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Dienstag, 28. April 2020

Wir brauchen mehr, nicht weniger Menschen! (1)

Teil 1) Grundsätzliches


Es kann deshalb nicht genug Menschen geben. Zumindest liegt es nicht im Verstandes- und Verantwortungsbereich des Menschen, in einer Begrenzung oder Festlegung der Zahl eine Aufgabe zu sehen, die seiner Macht und damit Verantwortung obläge. Als David sein Volk zählen wollte, wurde das vor Gott als so schwere Sünde gewertet, daß er eine große Strafe sandte, die (weil der Sünder der König war) das ganze Volk treffen mußte.

Schon in diesem Punkt kann ein erster, aber wichtiger Zusammenhang mit einem sogenannten Weltklima gesehen werden, es handelt sich ums selbe Prinzip: Das große Ganze, in das der Mensch eingebettet ist, übersteigt ihn von der Kategorie her. Es ist seinem Entscheiden deshalb zu komplex, nur eine dem Menschen übergeordnete Intelligenz wäre in der Lage, es zu bestimmen.

Genauso verhält es sich bei allen Kategorien und Universalia, die den Einzelnen übersteigen. Denen er also zwar angehört, die er jedoch nicht bestimmen, als Ganzes "schaffen" kann.
Das Ganze geht dem Einzelnen nicht nur zuvor, sondern es ist auch keine Summe von Einzelnem, sondern übersteigt dieses um eine Dimension. 
Von Verantwortung kann auch immer nur dort gesprochen werden, wo die Macht besteht, eine Sache zu bestimmen. Also ist der Mensch auch nicht "für das Weltklima" oder "für die Zahl der Menschen" verantwortlich! Sein Handlungs- als Verantwortungsspektrum im Einzelnen kann sich somit nur auf Dinge beziehen, die ihm gleich oder untergeordnet sind. Wo immer er glaubt, er könnte diese Beschränkung übersteigen, stößt er mit überlegenen Mächten zusammen:

Niemandem würde es einfallen zu glauben, er könne den Mars oder Centaurus 100 in grundlegenden Eigenschaften bestimmen. Wenn jemand das behauptet, lachen wir ihn zurecht aus. Und noch vor wenigen Jahrzehnten wäre dasselbe passiert, wenn man das vom Weltklima, vor wenigen Jahrhunderten, wenn man das von der Weltbevölkerung gesagt hätte.

Wenn wir heute behaupten, wir wären aber für diese Dinge verantwortlich, haben wir damit nicht den Erweis für "größere Macht" (etwas weil größeres Wissen) geliefert, sondern für einen absurden Glauben an gesteigerte Magie oder gar Machtsphantasie. In der Psychologie wertet man so ein Verhalten mit Recht als Pathologie.

In der Verantwortung des Menschen liegt vielmehr, was "unter" ihm, also zu seinen Füßen liegt. Das, was vor seinen physischen Augen steht. Das, was wie er selbst Ding oder einzelnes Lebewesen ist. Darin liegt auch jene Wahrheit, in der wir uns - in eins gestimmt mit den Grundzügen und Grundwahrheiten der übergeordneten Kategorien, also mit den religiösen Wahrheiten, den Weisheiten der Weisheiten, sozusagen - an und in (beides ist in einem Zugleich) der Welt zu betätigen haben. Als Pflicht wie als Lust wie als schöpferische Möglichkeit der Freiheit. Aus Gebot, Dankbarkeit und Pflicht, aber auch aus Ernte, Ertrag und Lohn.

Wie wir mit diesen uns zugewiesenen Dingen verfahren sollen und können ist eine Frage der Wahrheit und Erkenntnis. Die Moral im Umgang damit liegt also in erster Linie in einem wesensgemäßen Umgang, der sogar als Gebot zu sehen ist. Es gibt nicht nur die Pflicht zur Sparsamkeit, es gibt auch eine Pflicht zur vollen Ausnützung dieser Dinge! Eine Pflicht sogar, die Dinge, die uns zugewiesen sind, an und über die Grenzen ihres Eigenseins zu führen, und damit alle Kategorien der Schöpfung letztlich ineinander übergehen zu lassen.

Man denke da etwa an die Dressur von Zirkustieren, oder das Verfertigen von Schmuckstücken aus einem reinen, nicht willentlich geformten, von uns weich geschmolzenen Klumpen Gold. Oder man denke an das Verbrennen von Kohle und Öl, das nicht nur Wärme und damit indirekt Bewegungsenergie bringt, sondern über das freigesetzte ("niedrigere") Kohlendioxyd einen für die Pflanzenwelt, die unterste Stufe alles Lebendigen, also auch die erste (aber sicher nicht die einzige!) Nahrung von allem Lebendigen, zur Teilhabe am Sein (also dem "da-sein") unbedingt notwendigen Stoffes.


Morgen Teil 2) Ohne Energie keine Arbeit, ohne Arbeit kein Wohlstand



*010420*