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Donnerstag, 30. April 2020

Die Gegner sind klar erkennbar

Also, werter Leser, wer es noch nicht geschnallt hat - es war erwartbar, es war (auch hier) vorhergesagt, es war vorhersehbar: Wer immer der Meinung ist, daß die hoch angesagte Corona-Krise als Paradigma des Jahres 2020 (da kriegt das Jahr doch gleich mal Struktur, nicht wahr?) eine zweitwirkliche, absurde Hysterie war und ist, der ist ab sofort ... 

- Impfgegner 
- Verschwörungstheoretiker 
- Rechtsradikaler. 

Alle dasselbe Gesocks. Es ist mittlerweile sogar schon eine Szene - das wird ja immer schöner! Wo kommen wir da hin, wenn eine Szene dieses Land täglich neu in Angst und Terrorfurcht versetzt!? Samt der BILD-Zeitung. Aber gut, die waren ja immer schon Verschwörungstheoretiker.

Und jetzt sowieso, wo ein neuer Eigentümer, ein Brutalokapitalist (und Trump-Spender), die typische Haltung der Liberalen impostiert: Immer der Herde nach, aber dann auf Totalkonfrontation, wenn etwas weh tut. Da werden Liberale plötzlich zu Kritikern, wir haben hier schon oft davon geschrieben.
Die zwar nie etwas vorher wissen und schon gar nicht verantworten wollen, aber nachher klüger als alle sind. Also kippt BILD von einem Tag auf den anderen. Verschwörung pur, da hüpft das Herz jedes Impfgegners und Rechtsradikalen vier Meter hoch, und mit vollem Becher Popcorn läßt sich die Logik der Geschichte aus der Rasierloge (erste Reihe beinfrei) beobachten: Die Gesundheitskrise wird gehen, aber die Wirtschaftskrise bleibt. 
Aber die Warnungen vor denen, mit denen kein Kind spielen sollte, sind voll berechtigt. Da war doch erst gestern so ein Macheten-Irrer. Das kann jederzeit wieder passieren, bitte. Immer ist die Polizei vielleicht nicht so auf Zack wie gestern. Der Mann war noch gar nicht aus dem Auto ausgestiegen, war schon die Polizei zur Stelle und nahm ihn in Haft. Einem von ihnen war wahrscheinlich sein seltsames Verhalten an der letzten Kreuzung aufgefallen. Das kann nur ein Macheten-Attentäter sein, hatte er sich gedacht.

Und irgendwo deponiert ein Corona-Maßnahmengegner sicher auch noch eine Atombombe, oder so. Kann ja sein. Oder eine andere Bombe, wie heute. Die die totale Evakuierung des Regierungsviertels am Ballhausplatz rechtfertigt, samt Großeinsatz der speziellsten Spezialeinheiten der verschiedensten (denn es gibt deren mehrere in Österreich) Terror-Polizeien.

Leser, gebe er sich das Live! Ein Kabarett, ein unglaubliches, höchst unterhaltsames Kabarett, was sich da in Österreich derzeit abspielt. Wir waren exklusiv für Sie diese zwei dramatischen Stunden dabei.

Beim Fernsehen in einem Land, wo mit Wutbürgern jederzeit und überall zu rechnen ist. Wo die Drohungen, die Wien, ausgerechnet Wien, diese schönste Stadt der Welt, wie eine Umfrage in Gornsworth (England) und Hietzing ergeben hat, im Stundentakt erschüttern, sogar schon per Email eingehen, und Geldforderungen enthalten. Woraufhin die Hofburg evakuiert wird.

