkommen", oder wenn man hergehen wollte um aus den weltweiten Wechselkursen ökonomische Globalaussagen zu treffen - sinnlos, irrelevant, unmöglich ... und die Beispiele sind fast zahllos.

Die Statistik als konkrete Aussagemöglichkeit über Zusammenhänge versagt völlig, sobald man einen Durchschnitt über die Bevölkerung eines Landes als System mit zahllosen Teilsystemen legt. Was dann noch auszusagen ist weiß man im Grunde gar nicht, es ist "irgendetwas", das nur "spricht", wenn man gewisse Prämissen und Interpretationsthesen ansetzt. Eine Aussage über reale konzeptuelle Probleme läßt sich aber aus diesen Daten heraus nicht treffen. Und schon gar nicht lassen sich damit konkrete "Maßnahmen" ableiten. Es fehlt bei den allermeisten Themen - und auch beim Klima und einer vorgeblichen "Globaltemperatur" - an den Voraussetzungen, die solche Methoden, und seien sie noch so ausgeklügelt und perfektioniert, und deren Ergebnisse zu Wissen machen würden.


Hier nun die "Conclusio" dieser lesenswerten Arbeit, in sinngemäßer Übertragung ins Deutsche durch den VdZ. Eine weitere Interpretation dieser Studie, die andere und gleichfalls interessante, aber mehr (klima-)fachspezifische Ansätze betont, findet sich auf dieser Seite.

Es gibt keine Globaltemperatur. Die Gründe dafür liegen in der Unmöglichkeit eines Vergleichs von jeweils ortsbedingten, lokalen thermodynamischen Bedingungen, und diese Einschränkungen können durch den Ersatz der Physik durch statistische Methoden nicht ausgeglichen werden. Weil Temperatur eine intensive Variable ist, ist schon eine statistische Gesamttemperatur eines Einzelsystems ermitteln zu wollen ohne jede Aussage in Bezug auf dieses System, in dem gemessen wird, und umso mehr trifft das auf einen Durchschnitt zu, den man über verschiedene Systeme legt. 

Genau so wenig hat Temperatur eine konstant proportionale Beziehung mit Energie oder anderen extensiven (meßbaren) thermodynamischen Eigenschaften. Statistische Durchschnittsrechnungen über Temperaturfelder der Erde sind deshalb ohne physikalischen Kontext, der anzeigen könnte, wie sie zu interpretieren sind, oder welche Bedeutung eine Veränderung ihrer Meßhöhen - nach oben oder unten - überhaupt hat. 

Statistik kann die fehlende Physik aber in keinem Fall ersetzen, weil Daten an sich kontextfrei sind. Einen Zusammenhang anzunehmen führt zu Paradoxien, wie einem gleichzeitigen Erwärmen und Abkühlen im selben System, wählt man die Parameter willkürlich, was derzeit nötig ist. Selbst wenn man eine beschränkte Zahl von Zusammenhängen annimmt führt das zu Durchschnittsregeln, die zum Beispiel völlig gegensätzliche Trends innerhalb derselben Daten ergeben können, was etwa bei Jahresreihen zu komplett unterschiedlichen Reihungen der einzelnen Jahre führt.

Auch die Physik kann dieses Dilemma nicht beheben, sie erbringt aus sich keine Anhaltspunkte, aus denen diese Daten zu interpretieren wären. Weil somit willkürliche Parameter verwendet werden müßten, um eine physikalisch nicht existenzte Qualität ("Globaltemperatur") zu erheben, ist es nicht überraschend, daß unterschiedliche Vorannahmen zu unterschiedlichen Resultaten führen, die auch keinerlei Anhaltspunkte bieten, um durch Datenselektion harmonisiert werden zu können. Dieses Problem wurde bislang im Namen einer "empirischen Klimaforschung" leichtfertigst ignoriert. Aber die Natur kümmert sich nicht um unsere statistischen Regeln und Notwendigkeiten. 

Kontroversielle Debatten über die Höhen und Trends "globaler Temperaturen" werden nicht auszurotten sein und anhalten, und genau so werden das Debatten über die Relevanz dieser Aussagen für die Auswirkungen des Klimas auf den Menschen. Sie werden so lange anhalten, bis nicht ein physikalische Basis für die Messung von Klimavariablen etabliert wird, die auch sinnvolle Aussagen zuläßt - sofern das überhaupt möglich ist. Erst das wären die Voraussetzungen, daß eines Tages gesagt werden kann, daß ein bestimmter statistischer Durchschnittswert für bestimmte physikalische Konstellationen Signifikanz hat.

Bislang ist das nicht der Fall. Die Last liegt nun bei jenen, die Zusammenhänge aus der Statistik heraus zu sehen behaupten. Sie müssen beweisen, daß ihre Aussagen in physikalisch logische Standards überzuführen sind, sodaß thermodynamische Gleichsetzung und damit Vergleiche möglich sind. Derzeit geschieht das allgemein aber nur in physikalisch nicht relevantem, willkürlichem Kontext ganz anderer Natur wie es die Physik ist.





*051016*

Sonntag, 27. November 2016

Advent

Nun komm, der Heiden Heiland














*241116*

Wucherer und Sodomiten

Im 11. Jhd. erstmals artikuliert, im 12. bekräftigt, war die Haltung der Kirche bis ins 15. Jhd. hinein hinsichtlich Zinsnahme - "Wucher" - ganz eindeutig, allseits bekannt und akzeptiert: Sie war nicht nur verboten, sondern per Exkommunikation als Todsünde gebrandmarkt, die bei einer Beichte nicht vergeben werden konnte, sondern erst die Rückkehr zuhr Kirche brauchte. Samt einer Wiedergutmachung des angerichteten Schadens, also der Rückgabe der angenommenen Zinsen.

Es gab nur ganz wenige Ausnahmen. Etwa die, daß es erlaubt war, eine Art "Strafzahlung" zu vereinbaren, sollte ein Schuldner das ihm geliehene Geld nicht pünktlich zurückzahlen, und dem Gläubiger damit ein Schaden entstehen. Aber damit hatte man doch wieder eine Tür aufgetan, die geschickte Kaufleute und Bankiers mit viel sophistischem Geschick zu nützen verstanden. Denn man konnte einen Wechsel schon so ausstellen, Bedingungen schon so vereinbaren - zum Beispiel in anderen Währungen, oder an anderen Orten - daß er nicht pünktlich bezahlt werden KONNTE. Die Konstruktionen der Bankiers in Florenz oder Mailand und Siena wurden immer phantasievoller.

