Eine an sich hoch bedeutsame Problematik wird in der Debatte über Klima und Energiegewinnung kaum einmal aufgegriffen. Sie ist umso brisanter, als die Taktgeber für die "Klimaerwärmung durch den Menschen" vor allem in den USA sitzen. Von dort kommen dann die weisen Ratschläge, "Carbondioxide" einzusparen, und was immer noch so gescheiten Leuten einfällt. Von dort kommen dann die Ratschläge, "erneuerbare Energiequellen" zu installieren.
Was in Europa dabei übersehen wird ist der simple Umstand, daß Europa eine außerordentlich dicht kultivierte Lebenswelt ist. Kaum findet man in Europa noch Landstriche, die vom Menschen NICHT kultiviert, geordnet, gestaltet sind. Kaum findet man in Europa noch Landstriche, die deshalb für die Europäer ohne Bedeutung sind. Und schon gar nciht findet man in Europa noch "Landreserven".
Ganz anders verhält es sich aber mit nahezu der gesamten übrigen Welt. Nach wie vor ist die Besiedelungsdichte der Welt - auch der USA - um Dimensionen UNTER der von Europa. Das mit einigen Regionen Südostasiens die höchste Bevölkerungsdichte der Welt hat. Was man als eine seiner höchsten Kulturleistungen ansehen muß!
Wenn aber Australien über Windparks diskutiert, wenn die USA tausende Hektar Solarflächen installieren, so tun sie dies in Gebietsreserven! Entweder können die Menschen diesen Gebieten ausweichen, oder sie sind davon gar nicht betroffen, weil sie weit genug entfernt sind. Das macht die Sache zwar um nichts besser, aber so gut wie alle Länder der Welt haben die Möglichkeit, das was diese Ideologie verlangt NICHT ZU SEHEN, aus ihrer unmittelbaren Lebenswelt auszuschließen. Sie müssen nicht das erleben, was mit diesen Landschaften, die mit Windparks oder Solarflächen zugepflastert werden, in Wahrheit passiert: Sie werden zu MÜLLHALDEN deklariert. Das heißt zu Flächen und Landschaften, die NICHT der menschlichen Besiedelung dienen und deshalb auch nicht auf den Menschen hin und durch ihn als Kulturraum GESTALTET und GEBRAUCHT werden. Zu Flächen, die nicht der menschlichen Lebensordnung zugerechnet werden, sondern dieser als Gestell - als technischen Nutz-Apparat - dienen, ohne daß sie in der menschlichen Wahrnehmung vorkommen.
Es ist deshalb schon in dieser Hinsicht ein prinzipieller Unterschied, ob die USA einen Anteil von 20 % "erneuerbarer Energie" beschließt. oder ob das Deutschland, Frankreich, Ungarn, Dänemark oder Polen tut. Hier werden überall aktive, bedeutende Lebenswelten, Kulturräume zerstört und neu definiert. Hier gibt es diese Reserveräume nicht, die fast alle Länder der Welt noch haben. Hier kann man nicht tun, was überall sonst geschieht: Wo man auf nahezu verbrecherische Weise einfach Land AUFGIBT, aus dem Kulturraum ausschließt, weil man es nicht braucht. Man kehrt buchstäblich die Energiewende unter den Teppich. Und sieht deshalb nicht schon mit den Augen, erfährt deshalb nicht mit allen Sinnen, wie absurd das alles ist. Während es in Europa jedem Bürger, der noch halbwegs seine Sinne beisammen hat (leider werden diese auch immer weniger), Tag für Tag vor Augen steht, er muß nur sein Haus verlassen oder aus dem Fenster schauen. Der Europäer trägt also ein völlig andere Last, als es sich Amerikaner, Chinesen oder Bewohner Australiens auch nur vorstellen können.
Dennoch sitzen alle am Tisch und tun so, als wäre es für alle dasselbe. Wenn sich wo zeigt, wie selbstschwach Europa, wie grotesk verloren seine Politik und seine Intelligenzia geworden ist, dann hier. Denn Europa muß sich als Lebensraum buchstäblich selbst zerstören, will es diesen abstrakten Theorien genügen. Denn es ist natürlich ein Unsinn so zu tun, als würden 13 Windräder über dem Hügelkamm zwischen Sopron und Eisenstadt, die alles was in Jahrhunderten dort entstand völig neu definieren und erfahren lassen, NICHT einen ganzen Lebensraum zerstören weil regelrecht umgründen. Es ist nämlich immer das Größere, das Umfassendere, das jenen Gesamtrahmen ergibt, aus dem heraus (!) das Einzelne, das Kleine, das im menschlichen Maßstab also seine Bedeutung hat.
