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Freitag, 2. August 2019

Klimawandel als Problem Deutschlands (2)

Teil 2) Die Kreise schließen sich



Aber noch eine Verbindungslinie läßt sich mittlerweile ziehen. Was sich in der absurden Energiewende zeigt, ist gar nicht so absurd. Sondern dieser Politik liegt - ob bewußt oder nicht, spielt keine Rolle - in derselben Linie wie das, was sich für die Staaten und Finanzwirtschaft des Westens mehr und mehr als einziger "Ausweg" zeigt: Die Modern Monetary Theory (MMT), die Moderne Geldtheorie. Die von einem völlig neuen Geldbegriff ausgeht! Der übrigens schon im ehemaligen Kommunismus vorbereitet und vorexerziert war.

Was heißt das? Sowohl die Energiewende, der der Klimawahn als Grundlage dient, als auch die Finanzgebarung der Staaten geht nicht mehr davon aus, daß Geld (und Energie als Form von Geld, denn Geld ist nur relevant in Bezug auf Tauschware) keine reale Fundierung im Menschen hat. Was heißt das? 

Der Energiewende liegt - und das kann man mittlerweile unverblümt sagen - der Gedanke zugrunde, daß sich Energie ohne Rücksicht auf Effizienz per Verdoppelung der Kosten hervorragend zur Erzeugung einer Schein- oder Pseudowirtschaft eignet. (Dasselbe läßt sich auch über die zahllosen, staatlich finanzierten Pseudowissenschaften sagen, wie Klima, Gender, Psychologie, Soziologie á la Foucault, "moderne, das heißt moral- und nicht sachgetriebene Wissenschaft", etc. etc.) Die Energiewende ist die Schaffung eines künstlichen Problems, das aber durch seinen Finanzbedarf so etwas wie eine zweite, künstliche Wirtschaft schafft. 

Die eines tut, und hier trifft es sich perfekt mit der modernen Geldtheorie:  Sie bringt Geld in Umlauf. Sie tut genau das, was seinerzeit der österreichische Bundeskanzler angesichts des bis zur Privatisierung schwer defizitären Stahlwerkes VOEST (mit über 100.000 Arbeitern) sagte: "Lieber eine Milliarde Schulden, als 50.000 Arbeitslose." Am Ende hatte er natürlich beides.

Geld wird nicht mehr in seinem Wesen begriffen, das ist das Problem. Es ist ein Tauschmedium, das im Letzten IMMER in menschlicher Arbeit seinen Wert hat. Nur als Leistungsversprechen "entsteht" es, und nur so kann und darf es entstehen. Der Staat hat deshalb nur dafür zu sorgen, daß es keine Hindernisse in der wertadäquaten Entstehung und seinem Umlauf vorfindet. Er darf aber niemals Geld "machen". 

Genau das tut nun aber die Modern Monetary Theory. Sie geht nicht mehr davon aus, daß jeder staatliche Geldbedarf ebenfalls in der Leistung der Bürger gründen muß. Die mit der Übernahme von übergreifenden Aufgaben - Militär, Verwaltung, gewisse Infrastruktur meinetwegen, vor allem aber (!) Repräsentanz (als die zweite geistige Quelle eines Volkes) - die Bürger über Steuern deshalb enteignen darf und muß, weil in Wahrheit diese staatlichen Aufgaben den Arbeitslohn des Bürgers nicht schmälern, sondern im Endeffekt sogar erhöhen, weil sie ihm Leistungen zu beziehen ermöglichen, die ihm selbst dienen. 

Die Modern Monetary Theory geht davon aus, daß der Staat mit dem in Umlauf gebrachten Geld selbst Wirtschaft generieren kann. Und das ist der fundamentale Irrtum dabei. Denn Wirtschaften heißt, daß Menschen ihr Leben und ihren Lebenssinn durch Arbeit und Werk verwirklichen (Werk hat dieselbe Sprachwurzel wie Wirk-lichkeit) Geld kommt ins Spiel, weil der Austausch solcher Leistungen wesentlich erleichtert wird, wenn man ein Medium zwischenschaltet. Deshalb ist Geld so alt wie die Menschheit. Jemand, der einen Stuhl herstellt, braucht Eier und Brot. 

