Um diesen Punkt, der vor einigen Wochen - in Zusammenhang mit der Behauptung, daß "Volk Gottes" im Sinne einer "Blutslinie" zu verstehen sei - hier bereits eingehend behandelt wurde, nun eine Passage aus der Webseite des kasachischen Bischofs Athanasius Schneider. Zur Erinnerung: Volk wird man durch Annahme, durch Eingliederung in die Vaterschaft, nicht einfach durch Blutslinie, durch Geburt. Und das ist dann Kirche: Als Volk Gottes.
Der Heilige Athanasius geht aus von den Worten des heiligen Evangeliums
nach Johannes, wo es heißt: “Er gab ihnen Macht, Kinder “Gottes zu
werden, denen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Geblüte
und nicht aus dem Willen des Fleisches noch aus dem Willen des Mannes,
sondern aus Gott geboren werden” (Joh. 1, 12-13).
Johannes benützt
deshalb den Ausdruck “werden”, um zu sagen, dass die Menschen nicht von
Natur, sondern durch Annahme Kinder Gottes werden. Darin sehen wir die
Liebe Gottes, dass Er denen, deren Schöpfer Er ist, in Gnaden später
auch Vater wird.
Das wird Er, wenn, wie der Apostel gesagt hat, die
Menschen den Geist des Menschgewordenen Sohnes in ihre Herzen aufnehmen,
der da ruft: “Abba, Vater!”
Als geschaffene Naturen können die Menschen
auf keine andere Weise Kinder Gottes werden als dadurch, daß sie den
Geist des naturhaften und wahren Sohnes Gottes in sich durch den Glauben
und die Taufe aufnehmen.
Eben zu diesem Zweck ist ja das Wort Fleisch
geworden, um die Menschen für die Annahme an Kindesstatt und für die
Teilnahme an der Göttlichen Natur zu befähigen. Gott ist folglich von
Natur im eigentlichen Sinne nicht der Vater aller Menschen. Nur wenn
jemand Christus bewusst annimmt und getauft wird, ist er fähig in
Wahrheit zu rufen: “Abba, Vater” (Röm. 8, 15; Gal. 4, 6).
*070619*
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