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Donnerstag, 9. April 2020

Worin wir alle Priester sind - und worin nicht

Pfarrer Hans Milch in einer großartigen Predigt aus dem Jahre 1978. In einer Tiefe und Weite, die kein weiteres Wort nötig macht. Aber als Besinnung, als Andacht dem Sinn des heutigen Tages angemessen ist.

Es geht nicht ums Anständig sein, es geht nicht ums Gutmenschentum, um "gute Taten", und es geht nicht um gelungene Gesellschaftsentwürfe und -formen. Das kann auch jeder Heide, oft sogar besser, und genau das haben die Heiden (die Juden) von ihrem Gott auch gefordert: Eine gelungene Welt. Das läßt sich sogar im Islam besser finden: Tue dies, tue das, und alles ist gut.

Aber das alles ist in sich sinnlos. Christus braucht den Menschen, der für ihn brennt, der Sehnsucht nach Gott hat. Und der findet sich an jedem Tisch. Deshalb setzt sich Jesus an jeden Tisch, und es ist ohne Bedeutung, welchen Rang dieser Tisch für die Gesellschaft hat.
"Dies alles habe ich beobachtet, von Jugend an." Da sieht ihn Christus traurig an. "Eines fehlt Dir noch - gib alles weg. " Also: Gib Dich ganz in Gottes Willen und Vorsehung, auch wenn sie zur Niederlage führt. Da ging der Jüngling traurig davon.






*080320*