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Mittwoch, 28. August 2019

Als die Welt erstmals untergegangen ist (3)

Teil 3) Wie die Sintflut abgelaufen sein könnte




Anthony Snider ging bereits 1850 (also lange vor Wegener) von einer ursprünglich zusammenhängenden Landmasse der Erde aus. Auch ihm fiel ja die offenbar wie ein Puzzle zusammenpassende Form der Kontinente auf. Und daß die zusammengehangen haben ist heute durch geologische Befunde, Topographie etc. so gut wie sicher. Damals war das unerhört. Snider ging nun davon aus, daß diese Landmasse in der Sintflut in die heute bekannten Kontinente auseinandergebrochen ist. 

Die Gruppe um Wise geht nun von dem angenommenen Aufbau der Erde aus. Die im Zentrum einen Eisen-Nickel-Kern hat.  Auf die Zusammensetzung der Erdschichte kommt man bekanntlich, wenn man die Gravitationskraft der Erde hernimmt. Wir kennen auch die Zusammensetzung der äußersten Kruste. Aus allem diesem läßt sich auf die Masse der Erde schließen. Nun ist etwas interessant: Wenn man diese bekannten Tatsachen zusammennimmt, ergibt das nicht genug Material. Die Erde muß dichter sein als die äußere Schichte. Aus seismischen Messungen, die Wellen quer durch die Erde detektieren, weiß man nun, wie dick diese inneren Schichten (um den inneren Kern schließt sich ein äußerer Kern) ungefähr sein müssen. Manche dieser Wellen (Kompressionswellen) gehen ja sogar ohne jedes Problem durch diese inneren Kerne durch. Aus anderen Wellen muß man schließen, daß der äußere Kern flüssig ist. 

Beide Kerne zusammen machen aber nur 20 Prozent der Erdmasse aus. 80 Prozent sind also Erdmantel, der auf eine Weise plastisch, also formbar ist. Anders als die an sich eher feste äußerste Kruste, die verglichen mit dem Erddurchmesser extrem dünn, einer dünnen Haut vergleichbar ist. Diese hauchdünne Kruste ist nun in der Dichte unterschieden: Als kontinentale Kruste mit einer Dicke von etwa 35 Kilometern (an Orten wie dem Himalaya aber bis zu siebzig Kilometer), und als ozeanische Kruste, über der sich das Meer befindet und die rund fünf bis acht Kilometer an Dicke mißt. Diese Kruste hat aber eine höhere Dichte. Dieser Teil sinkt also nach unten, bezogen auf das Land. Deshalb läuft auch dort das Wasser zusammen - das ist der Grund, warum wir die Meere haben, wo sie sind. Wegen des dichteren, also tieferen Niveaus der festen Erdkruste.

Geologisch gesehen sind aber die Kontinente etwas größer als die sichtbare Landfläche. Sie haben einen Sockel, der ebenfalls 130 bis 150 Meter hoch von Meer bedeckt ist. Am Ende dieser Sockel fallen sie steil zum Meeresboden hin ab, der im Schnitt 4,5 Kilometer tiefer liegt. Land und Meer sind also ziemlich deutlich geschieden, die Böden verlaufen nicht ineinander.

Wie die Sintflut begann

Die Bibel schreibt in 1 Gen. 11, daß alle Quellen der großen Urflut aufbrachen, und die Fenster des Himmels sich öffneten. Damit könnte zu Beginn der Flut die Erdkruste aufgebrochen sein. Die Forscher gehen davon aus, daß die Kruste unter dem Meeresboden anders und kälter als heute war, denn heute ist der Ozeanboden teilweise ja eher warm. Als stammte er da noch von der früheren Erdkruste, die das Wasser dann überschwemmt hat. Das Interessante ist ja, daß dort, wo der Ozeanboden heute kalt ist, auch seine Dichte größer ist als der tiefere Mantel darunter.  Wenn das auch vor der Flut der Fall war, heißt das, daß auch der Ozeanboden vor der Flut auf einem weniger dichten Krustenbereich lag. Was diese instabile Lage bewirkt hat (die eigentlich genau umgekehrt sein müßte) wissen wir nicht, möglicherweise war es nicht immer so und hat sich erst mit dem Sündenfall geändert, mit dem sich auch die Bedingungen auf der Erde geändert haben. Aber das wissen wir nicht.

Aber man kann schließen, daß zu Beginn der Sintflut siebzig Prozent der Erdoberfläche beziehungsweise des Erdbodens auf einer Kruste lag, die weniger dicht war. Normalerweise ist es umgekehrt. Man kann es sich nun vorstellen, wenn man ein Tuch auf eine Wasseroberfläche legt. Solange es ruhig bleibt, bleibt das dichtere Stoffmaterial auf dem Wasser liegen. Sobald aber eine Ecke eingetaucht wird, taucht das ganze Tuch rasch unter. So kann man es sich nun beim Ozeanboden vorstellen: Etwas hat ihn dazu gebracht, unter die Kontinentalfläche einzutauchen. Der dichtere Meeresboden begann also, sich in den weniger dichten Erduntergrund einzugraben. Was es war, das das ausgelöst hat, weiß man nicht. Vielleicht hat sich die Erde radioaktiv aufgeheizt. Vielleicht war es ein Einfluß von außerhalb der Erde, ein Komet, ein Asteroid, der diesen Abtauchprozeß (wie beim Tuch am Wasser) in Gang setzte. Es gibt auch die These, daß der Zustand der Erde insgesamt so instabil war, daß schon das Zuschlagen der Tür an der Arche diese Vorgänge in Gang setzen hätte können. Das hat immerhin gewissen Charme. Vielleicht hat auch Gott mit seinem Zeigefinger den Meeresboden untergetaucht ... ;-)

Wie auch immer, im durchgedachten Modell sind drei Dinge gleichzeitig passiert: Subduktion, Erdkrustenfluß und das Nach-oben-Drängen leichteren Materials (siehe oben). Simultan. In der Subduktion hat die Ozeankruste begonnen, in den Mantel abzutauchen. Nun kann man über materialwissenschaftliche Berechnungen aus den Materialeigenschaften etc. herausfinden, wie die Kruste sich verhält, wenn sie punktuell belastet wird. 

Morgen Teil 4) Was in den ersten 60 Tagen der Sintflut passierte