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Freitag, 9. August 2019

Nachbemerkung zur Produktivität von Volkswirtschaften (2)

2. Teil)



Aber das entspricht auch der Erfahrung, die wir alle machen: Seit Jahrzehnten wird uns eingeredet, daß wir durch die Zunahme des Technikeinsatzes paradiesischen Zuständen entgegengehen. Immer mehr Freizeit wird steigenden Einkommen gegenüberstehen. Doch was erleben wir? WIR HABEN IMMER WENIGER ZEIT. Die Bewältigung unserer Lebensweisen nimmt uns immer totaler in Anspruch. Dieselben Effekte - Lebenszufriedenheit, Glück, Wohlleben, Bildung, etc. etc. - benötigen immer mehr Einsatz, also Arbeit, also Zeit. Das einzige, was wuchs, waren die Mittel und Methoden, uns auf ein besseres Morgen zu vertrösten, oder uns Ersatzwege zu suchen, in denen wir uns und der Welt "Erfüllung" vormachen können. Drogen, Unterhaltungsindustrie oder Sexuelle Befreiung, vor allem aber auch die Medien und social media gehören in diese Reihe der Betrachtung.

Auf einer anderen Ebene drückt sich das auch im nötigen Einsatz von Energie aus. Auch hier haben wir gute Beispiele, man nehme die Energiewende. Wir wollen zwar mehr oder weniger dieselben Nutzeneffekte (Mobilität, Geräte, Kommunikationsmittel etc.), aber wir wollen sie mit der Verbannung häßlich empfundener Nebeneffekte (Kohle und Öl ist dreckig, Atomkraft bedrohlich) verbinden.

Der Effekt? Um denselben Nutzen (Effekt, wovon sich Effizienz ableitet) zu erzielen, setzen wir das Doppelte an Arbeit und Energie ein. Die Energiewende, die Klimarettung zeigt deshalb folgerichtig, daß der Gesamtenergiebedarf steigt und steigt, und daß die Herstellung dieser Energie gigantische Kollateralschäden und Lebenseinbußen mit sich bringt. In dem Fall, weil wir einen bestimmten Effekt, ein bestimmtes Produkt also unbedingt wollen. Die letztlich sogar auf die Auslöschung der Menschen als "Feinde der Welt" hinausläuft, so schaut es nämlich in Wahrheit aus.

Wovon wird diese Energiewende wirklich angetrieben? Vom alten Menschheitstraum des perpetuum mobile, der Maschine also, die mehr Energie liefert als man hineinsteckt. Und das ist unmöglich, das widerspricht einem der Grundgesetze, die wir in der Natur als unumstößlich und beherrschend sehen. Die Energiewende ist der sagenhafte und einzigartige Versuch, die Lebensqualität in einer Volkswirtschaft dadurch zu steigern, indem man bewußt deren Effizienz verringert. Und wodurch? Durch noch mehr Technikeinsatz, also durch noch mehr Energieverbrauch. Deshalb sind die wenigstens noch ehrlich, die gleich sagen, daß sie ein Leben wie vor zweihundert Jahren bevorzugen. Denn warum nicht? Darüber kann man doch reden? Und der VdZ wäre dem nicht einmal abgeneigt, wäre es ... realistisch.**

Und so typisch für die oben gesprochene Verschiebung von "häßlichen Nebenwirkungen" auf andere Erdteile, daß es schon fast platt wirkt, ist der Hinweis auf den Zusammenhang E-Autos hier - brutalste Menschenausbeutung (und Umweltzerstörung) bei der Rohstoffgewinnung in Afrika dort. So daß die Gesamtbilanz von Elektro-Autos sowohl energietechnisch wie auch moralisch wahrhaft schauderlich und ein Musterbeispiel dafür ist, wie wir uns bei der Effizienz als volkswirtschaftliche Bedingung einer Kreditwirtschaft in die eigene Tasche lügen. 

Das entlarvt das wahre Gesicht des Ökologismus in unseren Ländern: Als Fratze eines eiskalten Zynismus. Er verstärkt genau das, was uns ohnehin bereits zerstört, und gibt irrationale Wunschträume vor, die lokal gar nicht mehr zu lösen wären (Energie, oder Recycling), gehen also vom Regionalen weg (auch wenn das Gegenteil behauptet wird, das ist nur das Umhängen einer Regionalmaske über eine totale Entwurzelung). 

So erklärt sich noch eindringlicher, daß die Global Player weltweit längst auf diesen Zug aufgesprungen sind, ja wenn die Vermutungen mancher stimmen, diesen Ökologismus selbst initiiert haben. Er ist das perfekte Vehikel.

Und so nebenbei wird eine Scheinwirtschaft aufgebaut (E-Autos, volatile Energie usw. usf.), die genau zu jenen Faktoren gehört, die unsere Volkswirtschaft und damit unser Geld völlig entwerten, den Crash also noch gewaltiger ausfallen lassen werden, der unweigerlich bevorsteht und nur eine Frage der Zeit ist. Die Öko-Wirtschaft gehört somit zu jenen MMT (Moderne Geldtheorie)-Faktoren, die in bloßer kreditbasierten Geldvermehrung ohne Wert tatsächlich Wirtschaft zu erblicken behaupten. Aber das ist alles eine Fata Morgana, mit der sich manche frohrechnen.


Morgen Teil 3)


**Daß genau das aus anderen Gründen auf uns zukommen könnte, diesmal aber unbeabsichtigt und mit noch größeren Kollateralschäden - denn es wäre dann nicht eine Wiedergeburt mittelalterlicher(er) Kultur (das geht gar nicht, man kann nicht Geschichte einfach auslöschen) sondern ein Rückfall in Elend und Primitivität - ist ein anderes Kapitel.