Das ewig gleiche Schema

Wie immer war die Entwicklung der Wirtschaft auch in Oberitalien im selben Schema verlaufen: Erst war da die Produktion, die immer arbeitsteiliger wurde, dann der Handel, damit die Konkurrenz von Gebieten mit unterschiedlichen Bedingungen, damit unmenschlich niedrige Löhne die man nur noch als "Kosten" betrachtete (also Wirtschaft nicht mehr vom Blickwinkel des Gemeinwohls her verstand, sondern als Veranstaltung zur individuellen Bereicherung), damit eine Verarmung breiter Bevölkerungssschichten, Arbeitslosigkeit und Unproduktivität, schließlich der Handel mit Geld.

Beginnend mit Ausleihen an Fürsten, die ihre Kriege und ihren Lebenswandel finanzieren mußten, damit die Solidarität der Macht mit ihren Interessen, und endend in Ausleihen an die armen Schlucker, die nur noch mit Krediten überleben konnten und die man selbst produziert hatte und die mit staatlicher Macht niedergehalten wurden, was man mit Schutz des Eigentums begründete. Selbst Hungerrevolten konnte man so bekämpfen. Oder wie im Fall Siena, wo die Arbeiter aus Protest auszogen und nach Florenz gingen, um dort Arbeit zu niedrigen Löhnen anzunehmen. Siena ist danach aus dem Konzert der Großen ausgeschieden. Geblieben sind Familien wie die Medici, reiche Häuser bis heute.*

Geld verdrängte in ganz Europa den alten, feudalen Adel, der noch mit dem Volk eine Einheit gebildet hatte, aber nun verarmte und jeden Einfluß verlor, und die Stadt mit ihrem neuen Patriziertum aus Beamten und Reichen unterwarf sich das Land, das ihm nur noch billige Grundstoffe liefern sollte, um sie veredelt teuer zurückzukaufen. Dem stand ein Fürst gegenüber, der sich das einfache, verarmte Volk mit fallweisen "Wohltaten" gewogen hielt. Nur die Kirche stand noch an der Seite der Menschen und bot mit ihrem Besitz, den Arbeitsmöglichkeiten sowie Sozialeinrichtungen, aber natürlich vor allem mit ihren Lehren, wichtigen Gegenpol. Was sich erst mit der Reformation änderte, der der sittliche Verfall des Klerus den Weg bereitet hatte und den der Kapitalismus eiskalt ausnützte.**

Wucher ist der Sodomie gleich

Das Hauptargument der Kirche war, daß Zinsnahme contra naturam war, also: gegen die Natur. Geld war an sich steril, es konnte also aus sich heraus auch keine Vermehrung nach sich ziehen. Dante stellt dieser Auffassung gemäß auch den Wucherer in dieselbe Hölle wie den Blasphemiker und - den Sodomiten, den Homosexuellen. Beide machten ein Naturelement steril, beide stahlen dem Volk die Zukunft. Der Unterschied ist bei Dante nur so dargestellt, daß der Sodomist pausenlos in Bewegung ist, weil sein Begehren kein Ziel findet, keinen telos hat, also nie zur Befriedigung findet. 

Der Geldleiher als Wucherer hingegen ist statisch, vollkommen unbeweglich. Er sitzt hinter seinem Tisch und nimmt dem Volk dadurch seine Zukunft, als der "Gottes Enkelkind" (wie die Industrie genannt wurde; "Gottes Kind" war die Natur) die Zukunft durch die Zinsbelastung raubt, die ja zusätzliche Arbeit erfordert bzw. deren Frucht vom Arbeitenden ableitet. Geld an sich hat eben keinen Wert, es hat nur Wert durch Arbeit, durch menschliches Tun. Ohne das gibt es praktisch keine Sachwerte, jedes Haus, jedes Grundstück, jedes Stück Gold hat nur Wert in Bezug auf diese Leistung.

Entsprechend schwer waren beide Vergehen, Sodomie und Wucher, zu gewichten. Sie waren nicht nur Diebstahl, sondern Gewalt an der Gesellschaft. Denn auch der Zins entzieht einer Gesellschaft Gemeinwohl und leitet es in die Taschen einiger weniger. Wucher ist deshalb immer eine direkte Ursache eines mittelfristigen Zusammenbruchs einer Volkswirtschaft, wie E. Michael Jones in "Barren Metal" zu zeigen versucht.

Das große Problem waren aber nun Bevölkerungskreise, die diesen Moralcodex der Kirche nicht anerkannten. Das wußte man aber nicht, wenn man mit ihnrn zu tun hatte. Es sei denn - man kennzeichnete sie. Weil sich von der Antike herauf im gesamten Mittelmeerraum vor allem Juden als Geldleiher etabliert hatten, die sogar im Sklavenhandel ungebrochen aktiv geblieben waren, ja teilweise von Kaisern und Königen bewußt und bewußt deshalb nach Europa geholt worden waren, war damit auch Wucher und Jude bald zu einem Synonym geworden. Das Zinsverbot galt ja sogar für die Muslime. Nicht aber für Juden. Also begann man von ihnen zu verlangen, daß sie ein Kennzeichnen trugen - der Judenstern wurde sehr gebräuchlich. Und er wurde ernstgenommen.

Bernhard v. S.
Der Heilige Bernhard von Siena kam 1419 das erste mal in die Lombardei, dem Zentrum des europäischen Frühkapitalismus, und predigte dort, zwei Jahre von einer der reichen Städte nach der anderen und bis hinauf in die heutige Schweiz ziehend. 

So kam er auch nach Padua, und beklagte in seiner dortigen Predigt speziell die zu große Nähe, die sich zwischen Juden und Christen gebildet hatte, sodaß sogar die Kennzeichnung mangelhaft geworden war. Das brachte aber Christen in ernste Gefahren, predigte er. Zumal er sich bei seiner Reise in die Lombardei intensiv mit deren Wirtschaft auseinandergesetzt hatte. Und zu dem Schluß gekommen war, daß der Wucher die häufigen Krisen bewirkte. 

In Siena gab es schwere Probleme, weil sich die weithin berühmten schönen Frauen verschmäht fanden - weil die Homosexualität so verbreitet war. Auch hier stellte Bernhard die deutlichen Zusammenhänge dieser beiden Phänomene fest: Wucher und Sodomie. "Erfolgreiches Geldmachen" führt zu Gier, Stolz, Eitelkeit und Geiz, und das ist der charakterliche Boden für sexuelle Sterilität.

Dabei berief sich die Zinsnahme u. a. auf die Praxis der (späten, hoch kapitalistischen) Antike, die zwar ursprünglich auch den Zins abgelehnt hatte, aber in der Praxis vom Zins bis ins Mark durchdrungen war. Auch das römische Reich war steril geworden.

