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Sonntag, 20. November 2016

Das Schema könnte einem bekannt vorkommen

Amerikanische Konservative haben immer wieder die Meinung geäußert, daß die Republikaner - diesmal mit Donald Trump, aber die Beispiele der Vergangenheit sind zahlreich - seit vielen jahrzehnten eine bestimmte Funktion in den USA haben: Sie geben sich in den Wahlkämpfen betont konservativ und katholisch, versprechen den Katholiken alles, um dann, gewählt, nichts zu halten. Das eklatanteste Beispiel war Reagan, der seinen Wahlsieg vor allem den amerikanischen Katholiken verdankt. Die Republikaner sind deshalb aus der Praxis geschlossen jene Partei, die zwar wie die Demokraten vom Großkapital finanziert wird, aber lediglich die katholischen Stimmen neutralisieren oder instrumentalisieren soll. 

Im Kalten Krieg ist diese Bevökerungsschichte auch glatt darauf hereingefallen, die Kirche mit "dem Westen" in eins zu setzen. Ein Urkatastrophe. Denn damit war der Weg offen, daß die Politik die Linie der Kirche bestimmte. Dadurch haben sich die Katholiken sogar an der amerikanischen Außenpolitik mitschuldig gemacht, wo die katholiche Moral und Soziallehre plötzlich um des "höheren Zieles" - der Sieg über den Kommunismus verlangt ein politisch geeintes Amerika und verbietet interne Kritik - nicht mehr galt. Sie sind seither bis ins Mark korrumpiert und in sich selbst verwirrt weil dem eigentlichen Katholizismus entfremdet.

DAS hat dazu geführt, schreibt E. Michael Jones, daß die Generation der 1960er Jahren die Kirche zurecht nicht mehr als Alternative sehen konnte, denn sie war Teil des Establishments geworden. Dabei war der stärkste Grundimpuls der Protestbewegungen der 68er ein Aufstand gegen die kapitalistische Moderne, die auf Wucher aufbaut, der zutiefst dem eigentlichen katholischen Impuls (und ihrer Soziallehre) als gesellschaftliche Kraft entsprochen hätte. Aber nun fanden sie keine relevanten gesellschaftlichen Kräfte mehr, die diesen Protest in politisch wirksame Institutionalisierung übergeführt hätten.

Und das war der Hauptgrund dafür, daß sich nach und nach gezielte andere Iinteressen in die kopflose Bewegung einmischen konnten, woraufhinn prompt ein guter Teil (auch in Verzweiflung) in die Drogenproblematik abrutschte und der Rest in einen ziellosen, geistig ungeordneten und libertinen Lebensstil abrutschte und die Linke oder die ebenfalls korrumpierte Bürgerrechts- und Schwarzenbewegung als einzigen Ausweg sah. Dabei hätte es in den USA zuvor noch massive Eigenbewegungen mit "grassroots"-Charakter wie "America first" gegeben.





*270916*