Um die Tauschfähigkeit zu erleichtern finden die Anbieter beider Seiten nun Übereinkunft, daß sie ein Medium tauschen, dem sie beide ihre Wertschätzung entgegenbringen, das in gewissem Sinn also ein Spiegel von "Wert" ist. (Und das ist deshalb sehr oft Gold gewesen, weil Gold für alle einen hohen kultischen Wert hatte. Dasselbe kann man von Muscheln oder Weihrauch sagen, beides historisch bekannte Geldformen. Oder wie bei uns nach 1945 von Zigaretten, auf ihre Weise quasi-religiös durch die hohe Abhängigkeit.)

Die übergeordnete Einheit, der man gewisse Aufgaben abtritt, die man selber nicht oder nicht einfach leisten kann, wie Verteidigung, oder der Verkehr mit Nachbarstaaten (Diplomatie), hat das Recht, von diesem Medium, von diesem Wert diese Leistungen zu beziehen. Der Steuerzahler, also der Arbeiter, der Leistende, hat nunmehr ja davon auch einen (durchaus geldwerten) Vorteil.

Dabei geht es nicht um Nutzen. Es geht um Sinn! Denn man müßte es sogar darauf zuspitzen: Arbeit schafft deshalb Wert, weil sie die Realisierung von Sinn ist. Es ist damit zuallererst also der Sinn, der Wert schafft. In der MMT genauso wie in der Energiewende geht es eben nicht um Sinn, sondern um Nutzen. Der "Sinn", der beiden umgehängt wird, ist in Wahrheit Nutzen. Diese Sünde (über Moralisierung) der Begriffsvertäuschung kann man beiden Theorien am allerwenigsten verzeihen.

Denn Sinn gibt es nur in Zusammenhang mit logos, also der inneren Grammatik der Welt und der Dinge. Und der ist in sich Gestalt, Schönheit und die Schönheit der Wahrheit. Und eiderdautz: Zufällig hat der Sinn auch den größten Nutzen ... weil er sich der Gesamtgestalt einfügt, und damit offen ist für das Wunder, das jedes "Funktionieren" eines Ganzen ist. Der Unsinn der Energiewende hat sich deshalb von allem Anfang an darin gezeigt, daß sie unsere Länder verhäßlicht, verschandelt, ja uns den ersten Einordnungsboden der Verwurzelung in einem Außen raubt - die Landschaft.

Wenn Geld diese Rückbindung an die Arbeit - und damit an Wert - verliert, wenn es zum Eigenwert wird, funktioniert das nur so lange, wie es "keiner merkt". Buchstäblich! So lange keiner merkt, daß hinter diesem "Geld" gar keine Arbeit, kein Arbeitsversprechen mehr steht. Spätestens ab da kommt es zur Inflation, und eine Währung (die auf eine Volkswirtschaft bezogene Form von Geld) bricht zusammen. Aber das ist keine Frage, wieviel Geld in Umlauf ist! Sondern ob dieses Geld von Arbeit gedeckt ist. 

Das ist bei uns schon lange nicht mehr der Fall. Es gibt viel zu viel Geld! Geld das keinen Sinn hat, also am Sinn (logos) nicht teilhat. Das damit selbstverständlich bewirkt, daß Lebensbedingungen eintreten, durch Geld gehebelt, die dem Arbeitenden sogar das Leben erschweren, weil ein falscher erster Schritt nicht mehr den Ausfluß eines Ganzen (nur noch einer Summe) zu erwirken vermag.


Morgen Teil 3) Nichts Gutes läßt sich durch schlechte,
also dem Gut widersprechende Mittel erreichen. 
Niemals heiligt der Zweck die Mittel.