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Donnerstag, 8. August 2019

Weil man ein Leben will

Dieses Gespräch mit E. Michael Jones findet sich hier vor allem wegen eines Satzes, den der Amerikaner an einer Stelle ausspricht. Von welcher er berichtet, daß er selbst der 1968er-Generation angehört und angehört hat. Wäre seine persönliche Geschichte auch nur ein wenig anders gelaufen, so wäre er heute sehr wahrscheinlich ein alleinstehender oder dreimal geschiedener linker Literaturprofessor an einer linken (ehemals katholischen) Universität und würde akademistische Aufsätze über Nathaniel Hawthorne schreiben.

Aber da ist ihm etwas passiert: Er hat seine (spätere) Frau kennengelernt (mit der er sogar noch in Woodstock war). Und mit einem Mal ist ihm etwas aufgestiegen. Daß mit der Übernahme von Verantwortung für sie und das bald kommende Kind erst das verbunden ist, worum es gerade dieser 68er-Bewegung, die in ihrem Grundanliegen zuerst einmal eine Gegenwehr gegen die Entwurzelung der Menschen durch social engineering war, die nicht als dumpfe Konsumenten enden wollten, die abends vor der Glotze hocken und zweimal im Jahr in Urlaubsressorts nach Florida fahren, die also in den Anfängen sehr richtig lag, gegangen ist: UM EIN LEBEN. Jones hat sein Leben damals geändert, WEIL ER EIN LEBEN WOLLTE. 

Und das unterscheidet ihn von so vielen, die im Strom dieser revolutionären Bewegungen geblieben sind. Die nämlich KEIN Leben haben. Die heute einsame ältere oder alte Leute sind, die, wenn sie auf ihr Leben blicken außer einigen flüchtigen Erlebnissen nichts in ihren Händen halten. Kein vitales soziales Umfeld, keine oder kaum Kinder, keine Enkelkinder, nichts von alledem, was damit verbunden ist. Ein Haus für viele, die Sorge um die Nächsten, Freude und Leid, Treue und Solidarität, Pflicht und Erfüllung, Solidarität und Beistand, Integrität und konkrete Ziele, Haltungen und freies, vertrauensvolles Reden, fröhliche Feier und Zufriedenheit, ja sogar Wohlstand durch gemeinschaftliches Wirken an ein und demselben Ziel.  

Ein Leben also, das von der Sorge für den anderen bestimmt ist.

Erst das ist es, was man als "Leben" bezeichnen kann.


Aktueller Hinweis: Nachdem immer wieder sämtliche Videos von E. Michael Jones auf Yotube gesperrt wurden, bringen wir den Link zu seiner Webseite CultureWars.com, wo sämtliche Videos abrufbar sind.