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Freitag, 10. April 2020

Einem Drängen der Jugend entsprochen. Und andere News.

Endlich haben auch die Herrscher Österreichs und Ungarns reagiert, und dem Volk das Tragen von Gesichtsmasken der neuesten Mode entsprechend gestattet. Wie ein Sprecher der Bewegung, deren Einsatz das maßgeblich bewirkt hat, der Presse gegenüber versicherte, werde damit einem langgehegten Wunsch der Jugend der Länder entsprochen, die sich den Trends der Welt nicht länger verschließen wollte.

Für beide Länder ist diese überraschende Wendung umso bemerkenswerter, als dies einem erst vor wenigen Jahren beschlossenen Verhüllungsverbot widerspricht, das genau das verhindern sollte, was nun Zeitgeist ist: Die Unkenntlichmachung des Gesichts aus religiösen Motiven. Genau das wird nun ausdrücklich zugestanden. 

Wie sowohl Kanzlerführer Kurz als auch Volkstribun Orban in Aussendungen vermerkten, wolle man sich dem Drängen des Zeitgeistes nicht länger widersetzen. Die Jugend habe ein Recht darauf, ihre Wichtigkeit zu erfahren, und ihre meist so langweiligen Lebensverläufe durch einen Höhepunkt interessanter zu gestalten. Ausdrücklich wird auf die Jugendwettbewerbe hingewiesen, die das Anfertigen von Selfies mit stattlichen Prämien belohnen. 

Ob die Zulassung von Gesichtsmasken auch für Personengruppen über fünfzig Jahren ausgeweitet wird, werden die nächsten Tage zeigen. Vorerst ist nicht daran gedacht, weil die Nachfrage nicht gegeben scheint. "Wir wollen ausdrücklich dem Wunsch des Volkes entsprechen," so Kurz. Auf jeden Fall weiterhin gilt das freie Tragen von Gesichtsmasken für universitäre Diplomanden, das bekanntlich bereits vor drei Wochen eingeräumt wurde.  

Damals hatte Orban dem Drängen der Akademikerverbände nachgegeben, die darauf hingewiesen hatten, daß es eine dem Stand unzumutbare Qual sei, im globalen Zeitgeist nicht mitschwimmen zu dürfen. "Was sollen unsere Soziologen, Gesellschaftsingenieure, Klima- und Genderwissenschaftler sagen, wenn sie in Bangkok, New York oder Paris auf Konferenzen auf Kollegen aus Mauritius oder Chile treffen? Maskenverbote wirken hier Schizophrenie fördernd!" meinte einer der Präsidenten des Verbandes.

Ob auch Deutschland dem Vorbild der beiden Länder folgen wird, ist zum derzeitigen Stand noch unklar. Aus der Reichskanzlei in Berlin war keine Stellungnahme zu erhalten. Doch wächst der Druck von der Straße. Wo nach wie vor für das Tragen von Masken schwere Strafen drohen. Doch der Protest. Wie aus vielen Städten berichtet wird, provozieren viele Jugendliche durch selbstangefertigte Gesichtsmasken die lokalen Sicherheitskräfte.

Gewöhnlich gut unterrichtete Kreise sind deshalb der Meinung, daß das Gesichtsmaskenverbot in Deutschland spätestens nach Ostern fallen wird, wenn nicht noch am Karsamstag. Denn angesichts der traditionellen Osterparaden ist mit heftigen Protesten zu rechnen, sollte das Tragen der globalen Signatur für Zeitgeist und Hochmoral verboten sein. Angeblich soll im Ministerium am Landwehrkanal ein Papier existieren, das die Sicherheitskräfte anweist, am Ostersonntag und -montag in den Kasernen zu bleiben.

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Dringende Eilmeldung! - Wie die Tageszeitung Österreich in ihrer Donnerstagsausgabe schreibt, ist ab kommendem Osterwochenende auf fünf der bisher zwanzig für den Verkehr gesperrten Straßen in Wien das Gehen wieder erlaubt! Bleiben Sie dran, werter Leser: Wir unterrichten Sie über den weiteren Verlauf der Bewilligungswelle, die derzeit Österreich überschwemmt. Insbesonders die Freigabe von Straßenstücken mit der Zielsetzung, sie zu "Begegnungszonen" zu machen, erregt international größtes Aufsehen. Nach wie vor gilt bei Straßen weltweit der Grundsatz, daß es sich um "semi-öffentlichen Raum zum Zwecke der Raumdurchmessung ohne soziale Dimension" handeln müsse.

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Einen tragischen Fall einer Corona-Toten vermeldet dasselbe Österreich in derselben Ausgabe. Am Begräbnis ihrer Mutter starb eine 32jährige Frau. Die Mutter kleiner Kinder stolperte am offenen Grab über einen Corona-Virus, und stürzte in die Grube. Wie der Amtsarzt feststellte, verstarb sie dort an einem Genickbruch. Es ist zweifellos der tragischeste Fall eines Todes durch Corona-Viren, der bisher aufgetreten ist.

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Aller guten Dinge sind drei: Wieder Österreich berichtet von einem tragischen Fall in England, der auch dem Corona-Virus zuzuschreiben ist. Eine 29jährige, mollige Krankenschwester hatte die Rettung gerufen. Doch "als diese kam, war sie tot." Leider berichtet Österreich nicht, wie es der vermutlich nun angerufenen zweiten Rettung ergangen ist. Sie berichtet auch nicht, ob das Corona-Virus die Verkettung tragischer Zufälle überlebt hat. Das immerhin eine eigene Krankenschwester hatte.



*090420*