Um das Menschsein ganz zu umfassen, mußte Jesus nicht nur in menschlicher Dimension - also ganz konkret - Kind, Sohn, Zimmermann, Jude usw. werden, sondern auch wirklich (als Mensch) sterben. Denn so IST jeder Mensch. Erst dann konnte er, der ganz Mensch und ganz Gott ist, stellvertretend für alle vor den Vater treten, erst so wurde das Opfer vollkommen, erst so wurde der Mensch stellvertretend in Christus in das innertrinitarische Wesen wieder hineingenommen. Aus dem er durch die Sünde, durch den Ungehorsam, ausgeschieden war.
War vor Christi Erlösungswerk die Abbildhaftigkeit seit der Ursünde nur noch gleichnishaft, wurde sie in Christus wieder reales, historisches, die Zeit neu konstituierendes weil in die ewige Gleichzeitigkeit gehobenes Geschehen. Über ihn, über die Anähnlichung an ihn, über die Aufnahme Christi in der Heiligen Kommunion, also seiner Präsenz in der Welt in der Gestalt von Brot und Wein und der dadurch erfolgenden Vereinigung, werden wir durch den Heiligen Geist in Christus in dieses Opfer vor dem Vater hineingenommen. Und nehmen dadurch am ewigen Leben der Dreifaltigkeit teil. Ein Leben, das wir nur der Gnade verdanken, das wir uns niemals selbst aneignen können, sondern das wir nur erbitten, erhoffen und dankend annehmen können.
*280320*