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Dienstag, 21. April 2020

Heute ist immer alles anders

Viele Junge erleben in dieser Zeit der Corona-Krise etwas, nach dem sie sich schon lange gesehnt haben. Sie erleben, daß sie sich nach strengen Regeln richten müssen. Während sie sonst aufgewachsen sind, als gäbe es keine Regeln, oder als wären die nie mehr als Empfehlungen, mal passend, mal nicht, je nach eigenem "kritischen" Gutdünken.

eshalb erfüllen sie die gestellten Anforderungen mit größter Lust. Es ist sogar auffallend, daß die Mehrzahl der Hamsterkäufer in Supermärkten (der VdZ hat es bei seinen - natürlich der Vernunft geschuldeten - Vorratskäufen bemerkt, seine Freunde ebenso) NICHT Ältere waren (die mittlerweile die Mehrheit der Bevölkerung bei uns stellen), sondern junge bis sehr junge Leute. Leute, die nach römischen Kriterien auf keinen Fall das Alter der "Senex" (etwa dreiunddreißig, anderen Interpretationen und Zeitaltern nach sogar erst ab etwa dreiundsechzig Jahren) erreicht haben, also "Iuvenes" sind.

Wir sind dabei! Wir gehören dazu!

Deshalb (sic!) ist auch Amerika (als Grundformator unserer "Kultur", in Wahrheit also als immanente Kulturdestruktion eingebauten Motor) mit dieser "furchtbaren Krise" so besonders auf hundert, wenn es um Ideen geht, dieser Krise "zu begegnen". Und was da für Ideen auftauchen, um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. In einer Gesellschaft, die gar keine Gemeinschaft ist, sondern nur eine Ansammlung von Gemeinschaften, die sich irgendwie pragmatisch - weil allesamt vom selben Motiv getrieben: Gier! 

Dieser Pragmatismus, der alles, was man als Kultur bezeichnen könnte, das in Wahrheit aber europäisches, abendländisches Erbe war (nicht einmal: Ist!), zu einer Simulation abwertet. Das amerikanische Befinden ist ein "so tun, wie aussieht, was einmal echt war", selbst in "konservativsten Kreisen". Nur in ehedem spanischen und französischen Teilen (Süd- und Süd/mittel-USA) findet sich noch in ganz schmalen Resten etwas wie "Kultur", das sich aber seit dem von Protestanten und Juden gemeinsam beschlossenen Kulturkampf gegen den Katholizismus in homöopathische Duftspuren verflüchtigt hat. Manchmal (siehe das interessante Buch von Tuvia Tenenbom über seine Reise durch die USA) finden sich noch Menschen, die irgendwie fühlen, ahnen, daß da etwas war, denen aber jeder geistige, intellektuelle Überbau, jede Bildung fehlt. Das macht nur traurig.

Weil es sich bei Kultur um Persönlichkeitsform und -prägung handelt, um ein Seinsgeschehen, nicht um ein (typisch protestantisch) psycho-genetisches Produzieren. 

Naja, wie auch immer. Die USA zeichnet sich jedenfalls dadurch aus, daß aus besagten Gründen alles zur großen Gemeinschaftsparty wird. So auch die Corona-Krise. In der wie sonst schon so oft und gerne die "Notlage", die AUSGERUFEN wurde, zu zahllosen Initiativen Einzelner führt. Denn die Ineinssetzung von amerikanischem Sendungsbewußtsein mit Demokratie ist auch ein Niederbiegen von "Demokratie" zu einem absurden Ruf "an den Einzelnen". Denn bekanntlich lebt Demokratie von der Autonomie, von der aufgeklärten Vernunft des Einzelnen, also "hat jeder etwas zu tun", also "kann jeder etwas ändern", also "muß jeder aktiv werden."
Ich bin erst ein Ich, wenn ich wo dazugehöre. Und das will ich ständig fühlen, sonst "ist" es nicht. Geist ist ja laut Evolutionismus nur Epiphänomen materieller, also konditionierter Vorgänge. Wer aber Geist nicht "halten" kann, also nicht hat und fleischlich realisiert "hat", muß sich ständig seiner vergewissern. Wer sich nicht erinnert, hat keinen Geist? Ja, so könnte man es sagen. Der Mensch ist nur bio-maschineller Apparat. 
Moment, gibt es da nicht eine Richtung der (Freud'schen) Psychologie, die von den USA ausging, und dieses ganze Land mittlerweile so völlig beherrscht, daß es sogar die Politik bestimmt? Nennt man diese pragmatische Sichtweise, daß der Einzelne völlig von der Gemeinschaft beherrscht und konditioniert ist, in der er sich bewegt, nicht Behaviorismus? 
In der Tat! In der Tat liegt diese Sichtweise sogar dem Wahn der Totalkontrolle (die bei den Bewegungsdaten beginnt, die nämlich aussagen, in welchen Gesellschaften sich jemand bewegt) zugrunde. Und nicht nur das. Diese Sichtweise ist ein Irrtum und macht deshalb alle diese Kontrollbemühungen zur lächerlichen, nie wirklich zielführenden (nicht einmal nach den bösesten Absichten) Geldverschwendung.
ber was ändert's, dreihundertfünfzig Millionen Menschen fühlen so! Und was sie fühlen, ist doch wahr? Die Einzelnen warten nur drauf, die mangelnde Formung ihrer Persönlichkeit durch Aktivismus dahin zu biegen, daß das Gefühl aus dem Aktivismus, das ständiger Aktivierung bedarf, die reale, gewissermaßen Fleisch gewordene Person (als Mensch) ersetzt. Der Amerikaner IST nicht einfach Persönlichkeit, er ist erst Persönlichkeit, wenn er sich bewußt fühlt und bewußt darum weiß. Dazu muß vor dem inneren, geistigen Auge des Ich ständig Welt und Dinghaftigkeit als Geschehen und Erleben, in das man involviert ist, das man also selbst "spürt", auf- und absteigen. 

