Teil 3) Wie die Sintflut abgelaufen sein könnte
Anthony
Snider ging bereits 1850 (also lange vor Wegener) von einer
ursprünglich zusammenhängenden Landmasse der Erde aus. Auch ihm fiel ja
die offenbar wie ein Puzzle zusammenpassende Form der Kontinente auf.
Und daß die zusammengehangen haben ist heute durch geologische Befunde,
Topographie etc. so gut wie sicher. Damals war das unerhört. Snider ging
nun davon aus, daß diese Landmasse in der Sintflut in die heute
bekannten Kontinente auseinandergebrochen ist.
Die Gruppe
um Wise geht nun von dem angenommenen Aufbau der Erde aus. Die im
Zentrum einen Eisen-Nickel-Kern hat. Auf die Zusammensetzung der
Erdschichte kommt man bekanntlich, wenn man die Gravitationskraft der
Erde hernimmt. Wir kennen auch die Zusammensetzung der äußersten Kruste.
Aus allem diesem läßt sich auf die Masse der Erde schließen. Nun ist
etwas interessant: Wenn man diese bekannten Tatsachen zusammennimmt,
ergibt das nicht genug Material. Die Erde muß dichter sein als die
äußere Schichte. Aus seismischen Messungen, die Wellen quer durch die
Erde detektieren, weiß man nun, wie dick diese inneren Schichten (um den
inneren Kern schließt sich ein äußerer Kern) ungefähr sein müssen.
Manche dieser Wellen (Kompressionswellen) gehen ja sogar ohne jedes
Problem durch diese inneren Kerne durch. Aus anderen Wellen muß man
schließen, daß der äußere Kern flüssig ist.
Beide Kerne
zusammen machen aber nur 20 Prozent der Erdmasse aus. 80 Prozent sind also
Erdmantel, der auf eine Weise plastisch, also formbar ist. Anders als
die an sich eher feste äußerste Kruste, die verglichen mit dem
Erddurchmesser extrem dünn, einer dünnen Haut vergleichbar ist. Diese
hauchdünne Kruste ist nun in der Dichte unterschieden: Als kontinentale
Kruste mit einer Dicke von etwa 35 Kilometern (an Orten wie dem Himalaya
aber bis zu siebzig Kilometer), und als ozeanische Kruste, über der sich das Meer
befindet und die rund fünf bis acht Kilometer an Dicke mißt. Diese Kruste hat
aber eine höhere Dichte. Dieser Teil sinkt also nach unten, bezogen auf
das Land. Deshalb läuft auch dort das Wasser zusammen - das ist der
Grund, warum wir die Meere haben, wo sie sind. Wegen des dichteren, also
tieferen Niveaus der festen Erdkruste.
Geologisch
gesehen sind aber die Kontinente etwas größer als die sichtbare
Landfläche. Sie haben einen Sockel, der ebenfalls 130 bis 150 Meter hoch
von Meer bedeckt ist. Am Ende dieser Sockel fallen sie steil zum
Meeresboden hin ab, der im Schnitt 4,5 Kilometer tiefer liegt. Land und
Meer sind also ziemlich deutlich geschieden, die Böden verlaufen nicht
ineinander.
Wie die Sintflut begann
Die Bibel schreibt in 1 Gen. 11, daß alle Quellen der großen Urflut aufbrachen, und die Fenster des Himmels sich öffneten.
Damit könnte zu Beginn der Flut die Erdkruste aufgebrochen sein. Die
Forscher gehen davon aus, daß die Kruste unter dem Meeresboden anders
und kälter als heute war, denn heute ist der Ozeanboden teilweise ja eher
warm. Als stammte er da noch von der früheren Erdkruste, die das Wasser
dann überschwemmt hat. Das Interessante ist ja, daß dort, wo der
Ozeanboden heute kalt ist, auch seine Dichte größer ist als der tiefere
Mantel darunter. Wenn das auch vor der Flut der Fall war, heißt das, daß
auch der Ozeanboden vor der Flut auf einem weniger dichten
Krustenbereich lag. Was diese instabile Lage bewirkt hat (die eigentlich
genau umgekehrt sein müßte) wissen wir nicht, möglicherweise war es
nicht immer so und hat sich erst mit dem Sündenfall geändert, mit dem
sich auch die Bedingungen auf der Erde geändert haben. Aber das
wissen wir nicht.
Aber man kann schließen, daß zu
Beginn der Sintflut siebzig Prozent der Erdoberfläche beziehungsweise des Erdbodens auf einer
Kruste lag, die weniger dicht war. Normalerweise ist es umgekehrt.
Man kann es sich nun vorstellen, wenn man ein Tuch auf eine
Wasseroberfläche legt. Solange es ruhig bleibt, bleibt das dichtere
Stoffmaterial auf dem Wasser liegen. Sobald aber eine Ecke eingetaucht
wird, taucht das ganze Tuch rasch unter. So kann man es sich nun beim
Ozeanboden vorstellen: Etwas hat ihn dazu gebracht, unter die
Kontinentalfläche einzutauchen. Der dichtere Meeresboden begann also,
sich in den weniger dichten Erduntergrund einzugraben. Was es war, das
das ausgelöst hat, weiß man nicht. Vielleicht hat sich die Erde
radioaktiv aufgeheizt. Vielleicht war es ein Einfluß von außerhalb der
Erde, ein Komet, ein Asteroid, der diesen Abtauchprozeß (wie beim Tuch
am Wasser) in Gang setzte. Es gibt auch die These, daß der Zustand der
Erde insgesamt so instabil war, daß schon das Zuschlagen der Tür an der
Arche diese Vorgänge in Gang setzen hätte können. Das hat immerhin
gewissen Charme. Vielleicht hat auch Gott mit seinem Zeigefinger den
Meeresboden untergetaucht ... ;-)
Wie auch immer, im
durchgedachten Modell sind drei Dinge gleichzeitig passiert: Subduktion,
Erdkrustenfluß und das Nach-oben-Drängen leichteren Materials (siehe oben).
Simultan. In der Subduktion hat die Ozeankruste begonnen, in den Mantel
abzutauchen. Nun kann man über materialwissenschaftliche Berechnungen aus
den Materialeigenschaften etc. herausfinden, wie die Kruste sich
verhält, wenn sie punktuell belastet wird.
Morgen Teil 4) Was in den ersten 60 Tagen der Sintflut passierte
*300619*
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