Viele bekehrten sich, in Perugia gar 17 Geldverleiher auf einmal, und leisteten die entsprechende Gutmachung und Buße. Seine Predigergabe war bald weithin gerühmt. Als Bernhard das erste mal nach Mailand kam, drängte ihn ein Mann, er müsse schärfstens auch gegen den Wucher in der Stadt predigen, der weit verbreitet (und dabei extrem geschickt durch komplizierte Geldprodukte getarnt) war. Bernhard zog Erkundigungen über ihn ein. Es war ein Geldverleiher. Der auf diese Weise hoffte, daß er seine Konkurrenz aus dem Feld stechen konnte.





*Eine erst heuer durchgeführte Untersuchung der Vermögensstrukturen in Florenz erbrachte das erstaunliche Ergebnis, daß sich die wohlhabenden Schichten dieser Stadt 2016 zum allergrößten Teil auf einige dieser spätmittelalterlichen Familien zurückführten.

**E. M. Jones vertritt die Ansicht, daß ein klarer Zusammenhang zwischen der Pest im 14. Jhd. und dem daraufhin einsetzenden geistigen wie sittlichen Verfall des Klerus besteht. Weil sich die Pest überall dort am verheerendsten auswirkt, wo Menschen auf engstem Raum leben, traf es vor allem die Städte - und die Klöster. Ganze Städte, aber auch ganze Klöster wurden entvölkert. Als Folge senkte man die Eintrittskriterien und erleichterte die Ordensregeln, nahm oft "jeden". Das wirkte sich innerhalb weniger Jahrzehnte verheerend aus, und drang über den einfachen Klerus bis zum Papst.





*111016*

Es gab die frühen Warner vor dem "River of Blood" (2)


Teil 2) Was Enoch Powell 1968 meinte


Und das ist es, wovor Powell schon 1968 gewarnt hatte, denn damals zeichnete es sich bereits ab. Straßenzugweise, viertelweise beginnt sich eine völlig neue Kultur und Lebensweise zu etablieren, die mit der früheren englischen "way of life" nichts mehr zu tun hat. Die auch neue geistige Grundlagen heranbildet, die sehr stark einen Namen hat: Islam.

Eine neue homogene Schichte, die sich da heranbildet? Das kann doch nur ironisch gemeint sein. Die Lebensmittelgeschäfte zeigen die Wirklichkeit: Jede neue ethnische Gruppe verharrt in ihrer angestammten Lebensweise, für die sie das Vorgefundene - Britische - bestenfalls benützt, soweit sie ihnen brauchbar scheint. Nicht das Britische formt diese Menschen um, sondern diese formen das Britische um.

Ein Nebeneinander kann es nicht geben. Denn inmitten des "Anderen" wird das Eigene als Lebensweise notwendig zur Ideologie, verliert seine Selbstverständlichkeit, verliert seine natürliche Prägungskraft, und erstarrt in Konvention. Damit erlischt der Lebensfunke einer Kultur, und zuvor: ihrer Religion. Es gehört zu den größten Unglaublichkeiten, daß die Katholische Kirche die Zusammenhänge zwischen Christusförmigkeit und Lebensweise bzw. Kultur nicht mehr zu kennen scheint. Sie verspielt damit jede Existenzberechtigung als Institution, ja wird sogar noch zur Gefahr, soweit sie institutionell nicht gerade noch im Rahmen der eigentlichen Sakramente bleibt. Sie befindet sich in einer fatalen Epoche ihrer Geschichte als Volksverrat, in völligem Gegensatz zu dem, was sie über viele Jahrhunderte, ja von Anfang an über fast zwei Jahrtausende getragen hat. Heute trägt sie nur noch das korrupte Ideologie-Establishment und diktatorischer Simulationsnarzißmus.

Es liegt nur an den gleichgeschalteten Medien, daß solche Berichte in Deutschland kaum einmal hergestellt werden, obwohl man sie zu Dutzenden oder Hunderten anfertigen könnte. Und wohl sollte, und sei es als Zeitdokument. Eine Schwester des VdZ lebt in Berlin-Kreuzberg, und kann aus Krankheitsgründen (mit entsprechenden finanziellen Folgen) den Wohnort nicht wechseln. Ihre Berichte sind erschütternd.

Oder liegt es daran, daß sie längst wissen, daß es ihnen genau so ergehen würde wie es dem britischen Filmteam in diesem Bericht ergangen ist? Die gewaltsam vertrieben wurden, weil den Migranten nicht paßte, daß über sie berichtetet wurde ...





Morgen Teil 3) Überall dasselbe. Italien.





*091016*



Wenn ein Papst nicht politisch denkt

Dem gerade zum Papst Johannes XXIII. gewählten Kardinal Roncalli stand Konrad Adenauer sehr distanziert gegenüber. Seiner "menschlichen Art", die ihn in der Weltpresse so beliebt machten, konnte der deutsche Kanzler nichts abgewinnen. Es sei für einen Papst unpassend, wird er zitiert, der habe vielmehr politisch* zu denken, das entspräche seiner Stellung und seiner Aufgabe. Als Adenauer nach dem Besuch beim Papst 1960 auch noch hört, daß Roncalli Johannes XXIII. das Zweite Vatikanische Konzil "aus dem Gefühl der Eingebung heraus" einberufen habe, wird er noch zurückhaltender. So berufe man kein Konzil ein, sagte er, das enorme politische Auswirkungen habe. Noch kritischer wurde er, als er die Veränderungen in der Kirche wahrnahm, die schon zu Zeiten des Konzils einsetzten. Auf den "Verbands- und Vereinskatholizismus" eine Modernisierungswelle zu setzen, würde unabsehbare Folgen der Auflösung haben.**

Die gesellschaftspolitischen Folgen der Art des Roncalli-Pontifikats hat Adenauer (und viele mit ihm) ebenfalls richtig vorhergesehen. Schon 1962 gewinnt in Italien die Kommunistische Partei eine Million zusätzlicher Stimmen, und auch in Deutschland, Frankreich und einigen anderen Ländern verlieren die christlich-demokratischen/-sozialen Parteien deutlich Stimmen an die Sozialisten, die durch allfällige Sympathien für den Papst aus genuin antikatholischem Milieu nicht wettgemacht werden. Adenauer gibt dem Papst Mitschuld für die gesellschaftlichen Entwicklungen, nicht nur in Deutschland, der auf eine Annäherung an die Sozialisten und Kommunisten setzte, ohne die höchst problematischen und mit dem Katholizismus unvereinbaren, dabei prinzipiellen Punkte ihrer Parteiprogramme anzusprechen. Ludwig Erhard wird ihm später zustimmen. Natürlich müsse man dem Einzelmenschen Sympathie entgegenbringen, aber das könnte doch niemals für die Doktrin gelten!***

Es gehe da um eine schwere Beschädigung des katholischen Milieus, meinte er. Die politischen Folgen seien desaströs. So würde den Sozialisten Tür und Tor geöffnet, um im katholischen Milieu unter Vorspiegelung falscher Tatsachen Stimmen zu fischen, vor allem aber die geistige Identität der Menschen aufgelöst, von denen man niemals verlangen könne, daß sie große philosophische Debatten führen und geistige Unterschiede erkennen. Deshalb brauchen sie Identifikationspunkte und -figuren. Man kann die Rolle der Kirche und den Glauben selbst nicht ohne kulturelle Bedingungen sehen.

