Teil 2) Warum Politik nur noch so lange funktionieren wird, 
so lange man neue Schildkröten findet
Aber
 wir belassen es vorerst dabei. Denn im Zuge der Recherchen zu diesem 
Artikel ist der VdZ auf diesen Vortrag von Dr. Markus Krall aus dem 
August 2018 gestoßen. Und Krall stellt Zusammenhänge auf eine Weise dar, 
von der der VdZ meint, daß sie mehr Einblick als seine eigenen 
Erklärungsversuche bieten. Deshalb also lassen wir an dieser Stelle den 
Fachmann reden. Auch wenn der deutlich der liberalistischen 
Betrachtungsweise zugehört, die man als Bitterstoff im ansonsten guten 
Kuchen halt abziehen muß. 
Denn
 natürlich spielen im liberalen Märchen, daß sich alles "von selbst 
regelt", man muß es nur zulassen, nicht nur Moral generell, sondern vor 
allem die Unmoral der Zinsnahme eine entscheidende Rolle. (Warum 
Zinsnahme immer unmoralisch ist, haben wir schon vor längerer Zeit 
erschöpfend dargestellt.) Insofern ist die Rolle der Banken in unseren 
Volkswirtschaften weit überproportioniert, muß aber natürlich 
berücksichtigt werden, wenn wir über Volkswirtschaft, Geld und Krisen 
reden.
Dabei
 stellt Krall dar, warum dieses derzeitige Geldsystem irgendwann crashen
 MUSZ. Die Frage ist halt nur, wann. Krall meint - sehr bald - schon 2020. Naja. Prognosen haben halt eine Schwäche. Sie sind 
schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen. Wirtschaft ist 
eben keine Maschine, auch dann nicht, wenn sie wie bei uns so behandelt 
weil betrachtet wird. Denn sie beruht auf Menschen. In diesem Sinne 
möchte der VdZ auch beruhigen und dem Leser sagen: Keine Angst!
Er
 möge keine Angst haben, auch wenn das Geldsystem zusammenbricht. 
Vielleicht wird er Geld verlieren, mag sein. Vielleicht ist daher aber 
eben auch "zu viel" Geld an dem dabei, was wir als "Privatvermögen" 
betrachten. Bleibe also jeder bei seinen Leisten, sehe er Immobilien 
wieder als das, was sie sind - Häuser zum Wohnen, zum Leben - und 
vergesse er nicht, daß er immer von der Leistungskraft, dem 
Leistungswillen, der schöpferischen Arbeit gelebt hat, nicht vom Geld. 
Auch wenn es immer mehr so aussieht.
Und
 Kralls Vortrag beginnt gleich mit einem guten Bild für das, was unsere 
Zentralbewirtschaftung im Grunde betreibt: Sie stellt ihr Wunschbild 
einer "flachen Erde" ganz so wie es Hinduisten tun auf eine 
Schildkröte, diese auf eine weitere Schildkröte ... "bis ganz nach 
unten". Über das freilich, was da "ganz unten" sein soll, kann niemand 
Auskunft geben. Kann? Nein, will. Man will nicht hinsehen, das ist des 
Pudels Kern. 
Die
 Krise von 2008 haben wir wie Japan nur hinausgeschoben, aber bis heute 
nicht substantiell bewältigt. In Wahrheit stehen wir vor einer ähnlichen
 Situation. Auch bei uns ist der Anteil an Zombieunternehmen bereits zwölf Prozent, auch bei uns ist der staatliche Einfluß auf Investitionen und 
"Innovationen" (die NIE Innovationen, sondern immer 
"Beschäftigungstherapie" sind) extrem gestiegen. Wer eine Erklärung 
sucht, warum man ein dermaßen verrücktes, irrationales Unterfangen wie 
die "Energiewende" initiiert hat - hier ist sie. Sie ermöglicht eben 
Irrationalität, weil sie nun "argumentiert" werden kann mit Moral, mit 
"Weltrettung", mit von geschürter Panik begründeter 
"Alternativlosigkeit", die Entscheidungen ermöglicht, für die niemand 
mehr Verantwortung übernehmen muß.
Wir
 haben den Turm aus Schildkröten nur weiter erhöht, weitere Schildkröten
 eingeschoben, um das "ganz Unten" nicht zu erreichen. Deshalb gleicht 
unser Geldsystem einer Spekulation, einer Wette, bei der jeder hofft, 
daß sie nie zur Einlösung kommt. Wir leben also auf einem Vulkan, der 
auf Irrationalität beruht. Argumentieren läßt sich nämlich nichts mehr. Die Tragfähigkeit unseres Geldsystems ist nur noch ein Postulat, ist nur noch behauptbar.
In
 einem Punkt hat Krall sicher auch recht: Von der Politik ist eine 
substantielle Korrektur nicht zu erwarten. Niemand will für das, was wir
 ohne jeden Zweifel zu erwarten haben, den Totalcrash, die Verantwortung
 übernehmen. Also wird jede Regierung versuchen, zumindest in ihrer 
Legislaturperiode den Zusammenbruch zu verhindern, und dazu noch eine 
Schildkröte einzubauen. Hellhörig sollten wir also spätestens in dem 
Moment werden, wo keine Partei mehr die Regierungsverantwortung 
übernehmen möchte, weil sie keine Schildkröte mehr findet.
Morgen Teil 3) Aber die Dinge werden ihren Lauf nehmen,
weil sie nicht mehr gedacht werden können
 