Daß das mit Form, mit institutionalisierter Form und mit Haltung zu tun hat, ist keinem Amerikaner begreiflich, es ist ihm regelrecht fern! Selbst mit den klügsten Köpfen, mit denen der VdZ Kontakt hat, ist jede Zwischenpersonalität, jede Gemeinschaft nur formlos möglich. Umgekehrt, suchen sie sofort Gemeinschaft durch stur aufoktroyierte Formlosigkeit im interpersonalen Verkehr.

Also ist es auch völlig egal, ob es nun eine objektive Corona-Pandemie gibt, oder nicht. Der Amerikaner hat in jedem Fall nur auf den nächsten Anlaß gewartet, an dem er seine Menschlichkeit demonstrieren (und damit überhaupt erst "schaffen") kann. Denn in den USA ist alles flüchtig. Alles. 

Breitbart berichtet davon, mit dem Brustton der Missionierung, mit dem Überzeugungston, wie wunderbar doch die Amerikaner sind, nein, wie wunderbar der Amerikanismus ist. Da gibt es jede Menge Vermieter, die angesichts der verschiedentlich verhängten Quarantänen ihre Mieter mietfrei stellen, weil ja nun alle den Gürtel enger schnallen müssen. Da gibt es noch klügere, noch sozialere Vermieter, die ihren Mietern (soferne die Geschäftslokale gemietet haben) die Miete erlassen, WENN diese dafür versprechen, ihre Angestellten dafür zu bezahlen

Die Supermarkt-Kette Kroger "dankt" ihren Angestellten für ihr außerordentliches Bemühen, die nationale Krise zu bewältigen, mit einen Superbonus. Eine Schule "findet zufällig" zweitausend Gesichtsmasken, und verteilt sie sofort an die örtlichen Polizeistellen und Arztpraxen. Wie vernünftig: Natürlich nur, wenn sie dafür Bedarf haben. Die Schüler fühlen sich in jedem Fall großartig nach dieser wahrlich weltrettenden Aktion von höchstem pädagogischen Wert.

Nein, mehr noch. Durch die Corona-Krise spricht Gott zum NEUEN Volk Gottes, als das sich die Amerikaner bekanntlich sehen. Wen wundert deshalb ein Bericht, daß ein Mann, den der Corona-Virus niedergestreckt hatte, fühlte, wie Gott selbst exakt um drei Uhr morgens in sein Zimmer kam, und durch sein Beatmungsgerät Luft in seine Lungen blies. Woraufhin das rund 50jährige Dickbäuchlein in sich eine Energie fühlte, die ihn mit starker Kraft von Corona heilte. So daß er - nachdem er bei der morgendlichen Visite den Arzt informiert hatte, der sich über seinen Zustand wunderte und von einem Wunder sprach - unter Lobpreisungen Gottes das Krankenhaus verließ. Immerhin war er doch schon zuvor ein "Mann des Gebetes" gewesen.

Wieder ein anderer ließ in seinem Haus für die Mitarbeiter der Firma, die es renovieren sollten, ein Paket, das die Arbeiter in Tränen zerfließen ließ. Denn es enthielt ein Corona-Sofortpaket, mit Küchenrollen, garantiert sterilen Trinkflaschen und einigen Bierdosen. Jedenfalls genug, um die Zeitung zu informieren, nicht wahr?