Bildrechte Nightsky - Der Ötscher als raumschaffender Vater von 1 Million Niederösterreichern |
Das macht die historisch ganz klar nachzuempfindende Bedeutung von Bergen als "Väter einer Landschaft", als eine ganze Landschaft überhaupt erst zu einer solchen machende Ordnungsgröße aus. Das Große ist als Gestalt der Taktgeber des Kleinen, und das Große der Berge - und wie erst der Himmel, der Horizont ... - ordnet deshalb die Welt.*
Es ist der erste und in allen Kulturen und Völkern und Landschaften entscheidende Bezugspunkt, aus dem sich dann als nächstes die Religon ableitet: Aus der Erfahrung des Menschen IN DER WELT, aus der Erfahrung eines Ortes, den er darin einnimmt.
Diese Windräder (im konkreten Fall erlebt es der VdZ besonders intensiv, weil es ja seine unmittelbare Lebenswelt ist, IN der er einen Ort hatte und hat) haben eine Dimension, die nicht einmal mehr den Himmel frei und ungestört sehen läßt. Die ganze Welterfahrung ändert sich damit. Die Welt ist nicht mehr in ein gigantisches, grenzenloses Universum eingebettet, sondern der Appendix einer Maschine - des Windrades. Sie werden deshalb eine neue Religion manifestieren, über die man vorerst nur mutmaßen und bestimmte Wahrscheinlichkeiten von Eigenschaften destillieren kann, die die neuen Götter haben werden. Und diese Götter werden technische Apparate sein. Etwas, was sich mit dem heute so häufigen Spruch "Gott ist Energie" ja schon lange angedeutet hat, und nun mehr und mehr vollzieht: Genau diese Religion der "Gott ist Energie" baut nun überall ihre Opfersteine und Bildsäulen.**
Was aber Europas dichtgefügte Kulturlandschaft und damit seine Menschen im Mark trifft, trifft für den Rest der Welt nicht einmal annähernd in dieser Umfassendheit zu. Die Muslime werden unsere Religon verändern? Nein. Der religiöse Kern des Islam besteht aus logos-befreiten, bestenfalls poetischen Wortgeflechten. Was Europas Religion verändern wird - sind die Windräder. Sie sind es, die uns einen Ort in der Welt zuweisen, uns Orientierung geben, und sie sagen uns, wie wir uns dazu verhalten müssen.***
*Diese Tatsache bzw. Aussage wurde hier bereits mehrfach angesprochen. Sie wird durch die weltweit zu beobachtende religiöse Bedeutung von Bergen, die sich durch ausnahmslos alle Religionen zieht, sowie durch die Zusammenhänge zwischen der Eigenart einer Religion und der konkreten Landschaft, in der sie gelebt wird oder in der sie entstand, eindrücklich belegt.
**Deshalb ist eine Aussage mit absoluter Gewißheit zu treffen: Die Energiewende, unter welchem Begriff wir alles das subsummieren worüber in den letzten Jahren diskutiert wird, ist Ausfluß gottloser, religionsloser Menschen, die per Diktat der übrigen Menschheit eine neue Religion diktieren. Es ist höchst tragisch und tieftraurig, daß das auch die meisten katholischen Geister nicht mehr sehen. Denn der Katholizismus ist die einzige Religon (sofern man ihn so bezeichnen möchte), die begriffen hat, daß der Zugang zu Gott ÜBER die Schöpfung passiert. Und zwar als anthropologische Konstande, die für alle Menschen gleichermaßen gilt, wenn auch nur von den "Katholiken" erkannt wurde. Im Begreifen, daß sich Gott als in der Schöpfung, also in der Gestalt der Dinge, selbst aussagt. So sehr, daß er selbst Mensch wurde, also als Gestalt in die Schöpfung einkehrte, genau diese Bedeutung der Gestalt offenbarte, und in ihr ALS GESTALT wohnt. Wenn es eines Beweises bedurft hätte, daß die Katholiken alles Begreifen von Kirche und Sakrament verloren haben, dann liefert ihn die Energiewende. An der Haltung dazu kann man deshalb den Menschen heute erkennen und unterscheiden.
***Öffnen wir doch die Augen! Es passiert doch längst! Der Gott der Energie die "überall ist" sagt uns, was wir wann und wie zu tun haben! Venite adoremus ...
*240916*