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Sonntag, 4. August 2019

Volk ist Annahme in Vaterschaft

Um diesen Punkt, der vor einigen Wochen - in Zusammenhang mit der Behauptung, daß "Volk Gottes" im Sinne einer "Blutslinie" zu verstehen sei - hier bereits eingehend behandelt wurde, nun eine Passage aus der Webseite des kasachischen Bischofs Athanasius Schneider. Zur Erinnerung: Volk wird man durch Annahme, durch Eingliederung in die Vaterschaft, nicht einfach durch Blutslinie, durch Geburt. Und das ist dann Kirche: Als Volk Gottes.

Der Heilige Athanasius geht aus von den Worten des heiligen Evangeliums nach Johannes, wo es heißt: “Er gab ihnen Macht, Kinder “Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Geblüte und nicht aus dem Willen des Fleisches noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren werden” (Joh. 1, 12-13). 

Johannes benützt deshalb den Ausdruck “werden”, um zu sagen, dass die Menschen nicht von Natur, sondern durch Annahme Kinder Gottes werden. Darin sehen wir die Liebe Gottes, dass Er denen, deren Schöpfer Er ist, in Gnaden später auch Vater wird. 

Das wird Er, wenn, wie der Apostel gesagt hat, die Menschen den Geist des Menschgewordenen Sohnes in ihre Herzen aufnehmen, der da ruft: “Abba, Vater!” 

Als geschaffene Naturen können die Menschen auf keine andere Weise Kinder Gottes werden als dadurch, daß sie den Geist des naturhaften und wahren Sohnes Gottes in sich durch den Glauben und die Taufe aufnehmen. 

Eben zu diesem Zweck ist ja das Wort Fleisch geworden, um die Menschen für die Annahme an Kindesstatt und für die Teilnahme an der Göttlichen Natur zu befähigen. Gott ist folglich von Natur im eigentlichen Sinne nicht der Vater aller Menschen. Nur wenn jemand Christus bewusst annimmt und getauft wird, ist er fähig in Wahrheit zu rufen: “Abba, Vater” (Röm. 8, 15; Gal. 4, 6).