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Samstag, 10. August 2019

Ein Sittenbild

Was auf diesem Video zu sehen ist, erschließt sich nicht auf den ersten Blick. Es fehlt einem wohl die Phantasie dafür. Aber Frontex, die EU-Einheit, die das Flüchtlingschaos im Mittelmeer ordnen soll, hat hier in einem Zusammenschnitt das Ergebnis einer achtstündigen Beobachtung des Treibens rund um "Flüchtlinge" und Schlepper präsentiert. Und es wohl exemplarisch gemeint hat: Als nächste Stufe in einem riesigen Geschäft, das nur funktioniert, weil es so viele Idioten in Europa gibt.

Was ist zu sehen? Ein Schiff hat ein Holzboot im Schlepptau und fährt von Afrika aus Richtung Europa (Italien). Etliche Seemeilen vor Lampedusa, der italienischen Insel, deren Bewohner es auch schon längt satt haben, Anlauf- und Unterbringungsstation für illegale Einwandernde zu sein, passiert dann etwas Seltsames. Plötzlich tauchen aus dem Schiffsinneren rund siebzig "Flüchtlinge" auf, die auf das Holztschenakel umsteigen. Nur wenige haben eine Rettungsweste. Dann fährt das Mutterschiff davon, wohl um die nächste Fracht auf See zu bringen.

Das armselige und überladene Holzboot aber nimmt nun Kurs auf Lampedusa, riskiert dabei durchaus nicht unabsichtlich, auch in Seenot zu geraten, um dann gerettet zu werden. Denn fortan gilt das Schicksal seiner Insassen als Beispiel für den verzweifelten Kampf armer Flüchtlinge ums Überleben, das sie samt einer gloriosen Zukunft von den gnadenüberschwellenden Europäern erwarten. Die dann hier die Trommeln schlagen, weil es doch darum gehe, "menschlich" zu handeln und den Ärmsten der Armen zu "helfen".

Schlepperwesen pur. Da amüsiert es nur noch zusätzlich, wenn man liest, daß Frontex die Herkunft der Migranten (natürlich vorwiegend junge Männer) aus diesem Boot mit Bangladesch, Libyen und Marokko angibt. 

Das ist aber der Stoff, aus dem die Heiligen dieser Tage geschnitzt sind. Die offenbar Heiligkeit von Lächerlichkeit nicht mehr zu scheiden wissen. Jenem Stoff, aus dem ein horribler Prozentsatz unserer Bevölkerungen bereits geschnitzt sind. Offenbar bestehen Zusammenhänge zwischen der Selbst-Heiligsprechung und oft genug schon krimineller Dummheit.

Denn die sieben Besatzungsmitglieder des Schiffes wurden natürlich verhaftet und der Menschenschlepperei angeklagt. Was mit den "Flüchtlingen" geschah, ist von Frontex nicht überliefert worden.