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Mittwoch, 29. April 2020

Woran man Dämonie erkennt

Man erkennt Dämonie. Die auch hinter einem Irrtum steht beziehungsweise zumindest stehen KANN; denn jeder Irrtum gründet in einem sittlichen Defekt, und jeder sittliche Defekt ist zumindest ein Türöffner zur Dämonie, die aber für Dämonen oft den Aufwand nicht lohnt, weil ohnehin durch menschliches Fehlverhalten eintritt, was sie wollen. 

Man erkennt Dämonie spätestens daran, daß das Ergebnis eines Handelns das Gegenteil dessen ist, was als Willensentscheid, als deklariertes Ziel des Handelns, dem Handeln vorausging. 

Man erkennt deshalb auch Dämonie im Alltäglichen. Meist übergeht man sie, meist geht ein Erkenntnisprozeß - wie so oft, wie meist sogar immer - dem Geschehen hinterdrein, früher, später, oder gar nicht. Es braucht Muße, es braucht das Zurücktreten in eine spielartige Situation.

Man erkennt deshalb Dämonie, wenn ein Kanzler Kurz noch vor wenigen Monaten in Silicon Valley zu Besuch war, dort entsprechend hofiert wurde, und dann mit roten Ohren (was da schon etwas heißt, dieser Ausflug ins Bösartige sei hier gestattet) und glasigen Augen verkündete, daß er hier einen Blick in die Zukunft getan habe. Die in einer totalen Globalisierung, einer totalen Universalisierung des Lebens besteht. So müsse auch Österreich über kurz oder lang aussehen, wenn es "überleben" wolle. So und ähnlich, zumindest gleichlautend, liefen die Verkündigungen durchs Land. Das eilfertig nickte.

Um dann, nur wenige Monate nach diesem Blick in die Zukunft, vor der Situation zu stehen, daß ... genau das Gegenteil notwendig ist, um - jetzt kommt's - ZU ÜBERLEBEN. Nur wenige Monate nach einer wunderbaren Prophetie der Totalöffnung und Totalglobalisierung steht das Land Österreich und der gesamte Westen, ja die gesamte Welt, vor der Situation zu meinen, daß - übrigens aus Gründen, die direkt mit Silicon Valley, mit der Totalkommunikation etc. etc. zusammenhängen, ja dort wurzeln! - ein Total-Shutdown für alle Länder, Staaten und Völker notwendig ist. 

Der sämtliche Verbindungen absperrt. Der über soziale Distanzierung alle Einigungsbestrebungen unterbricht und unmöglich macht. Und der nur noch dürftige, dünne Leitungen zuläßt, durch die die Eine-Welt-eine-Menschheit-Theorie ziehen und sich fruchtbar auswirken kann.

Der also eine Gesellschaft vor Augen und als Ziel hat - um zu überleben! - die das genaue Gegenteil der in Silicon Valley aufgemalten Zukunft bedeutet. Die die Menschen in Bunker treibt, aus denen herauszubewegen sich niemand wagt, weil es mit einer Todesgefahr einher geht.

Was soll man also dazu sagen? Es ist glibberig wie ein Frosch, es quakt wie ein Frosch, es stinkt wie ein Frosch, es hüpft wie ein Frosch ... mein Gott, es IST ein Frosch!

Was soll man von einem "Führer" halten, der schon wenige Monate, nachdem er seine Vision der Zukunft mit völliger Überzeugung vor Augen zu haben meinte, durch die Realität (sic!) gezwungen wird, eine völlig andere, der eigenen Vision völlig entgegengesetzte Realität umzusetzen? Welche Qualitäten sollen dessen Entscheidungen haben, woran sollen sich diese nun orientieren?

Oder besteht hier nicht die Gefahr, daß ein Anführer eines Landes zur Auffassung kommen muß, daß es nur an der Widerspenstigkeit der Realität liegen kann, daß die wirkliche, erstrebenswerte, gute Zukunft, die "schöne neue Welt", nicht erreichbar ist? Weiß der Leser, was die Geschichte als Ergebnis in solchen Situationen vor Augen stellt? Das sind die Zeiten eines sektiererischen Totalitarismus, der mit einer sich selbst steigernden Dynamik die Menschen bis in die kleinsten Winkel gängelt und verfolgt, um sie diesem Wunschbild anzugleichen. Um endlich den Neuen Menschen zu schaffen, der der besseren Zukunft würdig ist.

Oder hat Kurz ohnehin gemeint, daß die Welt von Silicon Valley jenes dünne Leitungssystem ist, über das sich eine Illusion einer Gesellschaft, eine virtuelle Gesellschaft, ausbilden kann und wird, während über den Bunkern die Welt in Schutt und Asche sinkt? War Silicon Valley somit nur dazu gut, ein Notsystem zu installieren, weil die wirkliche Zukunft in einem Totalbombardement der realen Grundlagen des Lebens besteht?

Eine Nachricht am Rande: Zumindest Beschwerden gegen offensichtlich gesetzwidrige Einschränkungen unserer Regierungen haben Erfolg. Der deutsche Verfassungsgerichtshof hat Anordnungen der Saarländischen Regierung aufgehoben, die private Treffen verbieten sollten, aber gegen das deutsche Grundrecht verstießen. Unter bestimmten Auflagen sind diese also möglich und immer möglich gewesen. Diese wiedergewonnene Rechtssicherheit ist einem saarländischen Bürger zu verdanken, der am Rechtsweg Beschwerde eingelegt hatte.

Denselben Weg möchte laut Ankündigung die österreichische FPÖ beschreiten, die ein Verfahren beim Verfassungsgerichtshof einleiten möchte, mit dem der Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) seines Amtes enthoben werden sollte. Immerhin hat schon die Ankündigung bewirkt, daß dieser hurtig in offiziellen Stellungnahmen "mißverständliche Interpretationen richtiggestellt" hatte. Private Treffen waren und sind immer möglich.
Aber auch hier hatte Anschober gelogen. Es war kein nebensächliches Mißverständnis, sondern es war Realität. Das beweist, daß binnen Stunden die Webseite des Ministeriums, die die Gesetzesinterpretation festlegte, geändert, die "mißverständliche Interpretation" entfernt wurde.
Schon einmal war Anschober diesbezüglich ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Als er einen "Oster-Erlaß" herausgab, der zu offensichtlich rechtswidrig war. Weshalb er ihn wenige Stunden danach zurückzog. Zurück blieb freilich die nächste Verwirrung in der Bevölkerung, "was man darf und was nicht." Was heißt: Im Zweifelsfall "darf man nichts." Dieser Meinung ist bekanntlich ja auch die Polizei. Und Kanzler Kurz.

Noch etwas, aber nur so nebenbei: Der Leser möge vor allem die Wortwahl beachten, mit der die brutale Schließung der Klöster in der kommunistischen Tschechei vor 70 Jahren begründet wurde. Und was für "Maßnahmen" mit welchen Zielen verordnet wurden.

Nachsatz: Eine der Vorsorgen in einer Diktatur, trotz der Manipulation des Regimes nicht verrückt zu werden, ist das Archiv, die Referenz. Hier deshalb ein Video von Raffael Bonelli, der sich nicht nur auf dieselben Dokumente bezieht, sondern (mehr und mehr) auch zu denselben Schlüssen kommt wie der VdZ.





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