"Wie ich gesagt habe -  er denkt nicht politisch, und das geht einfach nicht. Man kann die Kirche mit ihrer enormen gesellschaftlichen Bedeutung nicht aus dem Gefühl leiten."




*"Politisch Denken" heißt nicht, ständig irgendwelche "Aussagen zur Politik" zu machen (denn die ist Aufgabe der Laien und Politiker, NICHT des Klerus), sondern das eigene Tun und Sagen und Dasein im Rahmen eines Netzes gesellschaftspolitischer Wirkungen, Konstellationen und Gegebenheiten zu sehen. Deshalb ist etwa Papst Franziskus ebenfalls KEIN politischer Denker, handelt aber ständig DIREKT politisch, und tappt dementsprechend von einem Desaster ins nächste.

**Er wird später bestätigt werden; schon 1973 äußert sich Kardinal Frings erschrocken über das, was er, der selbst so "konzilsbegeistert" gewesen war, nun beobachtete.

***In dieser Hinsicht muß man klare Verbindungen zwischen der 68er-Revolution und dem Zweiten Vatikanum ziehen. Nicht nur in den USA stammten die Umbrüche von Jungen vorwiegend aus dem ehedem katholischen Milieu. Die ausdrückliche Aufweichung des "Katholischen", die man dem Zweiten Vatikanum ohne jeden Zweifel zuschreiben muß (was sich schon in den Formulierungen vieler Konzilstexte ausdrückt), und die auch der VdZ ganz genau so erlebt hat, hatte eine wahre Explosion der Identität der Menschen zur Folge. Die nun neue Haltepunkte suchten und durch die Selbstverweigerung der Kirche der Verwirrung regelrecht in die Arme getrieben wurden. Francis Wheen spricht in seinem bemerkenswerten Buch über die 1970er sogar von den "Strange days indeed" - einem Ausbruch von Verrücktheiten, der bis in die hohe Politik reichte.




*051016*

Samstag, 26. November 2016

Es gab die frühen Warner vor dem "River of Blood" (1)

Das Member of Parliament in Great Britain, Enoch Powell, griff in einer legendären Rede - "Rivers of Blood" - im Jahre 1968 die Folgen der ungebremsten Immmigration in England auf. England würde bei anhaltender Immmigrationspolitik binnen 20 Jahren völlig umgestaltet werden. Das wird für die angestammte Bevölkerung bedeute, daß ihr ihr kultureller Boden weggezogen, ihre Lebensweise völlig umgebaut wird. In eine Richtung, die niemand vorhersagen kann, die aber eines sicher nicht mehr sein wird: British. Denn man stattet noch dazu alle Zuwanderer sofort mit allen Rechten eines Staatsbürgers aus. Ganze Städte werden zu einer neuen Lebensweise umgebaut, ihren bisherigen Bewohnern damit aus der Hand genommen, die sich nicht mehr zuhause fühlen.

Was ihn aufgerüttelt hatte war die Reaktion des einfachen Volkes, die ihm immer weniger zu übersehen war. Immer mehr Menschen hatten sich an ihn gewandt, und ganz sicher auch an viele andere Parlamentsmitglieder. Diese Leute mögen oft nicht die Gebildedsten sein, aber ihre Sorgen sind nichts desto weniger rational ernstzunehmen. Es ist absurd, diese Menschen als "Rassisten" zu bezeichnen, wie es damals schon geschah. Es ist ein gravierender Unterschied, ob man 1 % der Bevölkerung als Zuwanderung verzeichnet, oder - wie zu beobachten und an fünf Fingern abzuzählen - 10 %. 

Solche Größen sind nicht mehr integrierbar, sie beginnen ihre eigene Lebensweise - durchaus aggressiv - durchzusetzen, und die angestammte Bevölkerung weicht zurück. Denn sie muß  oft genug um ihr Leben fürchten, schon nur, wenn sie auf die Straße geht. Ganze Stadtviertel werden aufgegeben, wandern in die Hand von Zuwanderern. Wo vorher Ruhe und Ordnung herrschte, sind nun verwüstete, ungeordnete Lebenswelten zu beobachten. Die Gesellschaft wird deshalb bei anhaltendem Trend in lauter Parallelgesellschaften auseinanderfallen. Den Zuwanderern fehlt jeder persönliche Bezug zu den Orten, an denen sie sich ansiedeln. Und dort beginnen sie sofort, spezifische Rechtsordnungen zu verlangen, die sie gegen die Briten durchzusetzen beginnen.

Integration heißt, daß man von angestammter Bevölkerung ununterscheidbar wird. Und viele sind gekommen, die genau das wollten. Aber das ist bei dieser Zuwanderungsquote nicht mehr so. Stattdessen verschärfen sich die Unterschiede zu der bisherigen Lebensweise britischer Bürger, Sonderräume entstehen.

Besonders groß ist der politische Fehler, durch Familiennachzug vermeintlich Besserung bewirken zu wollen. Statt die Familien der Zuwanderer nachzuholen, um menschliches Leid durch "Auseinanderreißen von Familien" (als Lebenszusammenhänge, als Quellen der Solidarität) zu lindern, sollte man doch diese in ihre Herkunftsländer zurückverbringen, wenn es denn darum geht, sie mit ihren Familien wieder zu vereinen?!

Die Folge wird ein "river of blood" sein. Und das hat mit dem Überhandnehmen der Schwarzen über die Weißen zu tun, die jetzt schon eine Rechtslage vorfinden, die sie "ins Recht" gegenüber die Einheimischen setzt, die man ganz offiziell mit moralischen Vorwürfen - "Rassisten!" - einschüchtert, sodaß sie in die stille Emigration gehen - und real: auswandern. Weil sie für ihre Kinder keine Zukunft mehr sehen.  