Kleine Frage: Der Herr Bundespräsident kriegt aber trotzdem sein Gehalt, auch wenn er am Morgen gleich wieder umgedreht hat, wo ihm der Polizeichef mit einem Bombenhund an der Leine begegnet ist, um ihn wieder in seine Corona-Quarantäne bei Mutti-Emanzipusch heimzuschicken? Ach so, das zahlt eh der Corona-Soforthilfe-Fonds. Herr Bundespräsident, keine Sorge, das Geld kommt mit dem Urlaubsgeld im Juni.
Regie, bitte noch mal, und geht es nicht live!? Die Polizei arbeitet mit Schaum! Wie spannend. Denise Aichelburg, Sie haben doch Sichtkontakt zur Präsidentschaftskanzlei, wo sich gerade die Sondereinheit der WEGA befindet - ist immer noch nix los? Ja, sagt Denise, da sind Hunde hergeführt, dann weggeführt, und dann brauchen sie auch eine Pause, und werden in den Park ausgeführt, um sich im Park die Riechorgane entspannen zu können. (Komisch, mein Hund ist da ganz anders, der schnüffelt im Park umso mehr!) 
Denn die sind super, die können sogar Wunder vollbringen! und kommen immer wieder rein, oder kommen wieder raus, die Polizei ist einfach vor Ort, immer wieder. Und jetzt kommt auch noch ein Sturm, das ist ja wie ein Horrorfilm, die Klimakatastrophe kommt jetzt auch noch dazu! Da trifft sich alles, heute da in Wien. Kamera, bitte noch mal zur Präsidentschaftskanzlei zoomen, geht das? 
He, da, schon wieder ein Spürhund, das sind ja schon drei bis vier Hunde, mitten im Leopoldinischen Trakt, ja finden die nix? Na gut, die Bombendrohung per Email war vielleicht auch ein wenig diffus formuliert.  
Aber da war eine Geldforderung, das muß man ernstnehmen.
Und Wien ist die Hochburg der deutschen Sprache, da kann so ein schlecht geschriebenes Bomben-Email, wo noch dazu Geld gefordert wird, weshalb man es dringend ernst nehmen muß, schon mal Verwirrung auslösen. Wenn von der Sondereinheit WEGA circa zwölf Beamte mit rund vier Hunden ausrücken. Denise läuft heute zur Hochform auf.
Das ist alles extrem dramatisch. Wie das zur Tagescharakteristik, ja zur Zeit paßt, dieser laut Merkel "historischen Epoche", mit ihrer Dramatik reinsten Wassers. Mit Millionen Toten und Milliarden und Abermillionen geretteten Leben. Die Mutter des VdZ nannte so etwas "Horst-Wessel-Tote - marschieren im Geiste mit." Wie ist diese Zeit doch zu lieben. Wo alle ständig irgendwas und irgendwen retten.
Wie ein Programm läuft das ab. Mittags der Meister des bösen Schreckens, der Bundeskanzler, der Kurz Basti, mit seinen alle nunmehr erleichternden weil neuerlichen Ankündigungen, daß man alles tun werde, um eine glänzende Zukunft für das ganze Land und seine Omis zu sichern. 
Dann die Verhandlungen um achthundert Millionen Corona-Stützung mit der Lufthansa (die man in Wiener Zeitungen natürlich AUA nennt,  geflissentlich verschweigt, daß es die Austrian Airlines gar nicht mehr gibt, weil die der Lufthansa geschenkt worden ist; das stimmt die Bevölkerung aber gleich mal günstiger; seit der Hypo Alpen Adria, die der Bayerischen Landeshypo gehört hat, wo aber auch die Österreicher deren zwanzig Milliarden Schulden generös übernommen haben, hat man darin ja Erfahrung), sonst entläßt sie achthundert oder mehr Piloten.
Denn was macht man mit achthundert Piloten beim Arbeitsamt. Nach sechs Wochen Bewerbungstraining auf Staplerfahrer umschulen? 
Na, dafür hat man die AUA aber nicht verschenkt. Das erkennt der Republikshabicht sofort. Was für eine Verhandlungsstrategie bei Kurzi, man kriegt den Kurvenrausch: Nur gegen Beteiligung, sagt er heldischen Tons! Also: Erst verschenken wir die AUA, und dann zahlen wir, daß wir sie wiederkriegen. Man kennt sich nicht mehr aus. 
Bis dann die Bombendrohungen kommen. 
Die erste, die die Technische Universität betrifft, geht aber unter. Vielleicht ist dort ja auch nur ein Student mit den Profs unzufrieden. Das Alternativprogramm ist schon viel spannender. 
Bei der Hofburg-Bombendrohung geht es nämlich gegen das Herz der Republik, wie der Reporter keuchend ausstößt, mit der der Bombendroher Geld fordert. Und das ist ein Kriterium, das muß man ernstnehmen, das klingt auf jeden Fall seriöser. Und was zählen ein paar Gammelstudenten gegen einen Gammelpräsidenten?!
Lösegeld? Auch so viel wie die Lufthansa verlangt, wo freilich die Opferzahlen auf jeden Fall höher sind? Diese Antwort bleibt die Reportage schuldig, bis heute. Mit Grund? Denn eventuell könnte man für diesen Bombendroher heimlich Sympathie empfinden, weil sein Irrsinn gewissen, ja furios klugen Sinn haben könnte, und deshalb eine riesige, wunderbare Schelmerei wäre. Aber diese Verbindung vermag kein Journalist zu ziehen. Auch nicht Denise, dazu später. 
Jetzt aber, was für eine Krise, was für eine Dramatik! Stehen da zwanzig, fünfundzwanzig Polizeiautos, eine Armada!, man kommt nicht mal mehr zum Würstelstand durch. Und der Bundespräsident im ersten Stock rechts, der schon gar nicht. Geh, holt ihm nicht endlich wer seine Eitrige mit Buckel? Ah so, er wurde schon in Sicherheit gebracht. Denise improvisiert.
Und jetzt! Jetzt werden auch noch die Kanzlerbüros evakuiert! Mein Gott, welche Dramatik. Die Polizei sucht mit Hofdruck in der Hochburg und ist total verschwiegen.
Endlich die Meldung, auf die alle gewartet haben: Der Bundespräsident ist in Sicherheit. Er ist aber für ein Interview nicht zu sprechen, er ist in Dauerkontakt mit den Sicherheitsbehörden, die heute extrem professionell agieren. Gott sei Dank, was für ein Mann, denkt nur an seine Pflicht. Denn es sind - also das ist mittlerweile gewiß - mehr als drei Spürhunde im Einsatz. Die hochkonzentriert sind. Gottseidank ist der Hund des Präsidenten heute nicht im Amt. Wenn man sich vorstellt - der und die Spürhunde der Sondereinheit?! Für Tierfreunde: Dem "First Dog" geht es gut.
Wer steckt dahinter? Ist es gar ein van-der-Bellen-Hasser? Oder will der in Wahrheit die Bundesregierung treffen? Ist es gar Rache dafür, daß die ganze Wirtschaft ruiniert wird? Bitte, meine Herrschaften, das ist doch sicher nicht der richtige Weg - die Regierung zu erpressen. 
Und endlich, endlich der Polizei-Pressesprecher. Der kann endlich bestätigen, daß ein Polizeieinsatz bei der Hofburg stattfindet. Und daß man die Hofburg durchsucht. Was bei DEM großen Gebäude natürlich nicht so leicht ist. Da hat ja mal ein Kaiser für ein Großreich residiert. 
Ah, wieder sofort live zu Denise. Da ist sie nun, mit dem Mikrophon am Schauplatz. Was? Der Polizeieinsatz ist zu Ende? Der Redakteur dreht vor Dramatik halb durch. Ja, sagt Denise, das Ende kam genauso überraschend wie der Beginn. Und die Polizeihunde? Die gehen jetzt Gassi. Und kriegen die Eitrige mit Buckel, die der Bundespräsident nicht mehr will. Sie ist kalt, aber den Hunden ist das wurscht. Denise, kriegen wir noch mal den Pressesprecher der Polizei ans Mikrophon? Kann man den fragen, ob der Einsatz zu Ende ist? 
Was für stürmische Zeiten, was für ein stürmischer Tag. Erst Corona, jetzt der Sturm. Was für eine Krisenzeit, jetzt kommt auch noch der Klimawandel ins Spiel. Auch schon wurscht. Angst mal Angst ergibt nur halt irgendwann Sarkasmus. Soweit sind die Österreicher aber noch nicht. Höchstens Cap und Westenthaler, aber das ist eine andere Geschichte.
Für Kurz hat vorerst dennoch alles wie am Schnürchen geklappt. Was für eine Regierung, schnappt der Medienjünger. Entschlossen, handlungsfähig, knorrig, flumsig, zackzackig. Mindestens sechs, sieben Hunde waren blitzschnell da. Und sind dann wieder blitzschnell weg. Da, weg, da, weg. 
Mehr als unglaubliche! hundertzwanzig Polizisten mit mehr als fünfunddreißig Polizeiwägen füllen den dank der Ausgangssperren sonst menschenleeren Platz. Während der Bundespräsident über einen unterirdischen Gang in Sicherheit gebracht wurde, damit die Spürhunde reingehen konnten. Die Hofburg war aber auch innen menschenleer. Und eine Bombe wurde auch nicht gefunden. 
Denise, gibt es das? Erzähle dem Publikum, Du bist ja fünf Minuten nach der Polizei eingetroffen: Wie ist es Dir bei diesem dramatischen Drama gegangen?
Leute, der VdZ schreibt hier einen Fernseh-Kommentar mit. Was für ein Land! Der VdZ bereut jeden Gedanken an Auswanderung. Da lohnt sich so etwas schon. Denn da tut sich was. Wenn etwa ein Gesundheitsminister gerade eben hoch seriös und glaubwürdig alle Kritik widerlegt hat, daß er gegen elementare Gesetze verstoßen habe. Ein Grüner? Mit solchen Umfragewerten? Niemals. 

