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Samstag, 17. August 2019

Dank den Vätern Österreichs! (2)


Teil 2) Sedet ad dexteram patris



Die Bestellung einer Frau zur Frau Bundeskanzler (denn so war es ja wohl gemeint?! oder wird hier stillschweigend eine neue Republik, an der Verfassung vorbei, auf der Grundlage der üblichen links-grünen Begriffsvergewaltigung durchgeführt?*) gibt der Sache dennoch einen fast versöhnlich stimmenden Charme, den man fast mit der Hegelschen "List der Vernunft" begründen könnte: Da wollte jemand etwas Revolutionäres schaffen und hat das älteste, in allen deutschen Völkern (siehe Grimms "Germanisches Recht" etc.) verwurzelte Recht angerufen, das es gibt. Würde Van der Bellen nach persönlicher Leistung beurteilt, müßte er sein Amt gar damit bestreiten, würde Österreich kurz vor der Hölle stehen und an den Sünden eines Menschen als Haupt durch Sühne und Stellvertretungsverbundenheit leiden, der sich die Hölle redlich verdient hat.

Die Handschrift verblödeter Grüner trägt die Regierung nämlich freilich dennoch. In der Betonung von "Fachkompetenz".* Als gäbe es eine Sachkompetenz in einer Regierung, die NICHT politisch (also: logos-, sinnorientiert, also in ein sittlich-persönliches, wertbezogenes Bild eingebettet) wäre. Das sind bestenfalls die Vorstellungen eines zeitgeistversoffenen, postmodernen Konstruktivisten. Aber lassen wir das, seien wir froh, daß nicht Schlimmeres passiert ist.

Wobei man nervös werden kann. Eine der ersten Stellungahmen der neuen Bundeskanzler-Sitzhalterin lautete, daß sie das Ziel der Österreicher in einem "toleranten" Staat sehe. Angeblich eine uns sogar "Toleranz". Man meint schon, eine Folge der Serie verpaßt zu haben: Was? Ein tolerantes Österreich sei des VdZ Ziel?

Nein, werte Dame, das ist Pruntzgequatsche von pseudointellektuellen Liberalismus-Schmarotzern wie Alexander Kissler, die ihre rückgratlose Kriecherei in schwülstigen Sträußen von Zeitgeistprimeln verstecken und nachmittags um drei herumlaufen und allen grinsend erklären, wie der Witz gemeint war, den jemand um acht Uhr zum Frühstück gemacht hat. Wobei eh schon wissen: "Toleranz'" klingt natürlich immer klug. Ist aber das Geschwafel von Rumpflaufsimpeln. Nein, werte Dame, sinnloses Gequatsche - "Toleranz" - kann KEIN Volk einen, tun Sie nun nicht auf "Politikerin" machen. Auch nicht diese Zusammenwürfelung von Siedlern, die ihre Stämme und Wurzeln verlassen haben, um sich einem Territorialrecht (statt Personalrecht) zu unterstellen.

Aber genau das, genau das spricht für die Verfassung Österreichs: Die Struktur ist so stark, daß es auf die Personen gar nicht ankommt. Und DAS ist das Wesen der Monarchie, der einzigen (sic!) Grundverfaßtheit eines Volkes. Wehe einem Volk, das auf die Qualität oder "Kompetenz" von Menschen aufgebaut ist. Das gibt es nur bei Gott selbst, der das Sein - also die Struktur - selbst IST. Die Berufung auf persönliche Abstammung etwa wird immer dort heidnisch und damit unbeholfen und größenwahnsinnig, wo sie sich auf weltimmanente Belange (körperliche Abstammung, genetische Vererbung und ähnliches) beruft.**

Bleibt noch ehrlich zuzugeben, daß dieser Grüne am Präsidentenstuhl Österreichs³ doch Anzeichen zeigt, vom Amt geprägt worden zu sein. So ganz kann ihm auch der VdZ nicht gewisse Austriazität absprechen, die er angenommen zu haben scheint. Und sein seniles Gehabe hat auch mancher andere mit dem alten Kaiser Franz Josef I. verglichen.  Nicht zuletzt sei der hier sogar positiv zitiert, denn was er über "den Österreicher" sagt, zeigt zumindest, daß er sich vorstellen kann, wie das ist. Wir zitieren hier die Zeitung "Österreich":