Es ist unmenschlich und geht an der Realität vorbei, den Menschen ihre persönliche Weise der "Diskriminierung" verbieten zu wollen. Jeder hat das Recht, ja die Pflicht, Menschen auf seine Weise einzuschätzen und sich entsprechend zu verhalten, weil es der realen Alltagsefahrung und Geschichte und subjektiven Genese entspricht. Es ist unmenschlich zu verlangen, daß die Menschen, die seit je in England leben, ihre Lebensweise und Kultur nicht behalten dürfen. 

Diese Probleme mit Verweisen auf die USA zu rechtfertigen geht am Problem vorbei. Die Situation der Schwarzen in den USA war und ist nicht mit der Situation vergleichbar, Farbige heute nach England zu holen. Das Gründungsprinzip der Vereinigten Staaten setzte bereits bei einer multiethnischen Bevölkerung an. Dort war keine homogene Bevölkerung wie in England, die eine Lebenskultur hatte, die umgebaut werden soll.

Heute muß die englische Bevölkerung aber sogar den Eindruck haben, daß SIE zu einer verfolgten und unterdrückten Minderheit IN IHREM EIGENEN LAND geworden sind.

"Wir sind Zeugen eines tiefgreifenden Wandels," sagt Powell 1968. "Das zu sehen und nicht zu sprechen wäre ein Betrug an den Menschen:" Auch wenn es üblich geworden ist, das Aufzeigen eines Problems zur Ursache des Problems zu erklären. Hier könne er nicht mehr die Schultern zucken und davongehen, denn die Entwicklung der Zuwanderung - in England damals v. a. aus dem Commonwealth - wird irreversible Folgen haben. "Hier findet eine totale Transformation des Landes statt!"







Morgen Teil 2) Was Enoch Powell 1968 meinte



*091016*

Im Dunklen ist gut munkeln

Am 28. September kam es in einem ganzen australischen Bundesstaat zu jenem "Fall Schwarz", vor dem australische Experten lange schon gewarnt hatten. Denn Stromproduktion und Markt hatten sich immer weiter auseinanderbewegt. Auf Teufel komm raus hatte Südaustralien seine Politik der "sauberen Energie" durchgezogen.

Mehr als vier Stunden lang saßen nun im September 1,5 Mio Australier im Dunklen, gab es keinen Strom für Krankenhäuser, Kommunikationsmittel oder Kühlschränke. Vorhersagbar war es gewesen, weil die Regierung des Bundesstaates immer schärfere Maßnahmen durchgezogen hatte, um Kohle- und Gaskraftwerke abzuschalten und auf Windräder und Solaranlagen zu setzen. Die auch kräftig zunahmen. Es ist eingetreten, was vorhersehbar war.

Was die Regierung den Bürgern freilich verschwiegen hatte war, daß damit nicht nur die Kosten für den Strom sprunghaft anstiegen - was nicht zu verschweigen war: die Preise für die Verbraucher schnellten in die Höhe -, sondern daß die Schwäche des immer fragileren Netzes nur durch immer mehr "heimliche" (Not-)Stromzukäufe aus anderen Bundesstaaten auszugleichen war. Aus Netzen, in denen noch Kohle- und Gaskraftwerke für die nötige Spannungskontinuität sorgten. (Dieselbe Weise übrigens, wie etwa auch das "Vorzeigeland" Kalifornien seine "Poltik der sauberen Energie" durchsetzt - durch massive Zukäufe "schmutzigen Stroms" aus den Nachbarländern, die das eigene Stromnetz stabil halten müssen.) 

Von 2015 auf 2016, nach dem letzten entscheidenden Schritt zur "Dekarbonisierung" durch per Gesetz verordnete Schließung von Kohlekraftwerken, waren Importe wie Interventionen in  bereits sprunghaft angestiegen. Nun war es zu viel. Innerhalb von sechs Sekunden brach an sechs Stellen die Zulieferung durch Windräder um insgesamt 315 MW zusammen. Das Netz kollabierte. Deswegen, das ergab eine Untersuchung, und nicht wegen durch aufgekommenen Starkwind zusammengebrochene Strommasten, wie die Regierung erst erzählt hatte. Es brauchte natürlich die Inbetriebnahme eines Gaskraftwerkes, um die Stromversorgung wieder aufzubauen.

Es ist schon ein Kreuz mit diesem Strom

Elektrizität hat die unangenehme Eigenschaft, daß ihre Herstellung mit dem Verbrauch 1:1 zusammenstimmen muß. Was hier in ein Stromkabel reingeht, muß dort quasi im selben Moment auch wieder raus. Und das zu einem bestimmten Spannungsniveau. Stromnetze (und die darauf abgestimmten elektrisch betriebenen Geräte) vertragen nur sehr geringe Schwankungen. Kommt es zu Über- oder Unterversorung, fällt also ein Teil aus oder liefert er zu viel, schaltet das Netz automatisch ab, um Schäden zu vermeiden. Erst in diesem Teil, und in einer Kettenreaktion bald alles, was dran hängt, wenn nicht händisch interveniert wird. Denn weiter eingespeister Strom sucht Wege, und so kommt es rasch zu Überlastungen einzelner Verbindungsstellen ("Interkonnektoren"). Sie müssen abgeschaltet, die Stromzufuhr gekappt werden, was zu einer Kettenreaktion führen kann. Wie in Australien passiert.

Was ebenfalls keiner sagt ist, daß so ein Netz nur mit stabilen Kraftwerken - also Kohle-, Gas- oder Atomkraftwerken - wieder aufgerichtet werden kann. Denn sie müssen einen stabilen Frequenz-Takt vorgeben, in den dann allfällige volatile Stromproduzenten wie ein drehendes Windrad allmählich wieder einfallen weil "eingetaktet", abgestimmt werden können. Denn keineswegs kann man einfach sein Windradel aufstellen, ein Kabel an den Hochspannungsmasten anhängen, und Strom liefern. Vielmehr müssen die Frequenzphasen (gewiß laienhaft ausgedrückt, aber so ungefähr hat es der VdZ verstanden) einheitlich sein. Also braucht es einen Taktgeber, und der muß stark genug sein, um die Grundfrequenz für so ein Netz vorgeben zu können. Erst im Kleineren, dann immer mehr erweitert. Das erfordert ein starkes, stabiles, gleichlaufendes Kraftwerk, in das alle anderen einfallen. So wird ein großes, überregionales Stromnetz, das einmal kollabiert ist, wieder aufgerichtet. Schritt für Schritt.

