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Donnerstag, 17. November 2016

Ein wenig erwachsen geworden

Man sollte immer ein wenig zurückhaltend im Jubel sein, wenn aus einem Saulus ein Paulus wird. Denn meist fehlt ein entscheidendes Element: Sie bekehren sich, vergessen aber die Kleinigkeit, daß sie selbst es waren, die ein Desaster angerichtet oder mitverschuldet haben. Und das verlangte mehr als nur ein lapidares "Sorry, I was wrong."

Wie es James Lovelock nun verkündet. Jener James Lovelock, der vor Jahrzehnten die "Gaia-Hypothese" in die Welt setzte und damit jenen Topos von der Katastrophe durch menschliches Handeln und menschengemachten Klimawandel, auf die die Erde unrettbar zusteuere, "wenn der Mensch sich nicht ändert", geschaffen hat. Die Erde sei ein endliches, geschlossenes System, so diese These, das in sich und aus sich heraus (was vor allem heißt: aus menschlichem Verhalten heraus) kollabieren könne. Der Mensch sei dabei als Störfaktor zu betrachten, weil er tendentiell fast alles falsch macht, sobald er sich als Kulturwesen entfaltet. Lovelock gilt damit als einer der Väter des "environmentalism" und "ecologism."

Aber wir wollen ihm die subjektive Wende zugestehen. Die er damit begründet, daß er "mittlerweile ein wenig erwachsener geworden ist." Heute tritt er auf und sagt, daß er seine größten Zweifel an diesen Hypothesen von der Erderwärmung bekommen habe. Ja, eigentlich glaubt er sie nicht mehr. Selbst wenn es zu großer Erwärmung käme, so Lovelock, könnte man meinen, daß es der Erde wohl bekommen könnte. Denn das sieht er an Singapur. Das eine der heißesten Städte der Welt geworden ist. Fragt man aber dortige Einwohner, nimmt man weltweite Umfragen, dann ist Singapur einer der Orte, die am begehrtesten geworden sind, um dort zu leben.

Schlimmer jedoch sieht Lovelock die Klimawissenschaft selbst. Es genügt ihr nicht, daß sie prinzipiell nicht in der Lage ist, mittel- oder gar langristige Klimaveränderungen vorherzusagen, darin täuscht sie sich regelmäßig (und trotzdem beharrt sie auf der Stichhaltigkeit ihrer Vorhersagen!)* Aber niemand kalkuliert ein, daß schon zufällige Ereignisse genügen, um sämtliche Vorhersagen über den Haufen zu werfen - ein großer Vulkanausbruch, welches Ereignis gar keine geringe Wahrscheinlichkeit hat, und nichts stimmt mehr, alles wird anders ablaufen. Die Klimaforschung hat heute mit Wissenschaft nichts mehr zu tun. Sie ist zu einer Religion geworden. 





*Zu allen Unwägbarkeiten, die sich über einige Jahre projiziert potenzieren und zu Fehlern dynamisieren, die jede Vorhersage völlig zufällig machen, sind Klimamodelle nicht einmal in der Lage, die Wetter- und Temperaturküche par excellence - die Wolkenbildung - in ihre Modelle einzubauen. Denn darüber weiß man schlicht nichts. Nicht einmal vergangenes Klima kann man nachbilden, bzw. nur, wenn man so lange an Parametern und über "Datenkorrekturen" herumschraubt, bis es "paßt". Der Wert der Wissenschaft ergibt sich eben nicht aus der technischen Exaktheit ihrer Methoden (und der Größe der eingesetzten Computer, wobei diese selbst überschätzt werden, weil sie aus sich selbst heraus Fehler produzieren weil auf Annahmen aufbauen, wie jeder feststellen kann, der sich mit simplen Tabellenkalkulationsprogrammen ab einer gewissen Komplexität der Anwendung befaßt hat), sondern aus den Prämissen und Fragestellungen.








*041016*