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Donnerstag, 15. August 2019

Es braucht vor allem Geduld

Der VdZ gesteht, daß er sich mit diesem Aspekt der "amerikanischen Art und Weise" kaum anfreunden kann. Einem Aspekt des "offen über sich reden"*, und sei es für eine "gute Sache". Wie es Roosh V tut, der auf spektakuläre Weise sein Leben geändert hat, als er das erste Mal E. Michael Jones in einem Podcast hörte und mit einem Male etwas begriff. Roosh ist ein Buchautor, dessen Bücher sich millionenfach verkauft haben.

In denen er beschrieben hat, wie er Frauen rund um den Erdkreis flachgelegt hat. Er war vermutlich einer der größten Don Juans der aktuellen Geschichte, und hat mit hunderten, ja tausenden Frauen geschlafen. Und diese Erfahrungen in seinen Büchern ausgebreitet. Das verkaufte sich wie "frische Brötchen". Mittlerweile hat er zwei Drittel dieser Bücher vom Markt genommen, denn er schämt sich heute dafür.

Er trat der orthodoxen Kirche (wieder) bei, weil das die Kirche seiner Mutter war, und stellte sein Leben von heute auf morgen um. Sehr zur Enttäuschung, oft genug Häme eines großen Teiles seines früheren Publikums. Aber er hat binnen kurzer Zeit ein neues Publikum gewonnen. Und tourt derzeit mit einer Vortragsreise durch die USA, wo er in einem auf drei Tage ausbaubaren Event - Abendessen, Vorträge, Spaziergänge - den Menschen erklärt, was mit ihm passiert ist, und warum er seine Auffassungen so radikal verändert hat.

Denn er hat erkannt, wie leer das Leben war, das er geführt hat. Er hat erkannt, daß ihn alle diese in den Augen der meisten Menschen heute so bewunderten Abenteuer als Womanizer zu nichts geführt haben, das er nun in Händen halten könnte. Er stellte fest, daß er mit seinen vierzig Jahren KEIN LEBEN hatte. Keine Familie, nichts von dem, das er sich eigentlich wünschte, das zu entdecken er aber so lange gebraucht hatte. Er hat erkannt, daß er der Lügenpropaganda auf den Leim gegangen ist, die in der sexuellen Befreiung das Glück verheißt. Das stimmt alles nicht!

Heute will Roosh nur noch eines: Eine Ehe, eine stabile Verbindung, stabile soziale Beziehungen, und vor allem Kinder. Wobei er als Mann wenigstens keine biologische Uhr ticken hat, wenn er eine jüngere Frau heiratet. Die er erst aber einmal finden muß, denn das, so sagt er an anderer Stelle, ist heute wirklich nicht mehr leicht. Die meisten Frauen sind noch mehr als er es je war im tiefen Bann einer Ideologie, die sie in einem falschen, irrigen angeblichen Selbsterfüllungsstreben leer saugt, bis es zu spät ist. Wenn man eine ernsthafte Bindung, eine Ehe, eine Familie will, so Roosh, wird es immer schwieriger, eine Frau zu finden, die darin mitzieht.

In einem kurzen Audio-Podcast bringt E. Michael Jones sein Statement, das er, als er Roosh auf einer dieser Stationen, in Chicago, besucht hat, auf dessen Bitten hin, als Einleitung gemacht hat. Jones weist darauf hin, daß ihn bei Roosh etwas beeindruckt hat, das sich von so manchem, was er bei "Bekehrungen" erlebt hat, unterscheidet. Roosh sei wirklich und ernsthaft darum bemüht, sein Leben zu ändern. Aber anders also so viele, die heute schwer sündigen und das als falsch erkennen, und ab morgen als heilige Prediger des Richtigen auftreten und allen anderen erklären, was diese falsch machen, weiß Roosh, daß es mit dem Erkennen des Falschen alleine nicht getan ist. Daß nun die ernste Arbeit beginnt.

Denn die Sünde ist wie ein Pfeil. Den man herausziehen kann, gewiß, der aber eine große Wunde hinterläßt. Und diese Wunde muß heilen! Und sie hatte auch Folgen, die heilen müssen, ja für die man unter Umständen auch Sühne leisten muß, neben dem, daß man wieder gut gemacht hat, was wieder gut zu machen war. Das alles braucht also seine Zeit, und die kann man nicht abkürzen. Es braucht Geduld und Beharrlichkeit, und vor allem die ständige Suche der Gnade in den Sakramenten. Erst so baut sich allmählich die Basis eines Menschen um, und er entwickelt eine Haltung, die sich dauerhaft von der Sünde ab und dem Guten, in der Gnade, zuwendet.

Vor vielen Jahren hatte der VdZ einen dann zum langjährigen Beichtvater gewordenen, mittlerweile verstorbenen Mönch und Priester gefragt, was man tun müsse, um heilig zu werden, denn das wolle er. Die Antwort kam schnell. "Geduld haben!"

Aktueller Hinweis: Nachdem neuerlich sämtliche Videos von E. Michael Jones auf Yotube gesperrt wurden, bringen wir den Link zu seiner Webseite CultureWars.com, wo sämtliche Videos abrufbar sind.




Hier noch das erste direkte Gespräch, daß Roosh V und E. Michael Jones im Garten des letzteren geführt haben, in dem sie sich zwei Tage vor dem Vortrag in Chicago erstmals persönlich getroffen hatten.




*Der Vorbehalt des VdZ läßt sich kurz zusammenfassen: Es fehlt dieser "Öffnung" das Wichtigste, ja das Essentiellste, was das Menschsein überhaupt ausmacht, und damit auch das, was Heiligkeit bedingt - Persönlichkeit. Menschsein heißt Persönlichkeit zu sein, also in der Selbstüberschreitung sich dem Wahren zuzuwenden. Es braucht also Ort. Jeder begegnet dem anderen "als jemand", und innerhalb dieses Jemand-sein liegt die Begegnung selbst. Darauf verzichten zu wollen heißt, sich dieser Persönlichkeit aber zu begeben. Das kann man dem Beichtvater gegenüber, das kann man Gott gegenüber, aber allen anderen Menschen gegenüber NICHT. Dort aber, innerhalb des Figurenspieles, innerhalb der Begegnung von integren Persönlichkeiten (als Identitäten), würde erst alles Sühnen, alles Kreuz tragen beginnen. Sonst bleibt alles tatsächlich (und Jones nimmt darauf Bezug) lediglich ein und derselbe Akt des Narzißmus, der VOR der "Bekehrung" dominierte. Man hat sie nur umgefärbt.