Dem VdZ hat es einmal jemand erklärt, so falsch dürfte die Nacherzählung des Verstandenen hier nicht liegen, und auf jeden Fall richtig ist: Nur aus volatilen Erzeugerquellen läßt sich ein Stromnetz überhaupt nicht aufbauen. Es braucht immer diesen starken, stabilen Grundstrom, den Quellen wie Windräder oder Solarpaneele für ein größeres Netz nicht liefern können. Etwas das niemand dazusagt, wenn von Energiewende die Rede ist. Dafür wird viel von "Speichertechnik" gefaselt, von der selbst hartgesottenste Vertreter der "Erneuerbaren" zugeben, daß es noch Jahrzehnte dauern wird, wenn überhaupt, bis sinnvolle und leistbare Speicherkapazitäten aufgebaut werden können. Denn man hält die Batterietechnik für weitgehend ausgereizt, und eine Alternative ist nicht in Sicht. Derzeit braucht es eine Halle so groß wie ein Fußballfeld, um ein mittleres Krankenhaus wenigstens einige Stunden mit sündteurem Strom zu versorgen, wenn sonst keiner zufließt.

Das alles ist bei uns nicht anders als in Australien, das aber wenigstens den Vorteil hat, daß es weit mehr Sonnenscheinsicherheit für Solaranlagen hat. Waren im deutschen Stromnetz, das als das versorgungssicherste Europas galt, vor zehn Jahren pro Jahr kaum ein Dutzend Eingriffe ins Netz nötig, um die Spannung aufrecht- und konstant zu halten, sind mittlerweile alle paar Minuten (im Vorjahr schon fast 2.000, Tendenz weiter stark steigend) manuelle Eingriffe nötig, um die Katastrophe Netzzusammenbruch zu verhindern. Ohne französischen Atomstrom, ohne Zukäufe "schmutzigen Stroms" oder Speicherstroms aus den Nachbarländern (darunter Österreich, wo deutsche Energiekonzerne sogar schon ein in der Alpenrepublik bereits eingemottetes Ölkraftwerk zur Reserve "anmieteten") wäre das deutsche Stromnetz schon jetzt nicht mehr aufrechtzuhalten. 

Für das "moralische Zuckerroserl Energiewende" 

So hat Deutschland mit einem einzigen Federstrich seine Stromautharkie aufgegeben und sich abhängig gemacht. Und so nebenbei die Stromwirtschaft zentralisiert, denn ohne Planwirtschaft ist nicht einmal im Traum an so ein Stromnetz zu denken. Die sich auf Europa (und das wird nicht reichen) ausdehnen muß, denn auch das ist eine der Grundbedingungen solcher Energieträume. Was nichts anderes heißt als dieses Europa "in die Pflicht" zu nehmen. Wer Deutschland nicht mitversorgt, handelt ja dann aggressiv. Oder, um es in heutiger Politiksprache zu formulieren: Der ist gegen die Idee eines einigen Europa. Was nichts anderes heißt als: trägt die Folgen für die Alleingänge Deutschlands. Das sich selbst zu überfordern offenbar schon zum Programm gemacht hat. Samt der Notwendigkeit, diese Überforderung regelmäßig an Europa weitergeben zu müssen. Was Berlin natürlich mit dem Scheckheft der Steuerzahler auszugleichen verspricht, denn nichts anderes ist etwa die deutsche Solidarhaftung im ESM. Und darum schweigen die übrigen Länder. Noch.

Deutschland zwingt dem Rest Europas also nicht nur seine Zuwanderungspolitik auf, sondern auch seine Energiepolitik. Mit welcher es schon seit Jahren die Energiemärkte in allen angrenzenden Ländern aus dem Gleichgewicht gebracht hat. Holland mußte fast alle Gaskraftwerke schließen, weil sie unter den staatlich geschaffenen künstlichen Bedingungen in Deutschland unrentabel geworden waren, und auch die Schweiz hat größte Probleme mit unrentabel gewordener Speicherkraft. 

Das sieht in Österreich zwar nicht viel anders aus. Das bisher geschwiegen hatte. Aber nur, weil man mit dem Speicherstrom (aus alten, abgeschriebenen Kraftwerken) kräftig an der Schwäche des deutschen Stromnetzes verdient hat und meinte, damit ziemlich schlau zu sein und die Strompreise in Österreich noch so halbwegs unten zu halten. Mit deutschem Geld, wie so oft übrigens. Denn man kaufte billig an der Leipziger Börse Überschußstrom aus Wind- und Solarkraft zu Mittag ein, oder erhielt für dessen Abnahme (weil ihn niemand brauchte) sogar bares Geld, pumpte damit aber die Speicher voll, um sie am Abend gegen teures Geld wieder abzulassen. Was den Münchnern paßte, weil sich damit die Bürger weiterhin ihr Wiesenbier kühlen konnten ohne daß es auffiel. Das österreichische Stromnetz wird dafür mit Atomstrom aus der Tschechei stabilisiert. 

Man läßt sich fürs Schweigen bezahlen

Ob das mit dem Alpenstrom so bleibt ist allerdings zweifelhaft. Denn Bayern hat bereits offiziell interveniert, daß das so nicht weitergehe, Österreich sich nicht auf Kosten der Nachbarn seinen Bauch vollschlagen könne. Und wenn man in österreichischen (fast ausnahmslos staatsfinanzierten) Medien nichts mehr davon hört und die Regierung schweigt, kann man davon ausgehen, daß der worst case passiert. Denn über Nachteile spricht man in Österreich nicht. Bestenfalls gezwungenermaßen, weil ein Desaster nicht mehr abzuwenden und noch weniger zu verbergen ist. Ansonsten werden sie wie so vieles andere weiterhin stillschweigend in den Budgetmoloch eingemantscht, bei dem sich sowieso keiner auskennt und bei dem nur eines sicher ist: Daß er jedes Jahr aufs Neue "Unvorhergesehenes" aufweist, das leider ein höheres Defizit unvermeidbar macht, wobei sich aber in drei Jahren garantiert alles zum Guten wendet. Letzteres wird freilich dann überall kolportiert.

Was heißen wird, daß Österreich wahrscheinlich jetzt schon freiwillig-gezwungen mehr für die Füllung seiner Gebirgsspeicher bezahlt, und ihn billiger zurückliefert, wenn er eben gebraucht wird. Bleibt ja gewissermaßen in der Familie. Zumal sich die bayrischen Brüder ja noch etwas leichter tun als der Rest Teutoniens. Noch ist Bayerns Netzverbindung mit dem windflatterigen Norden schwach, noch kann es stärker auf traditioneller betriebene Eigenversorgung setzen. Die Solarpaneele hat man ohnehin bereits zu Schneidbrettern für die Brotzeit umgerüstet, denn Strom haben sie eh kaum produziert, und bezahlt wird er trotzdem. Konnte ja keiner wissen, daß es so wenig Sonenschein in Bärlauchshausen an der Lech gibt.