Darüber hinaus betonte Van der Bellen, man könne in derartigen Situationen auch auf "das typisch Österreichische" aufbauen: Der erste Punkt dabei sei die Zuversicht - "auf gut Österreichisch: 'Na, das mach' ma schon, das krieg' ma schon hin', diese grundsätzliche Einstellung", so der Präsident. Es gelte, die positive Chance zu sehen. Zweitens verstehe er darunter den Mut, wie er mit Verweis auf die Bundeshymne sagte ("mutig in die neuen Zeiten"). Und das dritte Wesentliche sei es, im Gespräch zu bleiben. "Auf gut Österreichisch: 'Beim Reden kommen die Leut zsamm. Man setzt sich zusammen und diskutiert das aus. Gerade in den letzten Tagen und Stunden wurde das wieder sehr schön unter Beweis gestellt", sagte der Präsident.

Da ist schon was Wahres dran, aber auch das, warum man die Österreicher manchmal verwünschen könnte und am liebsten den Weltrekord im Dauerkotzen bräche ... Man sagt nicht zu Unrecht: In Deutschland ist die Lage ernst, aber nicht hoffnungslos. In Österreich hingegen hoffnungslos, aber nicht ernst. Also beruhigen wir uns in Zeiten, wo plötzlich Bundespräsident und Bundeskanzler allen Österreichern erklären, wie sie eigentlich sind, und was sie wollen, ohne davon zu wissen.


Die Menschen, die sich hier nach dem Rückzug der Römer im 5. Jahrhundert angesiedelt haben, in erster Linie Bayern, Rheinländer (Adel!), Franken, Schwaben, zusammen mit einem Grundstock an Kelten, zurückgebliebenen Römern ("Walchen") und einigen Resten von Bergslawenstämmen, haben gelernt, sich mit vielen Einflüssen und Spannungen zu arrangieren. Das gibt dem Österreicher etwas Elastisches, das den übrigen deutschen Völkern, vor allem aber den Preußen, leider oft fehlt.

Aber noch etwas, und zwar genau deshalb: Die österreichische Verfaßtheit ist eine Struktur, die - das ist das vielleicht Interessanteste an der gegenwärtigen österreichischen Verfassung - eine Reinstallierung eines (konstitutionellen) Monarchen im Rahmen der bestehenden Rechtsordnung MÖGLICH machen würde. Und das vermittelt doch ein gerüttelt Maß an Hoffnung?

Dank den Vätern!

Für den 132. Geburtstag des letzten Kaisers von Österreich, sel. Karl I., als sel. Karoly IV. auch letzter König von Ungarn, in die Artikelplanung dieses Blog gestellt.


Morgen Teil 3) Exkursartige Anmerkungen
Nebensächlichkeiten? Hauptsachen!

*Bitte, Leute, für wie dumm müssen wir gehalten werden ... ? Die jetzige "Bundeskanzlerin" ist ÖVP-wahltaktisch gewählt. Sie hat der vorhersehbaren Spitzenkandidatin der SPÖ, einer Frau, die mit dem Slogan angetreten ist (im Grunde allein Ausweis unendlicher Vertrotteltheit), "erste Bundeskanzlerin der Republik" zu werden, schon im Vorfeld zerstört. Wenn die SPÖ-Vorsitzende Pamela (wohl in der Kindheit zu viel Dallas gesehen? mit diesen Fernsehprodukt-Generationen haben wir es allmählich zu tun!) Rendi-Wagner (ein Doppelname bei einer Frau ist allein schon ein Grund für Ausschließung aus jeder ordentlichen Gesellschaft; soll im Fischerhüttlein achtzehn Kilometer flußaufwärts wohnen, wir bringen ihr zweimal wöchentlich Kartoffelsuppe; wer wählt Menschen, die keine Identität haben, sondern Federn im Wind sind?) das nun in den Wahlkampf wirft, wird sie nur noch Lächerlichkeit ernten. Herrschaften, seid Ihr wirklich dem Plumpsmärchen aufgesessen, es gehe hier um "Persönlichkeiten", nämlich um "Sebastian Kurz"? Dann handelt danach. Er ist das, als was er aussieht: Ein Ohrwaschelkaktus.