Oder der Herr Kanzler Kurz, der liebe Wuschelpudding, der doch alles immer nur gut gemeint hat. Auch die Angsthysterie, die er Tag für Tag (wirklich!) verbreitet und angeheizt hat. Macht doch alles Sinn, wo die streng wissenschaftliche Medizin täglich neue Seiten dieses omnipotenten Corona-Virus entdeckt.
Wir haben alle Corona. Wir alle SIND Corona! Die Krise in den eigenen vier Wänden ist sicher. Haltet durch!
Ah ja, man nimmt das ernst, tatsächlich, Ernst ist das Gebot der Stunde. Warum? Weil ... aber da schau her: Der Unmut so groß sei, sagt doch glatt die Moderatorin. Das muß ihr herausgerutscht sein.
Denn: Welcher Unmut? Bei dieser Kanzlerzustimmung? Bei dieser tollen Einfügung des braven Bürgers in die Verhaltensnotwendigkeiten der totalen Unfreiheit, damit wir gesund bleiben? 
Angeblich ist dennoch, trotz der Notwendigkeiten, seit Wochen der Verfassungsschutz alarmiert. Alarmiert! Wie? Seit Wochen? Da verstehe noch einer die Welt. Ah, darum hat man das Email mit der Bombendrohung, das bei der Polizei (nicht beim Herrn Bundespräsidenten, bei dem weiß man bekanntlich nicht, ob der seine Emails überhaupt liest) eingelangt ist, und in dem von immer noch Unbekannten Geld gefordert wurde, so ernst genommen.
Und die Belege in den Zeitungen sind überwältigend. Etwa durch die "Aufdeckung" dieser nächsten "Internet-Verschwörungstheorie". Eine Radfahrerin, eine Marine-Soldatin, habe bei friedlichen Wettkämpfen den Corona-Virus nach Wuhan eingeschleppt.