*041016*

Freitag, 25. November 2016

Und wer spricht von den schlechten Früchten?

Das Seltsamste am Argument über Medjugorje ist, daß man von "guten Früchten" spricht, und dabei die zahllosen "schlechten Früchte" ignoriert. Zahllose Scheidungen, die sich darauf zurückführen, die zahllosen Lügen, sexueller Mißbrauch (unter anderem von Pilgern durch beteiligte Priester), all der Ungehorsam, all die zahllosen aberwitzigen Vorkommnisse rund um die Erscheinungen selber, alle offensichtlichen Fragwürdigkeiten rund um die "Seher" und deren franziskanische Betreuer, theologische Absurditäten und Unvereinbarkeiten, und letztendlich sogar ein Bürgerkrieg - alles wird von der Öffentlichkeit der Befürworter ignoriert. Sogar offensichtliche Absurditäten, die zum Teil das Video dokumentiert vorstellt.

Gerade an den Befürwortern wird aber ein Teil des grundsätzlichen Problems selbst sichtbar. Bis hin zu einer Heilsgewißheit (ja, gut, über das Fegefeuer ...), die gegen alle Tradition ist. Zwei Bischöfe haben es dezidiert abgelehnt, die jugoslawische Bischofskonferenz hat Medjugorje abgelehnt ... aber, sagt Jones, Franziskus ist nicht "Herr über sein Pontifikat." Und das waren die letzten Päpste allesamt nicht.

Eines der Hauptprobleme ist etwa, daß verheißen wird, daß egal was die Kirche bisher sagte - hier ist die direkte Botschaft von Gott, vergiß alles andere. Die Kirche wird im Grunde unnötig. Eigentlich das sicherste Zeichen ... wäre da nicht dieser ... Papst. Aber die Hauptprobleme haben begonnen, als man mit der polnischen "Solidarnosc" 1980 begann, über die Kirche in großem Umfang Geld (aus US-Quellen) zu waschen und über diese Schiene in den antikommunistischen Kampf einzuschleusen. Die Franziskaner in Medjugorje haben eine eigene Bank gegründet. Um die beträchtlichen sexuellen Aspekte (und Mißbrauch) nicht zu vergessen. Dazu kommen absurde Aussagen der angeblichen Erscheinungen der Gottesmutter, die eindeutig nicht katholisch sind.

Was würde der Leser sagen, wenn die Gottesmutter auf einer der Reisen (in die USA) der "Seherkinder" eine nächste Erscheinung für 20 Uhr am nächsten Tag ansagt, wonach sich herausstellt, daß sich das mit einem Basketballtermin in der derselben Halle überschneidet - woraufhin die Gottesmutter die Erscheinung um eine Stunde vorverlegt ...

Nach den bisherigen, nach den traditionellen Kriterien für Erscheinungen müßte Medjugorje, wie sie unter anderem von Benedikt XIV. definiert worden waren, automatisch längst als "NICHT übernatürlich" eliminiert sein.

Das Problem gründet aber schon in Johannes Paul II. Denn er hat Medjugorje als Teil seiner Anti-Kommunismus-Strategie angesehen. Deshalb, und nur deshalb hat er nie etwas gegen Medjugorje unternommen. Es war instrumentalisierter Teil des Kreuzzugs gegen den Kommunismus, zu dem sich die Kirche vereinnahmen hat lassen, und deshalb in Karol Wojtyla (Johannes Paul II.) ganz persönlich motiviert.

Daß Benedict XVI. zurückgetreten ist, ist auch ein deutliches Signal, daß die Kirche unregierbar geworden ist.







*011016*

So unglaublich es scheinen mag

Man kann sich für die Kirche nur noch schämen, nur noch schämen. Aber darf niemals dabei vergessen, daß diese Scham jenes Kreuz ist, aus dem sich die Kirche zur Stadt auf dem Berg wieder und wieder erhebt. So skandalös auch dieser Papst sein mag, der jeden Katholiken wie einen Trottel aussehen läßt.

Wir haben diesen Häretiker auszuleiden. Wir haben ihm aber auch zu widerstehen, denn an unsere lauteren Haltung, an unserem Ja zum Blut liegt alles. Wir sind keine Gnostiker. Wir Katholiken wissen, daß sich das Schicksal der Welt am Kreuz entscheidet. Und dieses Kreuz kann auch sein, einem solchen Papst zu widerstehen, auch wenn er alle lächerlich macht.









*231116*

Wie riesige Vermögen entstanden

Als die beiden Unternehmerpersönlichkeiten Hugo Stinnes und August Thyssen - typische Figuren der Zwischenkriegszeit - in die Rhein-Westfälische-Elektrizitätsgesellschaft (die RWE, die bis heute besteht) einstiegen, ging es dort aufwärts. Zwar behielten die klug eingebundenen Ruhrgemeinden die Aktienmehrheit, aber dreinreden ließen sich Stinnes und Thyssen nicht. Sondern vermehrten mit ungeheurem Instinkt der Gesellschaft und ihr privates Vermögen. Dabei waren beide höchst verschieden. Stinnes war ein hochgewachsener, dünner, puritanischer Patriarch, der mit seiner großen schlanken Frau (die 101 Jahre alt wurde) sieben Kinder in die Welt setzte. Thyssen war ein feister Katholik, der üppige Weiber und derbe Witze bevorzugte. Aber in puncto Geschäfte waren sie beide ähnlich konsequent.

Da kam es schon vor, daß zu einer Vorstandssitzung mit der Aufforderung geladen wurde, Butterbrote mitzunehmen, damit mit dem Mittagessen keine Zeit verschwendet würde. Genau so energisch waren sie, wenn es um offizielle Agenden ging. Ein Jahresgeschäftsbericht samt verkündetem Dividendenbeschluß und Entlastung der Geschäftsführung wurde da schon in einer Minute abgehandelt, um "gleich zum Frühstück, zu dem geladen wird", überzugehen. Sie bauten das Stromnetz auf und immer gewaltiger aus, Umsätze und Gewinne schossen durch die Decke, das sollte bloßen Aktionären gefälligst reichen.

