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Sonntag, 20. November 2016

Warum wir alle Juden sind

Jene Juden, die die Menschwerdung ´Gottes akzeptierten, wurden Christen, jene, die es ablehnten, wurden das, was wir heute noch als Juden bezeichnen. Sie sind gekennzeichnet von der Zurückweisung des logos (dem fleischgewordenen göttlichen Wort). Damit aber lehnen sie die göttliche Ordnung ab. 

Deshalb ist der jüdische Geist in sich ein Geist der Revolution, der Rebellion gegen die kosmische Ordnung, und das Judentum in der Geschichte zu einem maßgeblichen Motor aller Revolutionen und Aufstände gegen die Ordnung geworden. Auf dieser Argumentation baut der amerikanische Philosoph E. Michal Jones seine These auf, daß auch die Zersetzung des Abendlandes bzw. der westlich-christlichen Kultur unte rmaßgeblichem jüdischem Einfluß stattfand und stattfindet.

Nachdem aber die Gegenwart so maßgeblich von einem Streben zur Auflösung, zur Revolution gegen die gegebene Ordnung gekennzeichnet ist, geht Jones in dem Interview der Frage nach, ob man damit sagen müßte, daß "wir alle Juden geworden sind".

Es ist aber völlig absurd, daraus einen ethnischen Judaismus zu machen, der einer anderen Etnie gegenübersteht. Nicht Ethnos (Ethnie) ist das, was den Menschen bestimmt, sondern eben - logos. Und damit Religion, Geist. Es läßt sich also keineswegs Antisemitismus daraus konstruieren. Aber sehr wohl eine unvereinbare, widersprüchliche Weise, auf die Welt zuzugehen.

Der Grundkonflikt, der sich in der Welt und in besonderer Weise in der Gegenwart abspielt und immer abgespielt hat ist aber der Kampf zwischen logos und Anti-logos, zwischen kosmischer Ordnung und weltauflösendem Chaos. Er ist ein Kampf zwischen dem selbstlosen Hinausstrecken auf diesen logos hin, der in der Welt zu erkennen und über sie zu erreichen ist (weil inkarniert), und einem In-sich-Krümmen auf ein selbstbestimmtes Ersatzkonzept zu, weil sich Sinn (auch das heißt logos) nicht IN der Welt finden und über (sondern gegen) sie erreichen läßt. 

Vereinfacht, aber illustrativ gesagt: Der heutige Mensch sucht Wahrheit und Sinn nicht mehr außerhalb und als Botschaft, die an ihn gerichtet ist, sondern glaubt, sie durch Befragung des eigenen Inneren und "aus sich selbst" (von Geburt an; man sehe nur auf das Begabungskonzept, das heute geglaubt wird) zu finden. Das ist genau die Umkehrung (Per-version; Re-volution/Umwälzung) des ursprünglichen abendländischen Kulturkonzepts.









*220916