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Sonntag, 5. April 2020

Doch eine Strafe Gottes? (6)

Teil 6) Durch Nacht zum Licht


Wer die Augen öffnet wird nun vielleicht auch begreifen weil erleben, direkt erfahren (welch eine Gnade!), wie sehr der Mensch in eine Gemeinschaft hineingeboren wurde, hineingehört und hineinstrebt. Wie sehr seine Individualität also keineswegs autonom zu sehen ist, wie allen heute eingeredet wird, von der Schule an, sondern wie sehr sein Einzelschicksal vom Kollektivschicksal des Leibes, dem er zugehört, bestimmt wird. Vielleicht wird manchem sogar klar, was es heißen könnte, wenn von "Volk" gesprochen wird - er hat es jetzt, in diesen Tagen und Wochen, vor Augen!*****

Giovanni Gasparro (*1983) - Christus und der Mensch
Wer die Augen öffnet wird vielleicht auch begreifen, daß die seltsame Undurchschaubarkeit, in der wir stehen und in der uns die Welt entgegentritt, ebenfalls von Gott zugelassen sein könnte, und seinem Plan dient. Weil wir damit lernen, uns aller vermeintlichen Steuerbarkeit der großen Welt- und Geschichtsvorgänge zu begeben. Die Welt als Ganzes liegt nicht in unseren Händen, und wer versucht, ausreichend Beurteilungsgrundlagen für diese große Welt zu bekommen, wird erleben, daß er in seltsamer Dunkelheit versinkt. Gerade die Bösen müssen hier ein Scheitern erleben, und vielleicht ist dies sogar der Moment dafür. Weil das Böse niemals in der Lage ist, einen Plan zu entwerfen und zu verwirklichen, der über die irdisch-gottferne Natur eines naiven Wünschens hinausgeht. 
Weil Gott der Herr allen Gelingens ist, und seine Ordnung als Ordnung der Vorsehung jedes menschliche Streben buchstäblich unendlich übersteigt. Ja daß diese Ordnung so großartig ist, daß wir in ihr nur diese Unendlichkeit und Majestät Gottes sehen können. All die menschlich-allzumenschlichen Weltdeutungsmuster, die uns schon so lückenlos beherrschen, die das Narrativ, in dem wir leben und denken, so diktatorisch gestaltet haben, sind damit verglichen nur noch lächerlich armselig.
Wer die Augen öffnet wird sogar sehen, wie sich darin ein Muster wiederspiegelt, das alles über das Wesen der Geschichte erzählt. Das in der Geschichte Josefs, des Sohnes Jakobs, vor Augen steht, der neuerliche Rückgriff auf die Bibel ist keineswegs zufällig. Bei Josef wurde das Übel, das man ihm angetan hat, das Verkaufen als Sklave durch die neidischen Brüder, durch Gottes Hand in Gutes gewandelt. So daß dieser jüngste Sohn Jakobs, der zum pharaonischen Kanzler aufgestiegen war, letztlich sogar die Übeltäter, seine Brüder, in der Hungersnot retten konnte. Denn deren Lebensentwurf scheiterte, und zwar - wie heute - durch eine scheinbar "äußere" Ursache. Aber nie ist der Einzelne ohne alles, was ihn umgibt, ohne alle die "großen" Ereignisse zu verstehen. Alles hängt zusammen, alles ist in die Vorsehung Gottes einbezogen. Jedes Haar am Kopf.

Gott ist somit der einzige, der wahre Herr über die Geschichte, auch heute. Zu keiner Zeit der menschlichen Geschichte war nicht Gott der Herr über alles, hatte nicht Gott die letzthinnige Kontrolle über das Geschehen. Er kann und wird zwar niemals Schlechtes bringen, denn das wäre ein Widerspruch in sich, und Gott wäre damit nicht Gott, höchstens "ein" Gott, als Götze. Aber er hat den Menschen als nach seinem Ebenbild gestaltet und damit mit freiem Willen ausgestattet geschaffen. Und in diesem Willen kann dieser auch Schlechtes über die Welt bringen, denn ohne diese Wahlmöglichkeit hätte der Mensch keinen freien Willen (der wie alles Existierende erst in der Aktualisierung existiert; Anm.).

Giovanni Gasparro (*1983) - Folterwerkzeuge Christi
Was immer die Oligarchie versucht, mag zwar eine gewisse Zeit Leiden hervorrufen und schon gar das individuelle Urteil beeinflussen, also ein bedrohliches Bild erzeugen. Aber alles das ist eitel und wahnhaft. Es kann schon gar nicht verhindern, daß Gott das letzte Wort hat, und aus jedem Übel, das über die Menschheit gebracht wird, auf nur ihm vorhersehbaren Wegen Gutes schafft.

Letztlich können böse Menschen niemals ihren Willen der Welt aufdrücken. Sie müssen sich immer eines Seienden bedienen, und damit führt, was sie tun, immer Sein mit sich. Dieses Sein aber, als Anteil an Gottes Wissen und Ideen (meinetwegen: Informiertheit; Anm.), kann niemals zum Schlechten führen, und an diesem "Henkel" (sozusagen) führt Gott die Dinge letztlich wieder zu einer Ordnung des Guten.

Der Tod als Hinnahme des Leidens, als völliges Hingeben an den Willen und die Verfügungsmacht Gottes, ist jenes Tor, das durchschritten werden muß, damit dann die Auferstehung kommt. In diesem Zusammenhang wird die Herrschaft Gottes in der Welt aufgerichtet. Während das Übel immer zerfällt.
In diesem Sinn wünscht also der VdZ allen Lesern dieses Blog eine gesegnete, gnadenreiche, mit Erkenntnis übervolle Leidenswoche!

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Die Chance in der Corona-Krise für uns liegt also darin, die verborgene Hand Gottes zu sehen. Für dieses Sehen ist freilich auch die Hilfe von Menschen wichtig, ja notwendig, die an jenen Plätzen in der Hierarchie der Schöpfung stehen, an denen ihre Aufgabe darin besteht, diese ihre Erkenntnis, dieses ihr Wissen um die Wahrheit weiterzugeben. Wir müssen also auch gut überlegen, welchen PERSONEN wir unser Vertrauen schenken. Denn das Nicht-Gewußte übersteigt nicht nur unser eigenes Denken, es erschließt sich erst (und erweitert gewissermaßen uns), wenn wir es im Glauben annehmen. Und so ausgestattet, die Welt in neuem, hellerem Licht sehen. Die Corona-Krise ist schon aus diesem Blickwinkel also eine Chance, unseren Glauben neu zu ordnen. Eine Hilfe dazu sind auch in den Augen des VdZ die Bücher von E. Michael Jones.

Sollte das Video mit dem Kommentar von E. Michael Jones zur Corona-Krise nicht abspielbar sein, findet es sich - zusammen mit dem eigentlich noch empfehlenswerteren Langtext - auf den Seiten des Cultur Wars Magazine.