Hugo Stinnes
Sein gigantisches Imperium baute sich der höchst spartanisch und mit abgetragenen Anzügen auftretende Hugo Stinnes mit ebenso gigantischem Instinkt vor allem in den ersten Jahren der Hyperinflation in den 1920ern auf. Er ahnte die Entwicklung, und kaufte in Zeiten allgemeiner Verzweiflung wegen der Entwertung der Währung samt verlorener Kaufkraft (Stagflation) sämtliche pleitegegangene Unternehmen, die ihm in die Finger kamen. Und zwar mit nationalen Krediten zu niedrigen Zinsen. Zugleich transferierte er alle Vermögenswerte und Finanzaktiva sofort zurück in ausländische Währungen, sodaß sie wertgesichert waren. Binnen kurzer Zeit waren die Kredite wertlos, und Stinnes zahlte sie mit der Rückwechselung stabil gebliebener ausländischer Währung billigst zurück. Mehr Spekulation geht nicht mehr.

Das machte ihn binnen weniger Jahre zum besitzreichsten Mann Deutschlands, ja fast Europas, und sein extrem verschachtelt konstruiertes Unternehmensimperium zum größten Konzern, nein: Trust (der ganze Wirtschaftsbereiche in der Hand hatte), den Deutschland je gesehen hatte. Stinnes war der Prototyp des Inflationsgewinnlers der Nachkriegszeit, und bei der Bevölkerung und der Linken zutiefst verhaßt. "Stinnes kauft ganz Deutschland," hieß es.

August Thyssen
Deutlich geringer - wenn auch immer noch beträchtlich - war das Vermögen, das sein Geschäftspartner August Thyssen, ein Bankierssohn, ansammeln konnte. Der typisch katholisch seine Zeit gerne auch einmal mit Musen und in Geselligkeit verbrachte.

Entsprechend hatte August Thyssen zu tun, seine Betriebe, die alle dezentral geführt und erst kurz vor seinem Tod 1926 in eine gemeinsame Holding überführt wurden, nach der Scheidung von seiner Frau zu retten. Er überschreib die Betriebe seinen vier Kindern, schloß sie aber von der Geschäftsführung aus.

Kennzeichnend für ihn war, daß er weitgehend seiner ursprünglichen Kernkompetenz treu blieb, und die war Eisen und Stahl. Nur insoweit hatte ihn die RWE bzw. Energie, auch in Form von Kohlebergwerken, interessiert.

Sein Konzern, der einer der größten Stahlkonzerne in Europa geworden war und sämtliche Produktionselemente der Eisenverarbeitung einschloß, ging schließlich in einer Vereinigte Stahlbetriebe AG auf. Diese wurden 1945 aufgrund der Verflechtungen mit Nazi-Deutschland aufgelöst - und neu gegründet. Seine Betriebe bestehen im Grund auch heute noch, und zwar in der Thyssen-Krupp AG.

Ganz anders war Stinnes zu seinem Imperium gekommen, bei dem man ihm vorwarf, ganz Deutschland in einen Trust verwandeln zu wollen. Die Produktion kam nach 1919/20 überall zum Erliegen, und nirgendwo war Kapital, außer ... bei Stinnes. Er hatte sich stets auf den internationalen Handel egal welcher Art und Branche konzentriert, und war für sein Organisationstalent bekannt. Also hatte er immer Diversität verfolgt, und sein Konzern war dementsprechend ein riesiger Gemischtwarenhandel. Stinnes hatte einfach überall seine Finger drin, und hatte vor allem eines: ausländisches Kapital. So kam er nach und nach auch in den Besitz von Rohstoffbetrieben (Bergwerke, Ölförderanlagen) mit vielfachen internationalen Verflechtungen. Also begann er sich auch mehr und mehr für internationale Politik zu interessieren, war dabei deutschnational und ein vehementer Anti-Kommunist, was er sich auch etwas kosten ließ.

Vor einer tieferen Verflechtung in die Politik bewahrte ihn aber die von ihm verfochtene Priorität eines totalen Wirtschaftsliberalismus, in dem er immer den Vorrang der Wirtschaft vor der Politik propagiert hatte. Er hatte deshalb auch kein Problem, sich mit den Gewerkschaften zu einigen, was die Linke noch wütender machte. 

Sein Konzern war aber so verflochten, seine Konstruktionen mit Krediten und Anlagewerten so komplex und fragil, daß ihn seine Erben nach Ende nicht halten konnten. Nach Stinnes Tod 1926, der mit dem Ende der Inflationszeiten zusammenfiel, zerfiel auch sein Imperium rasch. Nichts davon ist geblieben. Außer der Frage, ob Hugo Stinnes, dem einmal schon halb Deutschland "gehört" hatte, prototypisch für Finanzkapitalismus überhaupt je reale "Werte" zu schaffen in der Lage, sondern einfach nur "clever" war.





*111016*

Donnerstag, 24. November 2016

Das Wort zum Tag

Ich, Johannes, sah einen anderen Engel aus dem Himmel herabsteigen; er hatte große Macht, und die Erde leuchtete auf von seiner Herrlichkeit.

Und er rief mit gewaltiger Stimme: Gefallen, gefallen ist Babylon, die Große! Zur Wohnung von Dämonen ist sie geworden, zur Behausung aller unreinen Geister und zum Schlupfwinkel aller unreinen und abscheulichen Vögel.

Dann hob ein gewaltiger Engel einen Stein auf, so groß wie ein Mühlstein; er warf ihn ins Meer und rief: So wird Babylon, die große Stadt, mit Wucht hinabgeworfen werden, und man wird sie nicht mehr finden.

Die Musik von Harfenspielern und Sängern, von Flötenspielern und Trompetern hört man nicht mehr in dir. Einen kundigen Handwerker gibt es nicht mehr in dir. Das Geräusch des Mühlsteins hört man nicht mehr in dir.

Das Licht der Lampe scheint nicht mehr in dir. Die Stimme von Braut und Bräutigam hört man nicht mehr in dir. Deine Kaufleute waren die Großen der Erde, deine Zauberei verführte alle Völker.
Danach hörte ich etwas wie den lauten Ruf einer großen Schar im Himmel: Halleluja! Das Heil und die Herrlichkeit und die Macht ist bei unserm Gott.

Seine Urteile sind wahr und gerecht. Er hat die große Hure gerichtet, die mit ihrer Unzucht die Erde verdorben hat. Er hat Rache genommen für das Blut seiner Knechte, das an ihren Händen klebte.

Noch einmal riefen sie: Halleluja! Der Rauch der Stadt steigt auf in alle Ewigkeit.
Jemand sagte zu mir: Schreib auf: Selig, wer zum Hochzeitsmahl des Lammes eingeladen ist.



 Buch der Offenbarung 18,1-2.21-23.19,1-3.9a





*241116*