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Montag, 27. April 2020

Wir brauchen mehr, nicht weniger Menschen! (0)

Über die gesamte Neuzeit zieht sich ein immer wiederkehrender Gedanke, der zwar erstaunlicherweise stets von angeblichen gebildeten, wissenschaftlich denkenden Gruppen und Individuen auf den Tisch gelegt wird, der aber mit genau derselben Regelmäßigkeit widerlegt wird. Die Tatsache, daß sich nichts daran ändert, daß er so regelmäßig wiederkehrt und Führerschaft beansprucht läßt darauf schließen, daß er anders als behauptet nicht dem Denken, sondern einem Wollen entspringt, das ganz sicher nicht aus dem entscheidenden Moment bewegt wird: Nämlich der Wahrheit. 

Die Rede hier ist über den Mythos Überbevölkerung. Mit absoluter Regelmäßigkeit kommen Gedanken in die Öffentlichkeit, denen gemäß der Mensch der Verursacher so vielen Übels sei, daß es vor allem darum gehe, seine Zahl zu beschränken oder gar zu reduzieren. Nichts an dieser These läßt sich aber aufrecht halten, geht man der Sache auf den Grund, studiert man wirklich Zusammenhänge zwischen Wohlstand, Gemeinwohl, Zustand der Umwelt und was da immer als Argument vorgebracht wird. 

Alle Tatsachen, alle Fakten, alle Glücksansprüche sprechen nur für eine Tatsache: Es kann eigentlich nicht genug Menschen auf der Welt geben. Zumindest würde es der Welt nicht besser gehen, wären da weniger als die heutigen 7,5 Milliarden Menschen. Auch wenn man nach den Ansprüchen der härtesten Vertreter dieser Behauptung mißt: Zustand der Umwelt, individuelles Glück, Wohlstand, Ressourcengerechtigkeit, Energieversorgung, Kultur und Weltklima.

Insbesonders Zusammenhängen mit letzterem, dem Klimawandel, wird dabei Augenmerk geschenkt. In mehreren und in nächster Zeit folgenden Beiträgen werden wir, vor allem inspiriert - und gewissermaßen an der Hand genommen* - durch das Buch "Population Bombed! - Exploding the Link Between Overpopulation and Climate Change" der Wissenschaftler Pierre Desrochers (Geographie, Ökonomie, Energie- und Lebensmittelpolitik) und Joanna Szurmak (Elektroingenieurswesen und Informatik), beide aus Toronto/Kanada, aufzeigen, daß alle die irren, die behaupten, daß die heute als so drängend vorgestellten Probleme der Welt durch die - verglichen mit alten oder älteren Zahlen - hohe Zahl der Menschen verursacht übel wurden oder übler werden, sondern daß das genaue Gegenteil der Fall ist. Vor allem kann eine Behauptung, in der Umweltzerstörung und katastrophischer Klimawandel mit Überbevölkerung zusammenhängen, nicht als "evidenzbasiert" bezeichnet werden. Wer sich auf Evidenz beruft erhält das genaue Gegenteil belegt.

Eine auf Evidenz basierte Analyse der Zusammenhänge von Bevölkerungszahl und positivem Zustand der Welt (auf welchen Begriff wir gleich einmal den Begriff "Erde" heben, die Teil der Welt ist, nicht umgekehrt) kommt sogar zu dem Punkt, daß Evidenz eine wissenschaftliche Aussage mit der katholischen, metaphysischen Sinndeutung der Welt in eins fließen läßt: Der Mensch ist Krone, Ziel und Herr, er ist in gewisser Weise sogar das Glück der Schöpfung.


Morgen Teil 1) Grundsätzliches


*Wir werden freilich eines tun: Wir werden zum Beispiel die Autoren des oben angegebenen Buches "Population Bombed!" nicht ausschlachten und für alle ihnen entnommenen oder an sie angelehnten Aussagen deren Belege zitieren. Alleine der bibliographische Teil der genannten Publikation ist 34 Seiten lang. Das mag an dieser Stelle als Beleg dafür genügen, daß alle Bezüge dieser Autoren keiner wissenschaftlicher Belege entbehren. Wer sich mit dem Thema unter den hier wesentlichen Aspekten auf eine Weise auseinandersetzen will, in der er Belege oder vertiefende Literatur braucht, der möge deshalb etwa dieses Buch kaufen, oder in einer Bibliothek leihen.


*010420*