This is America. Alle sind dabei. Alle erleben das Großartige, das in dieser Herausforderung steckt. Alle erleben, wie großartig es ist, dieser Nation von Propheten anzugehören. Und alle tun mit, alle halten zusammen. Denn es kommt ja wieder einmal auf jeden an, nicht wahr? Man hat nicht jeden Tag so eine Katastrophe, die die Nation zusammenschweißt. Und hätte man sie nicht - man müßte sie fast schaffen ...

***

Dieses Video von ARTE stammt von 2009. Aus einer Zeit, in der der (damals noch so firmierende) SPD-Bundestagsabgeordnete und -Gesundheitssprecher Dr. Wolfgang Wodarg noch nicht als "Verschwörungstheoretiker" (oder sonstwas, das halt innerhalb der nun schon mal übertretenen Schwelle zum "der Gegenwart nicht Gerechten, also aus jedem Disput Auszuscheidenden" liegt) galt, sondern die These von ARTE stützte: Daß die von der WHO ausgerufene, sogenannte Schweinegrippe-Pandemie, gar keine war. Selbst ein Virologe namens Drosten war damals mit im Boot ...

Daß aufgrund irrationaler Beurteilungsvorgänge ein Virus, der harmloser als jeder Grippevirus ist, zu einer weltweiten Panik wegen einer "Schweinegrippe-Pandemie" führte. Nichts davon war sachlich gerechtfertigt! Parallelen zur Gegenwart sind natürlich rein zufällig und völlig unbeabsichtigt. Heute ist bekanntlich immer alles anders.

Damals? Bei der "Schweinegrippe-Pandemie" von 2009 wurde immer mehr Leuten klar: "Es ist ein Prinzip des Pharma-Marketings. Man schürt die Angst vor einer gefährlichen Epidemie, und hat dafür die nötigen Impfungen parat." Diese Denke hat sich in die WHO "übertragen".

Und selbst bei der rund zehn Jahre zuvor aufgetretene "Vogelgrippe" war der einzig relevante Realitätsgehalt der, daß sie für die Karriere mancher Wissenschaftler nicht unbedeutend gewesen ist.

Selbst die Paniker und Hysteriebefallenen waren damals dasselbe einflußreiche Klientel: Die "Gebildeten", die sich als solche Sehenden, waren auch die Promotoren der Hysterie, und die ersten Käufer des nutzlosen TAMIFLU. NACH den Staaten, nach den "verantwortlichen Politikern". Sie erinnern sich, werter Leser? Der VdZ jedenfalls schon. Die Ersthilfe des Staates Österreich gegen die "Corona-Pandemie" waren ... Schutzmasken, von denen man zufällig noch mehrere Millionen Stück "auf Lager" hatte. Von der "Schweinegrippe-Pandemie". Der ARTE-Beitrag spricht ganz offen von "Korruptionsstrukturen auch in deutschen politischen Entscheidungsfindungsgremien". Die von fast allen untersuchten, "maßgeblichen" Medizinern finden sich "Interessenskonflikte". "Wenn der Staat keine eigenen Instrumentarien hat, die Lüge von der Wahrheit zu unterscheiden, ist er der Pharmaindustrie ausgeliefert."

Wie sagte eine österreichische Ministerin erst dieser Tage? "Wir handeln auf den Rat von Experten hin." Wahrscheinlich glaubt sie, daß das die Glaubwürdigkeit der Politik belege. Und die Österreicher glauben ihr, einmal mehr.

Denn heute ist alles anders. Diesmal ist die Viruskrise echt. 

Nachtrag vom 19. April 2020: Wie von Geisterhand verschwinden derzeit fast lückenlos sämtliche Videos von Youtube o. ä. Plattformen, die sich der Corona-Krise von einem kritischen Standpuknkt aus nähern. Der Leser möge also die dadurch im Blog entstehenden Löcher verzeihen, aber in jedem Fall als Zeichen interpretieren: Denn wer hat da etwas zu verbergen? Wer fürchtet so um die eigene, offenbar höchst fragil empfundene - wie jeder Lügner es nämlich tut! - Rechtfertigung, daß er jede Gegenstimme unterdrücken, nein, auslöschen muß? 

Denn es gibt Protest, es gibt sogar eine enorme Proteststimmung - aber auch darüber erfahren wir offiziell nichts. Um aus "Einzelfällen", in die jede Wahrnehmung somit zerfällt, nicht ableiten zu können, daß es sich hier um eine durchaus gesamtgesellschaftliche Stimmung handelt. Wenigstens das Ausmaß der Gegenstimmung wird aber so nicht einschätzbar. Für uns, die wir eben auch die Dinge nicht so "eindeutig" sehen.





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