Kein Tag ohne Theorien-Aufdeckung. Ein Lob dem seriösen Journalismus. Mein Gott, wie schwer arbeiten die Journalisten in diesen Tagen, die Stirnen sind schweißgetränkt vor lauter Recherchearbeit. 

Denn klar, werter Leser, Sie und der VdZ, wir denken ja auch so. Und wir glauben an alles. Wir haben keine Vernunftgründe, aus denen heraus sogar vorhersagbar war, was sich heute - exakt, Punkt für Punkt - abspielt. Das beweist die Wissenschaft, jeden Tag neu. Kein Tag, wo nicht eine neue Bedrohung durch das Corona-Virus wissenschaftlich bewiesen wird. Dieses Virus gibt ein Rätsel nach dem anderen auf.

Während der herkömmliche Journalismus Tag für Tag seine Überraschungen erlebt. Wie die, daß TROTZ der Corona-Krise die Zahl der Asylanträge in Österreich um vierzehn Prozent gestiegen sei. Bitte, wie kann es denn das geben? Glauben die Migranten aus Buschdinungi oder Samaashwili nicht an die Tödlichkeit der Corona-Infektion? Naja, haben halt weniger Bildung. Nein, nein, das sind ja minderjährige unbegleitete Facharbeiter und Akademiker mit einer überdurchschnittlichen Intelligenz (Originalzitat von wem? Richtig. Kanzler Kurz, als er noch, 23jährig oder so, Staatssekretär war) Also ... egal ... 

Noch Fragen? Also. Wer will schon Corona-Gegner (heißt es nicht auch Klima-Gegner?) sein und diesen Gruppen angehören?! Denn irre, irre sind wir wirklich nicht.



*290420*